Neues vom Schlafbaum
  • Unter Hippies

    Tipsy

    Tipsy

    Wie schon letztes Jahr trieb es mich auch dieses einen Monat nach der Fusion auf ein Kontrastfestival. Kontrast weniger bezüglich Musikangebot und Stimmung, als bezüglich Größe und Organisation. War es vor einem Monat noch einfach, Essen zu bekommen und schwierig, es loszuwerden, war das hier genau umgekehrt. Auch haben die unerwartet vielen Menschen nicht nur den Platz gut gefüllt, sondern die Veranstaltung auch ordentlich leergetrunken. Auch ich muss ja auf ärztlichen Rat viel trinken und habe mich vorbildlich daran gehalten. Ansonsten habe ich alles wahrscheinlich schadlos überstanden.

    Trotz der vielen Leute war es eine tolle Zeit mit Badesee und sehr vielen interessanten und teils sehr guten Bands, die man leider nie wieder sehen wird, obwohl sie vermutlich überwiegend aus Berlin sind. Zurückhaltend gaben sich dieses Jahr die Mücken (wie alle anderen Weibchen), die im Gegensatz zu wenigen mitgereisten Personen so gut wie garnicht negativ auffielen.

    Nächstes Jahr wieder? Unter gewissen Umständen schon.

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  • Wider Langeweile

    Der Planer plant und das Universum lacht.

    Nach zugegeben kurzfristigen Plänen würde ich in wenigen Stunden Richtung Rostock gefahren werden und anschließend meine allzu bekannte Tour durch Dänemark machen. Urlaubstage erkämpfte die Gewerkschaft gar mehr als ein normaler Arbeitskalender sie zulässt und so war ich ganz froh, dass sich so kurzfristig ein Zeitraum für mich fand, den ich zu nutzen wusste. Es ist ja auch strahlender Sommer.

    Diese Pläne allerdings durchstrich mein Körper, der meinte, er sollte mal eine Party mit stadtbekannten Urologen und Gastroenterologen irgendwo beim Zoo einberufen. Ich fühle mich super, aber wen kümmern schon meine Gefühle?

    So bleibe ich hier und harre der Dinge, die mittelgut oder gut ausgehen können, aber auf jeden Fall bedeuten, dass ich mich weiterhin auf meinen Sommerurlaub im September konzentrieren muss. Da bin ich dann hoffentlich heil und kann fahren, wohin immer es mich dann zieht.

    Bis dahin versuche ich mich zu schonen, die Diagnosen in zwei Wochen durchzustehen und schonmal vorzubereiten auf einige Tage ohne Fernsehen, Internet und Bier mit einem Tagesablauf, der am späten Mittag mit dem Abendessen endet. Das ist auf der Fusion eine Freude, aber nicht, wenn man mitten in der Stadt kaserniert wird. Lieber Franziskus, wir werden uns schon verstehen.

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  • Musikempfehlung: Wintergatan

    WintergatanDer diesjährige Gewinner des schon zu lang zurückliegenden Festivalwochenendes steht fest, nachdem ich in den letzten Tagen verschiedene Platten und Plättchen, die ich mir aufgrund positiver Konzerterlebnisse gekauft habe, immer und immer wieder gehört habe. Natürlich gibt es da aber eigentlich keine Gewinner.

    Vor Jahren gab es schonmal eine nette Kapelle namens Detektivbyrån, die mit Akkordeon, Glockenspiel und Computerzeugs erfreuten. Mindestens einer von damals hat das ganze weitergesponnen und irgendwann dieses Jahr mit der neuen Band Wintergatan eine erste Platte gleichen Namens rausgebrachtExterner Link. Zu den genannten Instrumenten kommen Harfe, Schlagzeug, Melodika, Theremin, Gitarre, diverse Keyboards, selbstgebautes, das live nicht funktioniert und eine große Version von diesem Kinderinstrumentendingie, wo man eine Rolle mit Zacken dreht und damit so Plättchen Töne machen (manches ist im Internet unfindbar). Das ganze ergibt einen wilden und harmonischen Mix, der letztlich doch überwiegend elektronisch klingt und der live ordentlich mitreißt. Auf Platte wirkt es etwas träumerischer, auch wenn das überragende und mit 14 Minuten ausreichend lange letzte Stück mit Hardrockgitarre endet. Eine schöne Zusammenfassung des Instrumentendurcheinanders, zeigt dieses Video. Da wird auch am Schluss dieses Dingie gebaut – Schaut euch das unbedingt an!

    Sommerliche Instrumentalmusik für verschiedene Situationen von sympathischen Leuten: empfehlenswert und eine nette Möglichkeit, mich an eines der besten Wochenenden des Jahres zurückzuerinnern.

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  • Hinter Gittern

    Im April, als der Park noch geschlossen war, schrieb ich noch von reichlich Platz. Der ist im Grunde im seit Anfang Juni offiziell eröffneten Westpark am Gleisdreieck auch vorhanden und vielleicht wäre es noch etwas mehr, wenn Familien nicht so häufig komplett nebeneinander gehen würden.

    Ich habe den neuen Teil in letzter Zeit ebenso schätzen gelernt, wie ich den alten schon länger schätze, sieht man hier doch noch etwas länger Sonne als auf der anderen Seite. Gewundert habe ich mich lediglich über die Baustellengitter, die noch immer reichlich über die Wege verteilt sind. Einen echten Zweck konnte ich mir nicht vorstellen – Zur Mückenabwehr sind sie auf jeden Fall zu grobmaschig.

    Zum Glück helfen manchmal Zeitungen, die beispielsweise schreibenExterner Link, dass die Gitter den Menschen an sich davor schützen, zu Fuß oder eher mit dem Rad über die Kante zu stürzen, die den weißen Radweg vom grauen Fußweg trennt. Angeblich hat bereits jemand Ersatz für erlittenen Schaden erbeten, muss also schon jemand etwas schlimmer gestürzt sein. Nun passiert das meiner Meinung nach nicht, wenn man angemessen langsam und aufmerksam fährt und somit ist nicht auszuschließen, dass wir alle die Gitter einem klagewütigen Dussel verdanken, andererseits muss man sich aber auch fragen, warum die Wege nicht genauso gestaltet sind, wie auf der Ostseite. Hier ist nämlich der rote Radweg über den Farbunterschied hinaus garnicht vom grauen Fußweg abgetrennt. Das versteht auch nicht gleich jeder, aber dennoch habe ich in all der Zeit, die ich dort schon verbracht habe, noch keinen Zwischenfall irgendeiner Art gesehen (allerdings auch im Westteil nicht).

    Hier wie im Rest Berlins wird etwas Rücksicht, Bremsen, Ego zurückstellen und Lächeln allen gut tun und dann können wir vielleicht bald auch alle ohne Gitter zusammenleben. Es gibt doch tags und nachts so viele gute Menschen in dem Park.

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