Neues vom Schlafbaum
  • Wie am ersten Tag

    Licht

    Licht

    Da hat das Bezirksamt wohl aus Versehen Geld in der Tasche von irgendwem gefunden, was schnell wegmusste. Anders kann ich mir nicht erklären, dass heute jemand die Straßenlaterne vor meinem Balkon repariert haben muss, denn die leuchtet plötzlich nach vielen Monaten angenehmer Dunkelheit wieder.

    Meine Sorge um den Einfluss auf meinen Schlaf ist ja nur eine kleine und individuelle also vernachlässigbare, aber meine Sorge um das Klima ist berechtigt, schließlich ist es eine Gaslaterne und sie kennt wie schon all die Jahre, die wir hier zusammen leben, nur die Zustände „immer an“ und „immer aus“. So kurz nach dem 21 Juni finde ich „immer an“ irgendwie total unpassend und meine Blumen können auch nicht schlafen. Nichtmal der (Schlaf)mohn.

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  • Und ich war nicht eingeladen

     
    Partyspuren

    Heute neben dem Haupteingang meines Arbeitgebers

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  • Fußball für Frauen

    Torin

    Torin

    Kennt die Zielgruppe diese Gefühl, wenn man im Traum laufen will, aber es nur schlecht geht, weil sich alles anfühlt, als laufe man durch Pudding? Mir ging das bis vor wenigen Jahren so, mittlerweile aber renne ich im Traum schneller als in echt. Genauso kurz kann ich auch erst im Traum Schrift lesen. Nur sterben kann ich im Traum noch immer nicht, aber muss ja auch nicht sein.

    Genug des Einblicks in mein Inneres – wer das Gefühl mit dem Laufen nicht kennt, dem empfehle ich die Frauen-WM, oder besser die Sepp Blatter Fifa Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft. Nicht falsch verstehen: Beide Spiele heute waren durchaus einigermaßen ansehnlich, aber so manches Mal habe ich mich gefragt, warum jetzt der Ball nicht erlaufen werden konnte, ober warum nur so ein Schüsschen am Ende eines Angriffs steht. Man darf vielleicht einfach nicht vergleichen. Frauen sind Gott sei Dank keine Männer.

    Public Viewing scheint nach der ersten Erfahrung heute auch etwas anders zu sein. Es gab mehr Frauen im Publikum, auch hübsche und auch mehr ältere Leute. Es wurde weniger getrunken und gegröhlt und an der Theke gab es eine ordnungsgemäße Anstehschlange. Dass es sehr voll war, lag vermutlich daran, dass wir spät und in den einzigen in Berlin aktiv beworbenen Laden gegangen sind. Ich habe das Gefühl, dass sich das bei den nächsten Spielen anders gestalten wird, sowohl das gehen als auch die Fülle. Letzter Unterschied zu Männerfußball: Es ist relativ hart, vor lauter Lattentreffern und Abseitsregeln nicht die Grenze zu infantilen Schmuddelgedanken zu haben, aber das Thema hat die Titanic schon erschöpfend bearbeitetExterner Link.

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  • Behütet

    Hutcollage

    Hutcollage

    Straßenfeste sind austauschbar: An jeder Ecke Chinapfannen- und Indianerkramsbuden, schlechte Musik, Plastikmüll, viel zu viele Menschen und Legitimation von Alkoholverzehr vor vier Uhr Nachmittags.

    Das stimmt natürlich garnicht. Die meisten Straßenfeste in Berlin suchen verzweifelt aber oft erfolgreich nach Alleinstellungsmerkmalen. Daraus ergab sich, dass das Straßenfest zum Karneval der Kulturen vor ein paar Wochen zum Beispiel total anders war als das dieswochenendliche Bergmannstraßenfest. Bei ersterem wurde getrommelt, weil Kulturen das so machen und es gab allerorten Stände mit Essen, wie es die wilden außerhalb Deutschlands so essen tun. Deshalb oder vielleicht auch nur wegen des Bekanntheitsgrads war auch das Publikum entsprechend: Es gab unendliche viele verschiedene und in der Regel gutaussehende Menschen zu sehen.

    Beim Bergmannstraßenfest war das anders: Es wurde nicht sonderlich viel getrommelt, was der Musikqualität durchaus gutgetan hat, das Essen war überwiegend kreuzbergesk und es gab einen signifikanten Anteil Berliner im Publikum, was nicht zwangsläufig auf der Habenseite notiert werden muss.

    Warum ich diese küchensoziologische Abhandlung hier schreibe? Das Alleinstellungsmerkmal des Bergmannfestes waren Hüte. Gefühlt 20% der Stände waren Hutläden. Panamahüte, Cowboyhüte, Hütepopüte… Es gab sogar Hutgeschenke bei der Abnahme einer definierten Menge Cocktails. Das bedeutete aber nicht, dass Menschen mit Hüten rumliefen, sondern nur ein paar Junggesell[inn]?enabschiedsmitglieder und/oder erkennbare Cocktailmindestmengenabnehmer, aber trotzdem sahen die Standbetreiber nicht aus, als würden sie mehr als andere an Hunger leiden.

    Ich habe keine Ahnung, was ich mit dieser Erkenntnis anfangen soll. So geht es vermutlich den Hutaffektkäufern mit ihrem Hut.

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