Neues vom Schlafbaum
  • Musikempfehlung: The Shaking Sensations

    Shaking Sensations

    Shaking Sensations

    Ich durfte gestern eine weitere feine Kapelle aus Dänemark entdecken, die es leider noch nicht ins Babylon oder Lido geschafft hat, es aber verdient hätte. Der Bandname ist nicht nur aufgrund des Artikels eher mau und sie hätten ruhig länger spielen dürfen, aber trotzdem war das kurze Konzert von The Shaking SensationsExterner Link relativ großartig. Kurz gesagt ist es reiner, fröhlicher Post Rock und ich weiß garnicht genau, wo ich ihn zwischen anderen Band einordnen soll, weil einfach eine Leichtigkeit mitschwingt, die anderswo fehlt, weil es dort zu pompös, japanisch, depressiv oder keine Ahnung was ist.

    Hier geht es einfach nur um eher wenig Dynamik, mehr Rhythmus und viel Melodie und es funktioniert zusammen ganz wunderbar. Außerdem kann eine Band mit zwei Schlagzeugern niemals auch nur mittelmäßig sein. Vielleicht ist es ob der Zugänglichkeit Post Rock für Anfänger und daher empfehle ich die Band umso mehr jedem Anfänger aber auch jedem Fortgeschrittenen ohne Einschränkung.

    Eher am Anfang des Konzertes meinte jemand hinter mir zu seiner Begleitung, ob vielleicht auch gleich mal jemand singt. Nein, tut niemand und das ist gut so.

    Kauft euch bitte gerne die Platte – ich habe zwei Gelegenheiten dazu verpasst.

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  • Tod dem Parasiten

    Grundsätzlich ist Bandcamp eine ganz gute Einrichtung. Unbekannte Bands können hier wie es mir scheint recht unkompliziert Musik zum Streaming und auch zum Kauf bereitstellen. Das ist nicht groß anders als bei lastfm oder ähnlichem, aber irgendwie lande ich hier ungewollt häufiger und zahle für die ein oder andere Platte gern.

    Das hätte ich auch heute getan, aber die Zahlung sollte (wie leider zu oft) per Paypal abgewickelt werden. Dieses geschieht in der Regel über ein Gastkonto, also letztlich garkeines, aber der gemeine Paypal nistet sich gern dauerhaft parasitär auf dem Weg zwischen Händler und Kunden ein. Das klappt meist, oder es bringt einem den Wunsch nach einem Spontaneinkauf mindestens eines Schnellkochtopfes und heute war es letzteres. Zunächst war meine Kreditkarte aus irgendeinem Grund einem mir nicht bekannten Konto zugeordnet.

    Die erste Frau am Telefon hat mich inhaltlich nicht verstanden, weil mein polnischer Akzent nicht ausreichend war.

    Der Herr danach war nett und hat mein Konto gelöscht, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass ich für eine Zahlung eh wieder eines anlegen muss.

    Die dritte Dame wird sich heute Abend eine Flasche Wein aufmachen müssen, um mich zu vergessen. Ich habe ihren Job lange gemacht und daher noch nie jemanden stellvertretend für seine Firma massiv zusammengefaltet, aber heute ging es nicht anders. Ich finde es echt dermaßen zum Kotzen, wie es eine Firma geschafft hat, für eine wie gesagt vollkommen unnötige Dienstleistung ein nicht umgehbares Monopol zu schaffen, das ohne Mehrwert Händlern Geld und Nutzern Zeit kostet (und Verbrechern eine Spielwiese liefert).

    Es dauert nun 24 Stunden, bis meine Kreditkarte wieder im System freigeschaltet ist – zu meiner Sicherheit. Auf das Angebot, mein Konto kurzfristig für eine Zahlung aufzuladen, habe ich dankend verzichtet: Wenn schon normale Vorgänge nicht funktionieren, lasse ich mich nicht auf Tricks ein.

    Es ging um eine kleine, schöne Platte, für die ich gern einen Euro mehr als angegeben bezahlt hätte. So habe ich sie mir gerade einfach so runtergeladen, denn das geht auf der Seite erschreckend einfach. Tut mir Leid für die Band – gebe ich ihnen Freitag halt ein Bier aus.

     

    Eine andere Sache kam heute noch hinzu: Die Eisfachtür meines Kühlschranks löst sich mehr und mehr auf. Nun ist das nicht schön, aber immerhin bekommt man halbwegs günstig Ersatzteile, was für einen älteren Kühlschrank aus der Türkei nicht selbstverständlich ist. Leider müsste ich dieses Teil per Paypal bezahlen (oder +5 Euro per Nachnahme, was nicht geht – siehe nächster Absatz), also werde ich sie mir wohl herunterladen müssen.

    Nochwas zum Thema Service: Was fällt dem heutigen Postboten ein, das Paket an meiner Tür abliefern zu wollen, und warum um alles in der Welt denkt er, ich sei morgen bestimmt da, da könne er es ruhig nochmal versuchen. Ich lasse mir Pakete nach hause schicken, damit sie Abends beim Zeitungsinder liegen und nicht, damit man sie mir bringt!

     

    Aktualisiert am 25.04.13: Wie schon gestern erfolgt auch heute ein zweiter Zustellversuch. So deutlich sieht man also, dass die Post in der Zeit stehenbleibt. Mal sehen, ob morgen wieder ein zweiter Zustellversuch geschieht. Baseballspiele bei der Post müssen verdammt lang dauern. Den Grund der Meldung nannte mir die Hotline: Der Bote ist mit seiner Tour garnicht bis zu mir gekommen, weil vorher Feierabend war. Das muss man auch erstmal in aller Seelenruhe mitteilen können. Damit brauchte das Paket also bisher für 400 Kilometer 12 Stunden und für 3 Kilometer 2,5 Tage+. Kann ich mich drüber aufregen.

     

    Aktualisiert am 26.04.13: Mein Paket lag heute bei den Rachchamadans, wo es hingehört und es war alles drin, das drin sein musste. Geld per Paypal habe ich aber noch nicht wieder ausgegeben.

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  • Treffen der Generationen

    Entwicklung

    Entwicklung

    Ich durfte letzte Woche Zeit in einer Außenstelle meines Arbeitgebers verbringen. Diese war nicht nur inhaltlich sehr interessant, sondern auch in Details aufgrund des Alters des Gebäudes. Wer ein Büro in einem ziemlich jungen Gebäude hat, ist alte Fenster und strubbeligen Teppich nicht gewohnt (oder nur von zuhause).

    Spannend war eine Ansicht auf der Herrentoilette, in der zwei grundverschiedene Zeiten aufeinanderprallten: die gute alte Zeit, in der noch Aschenbecher in den Toiletten hingen und die hysterische aktuelle Zeit der Desinfektionsmittelautomaten. Wobei ich mir garnicht sicher bin, ob der Aschenbecher ein Relikt aus der Vergangenheit ist, denn beispielsweise in Zügen ist ja auch die Toilette der einzige Ort, an dem geraucht wird. Nicht getraut habe ich mich zu schauen, ob es dieses Bild analog in der Damentoilette gibt. Die Vorstellung einer auf dem Klo sitzend rauchenden Dame ist jetzt aber so anregend auch nicht.

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  • Reichlich Platz

    Weite

    Weite

    Anfang Mai soll gut 1,5 Jahre nach dem Ostteil des Parks am Gleisdreick auch der Westteil eröffnet werden. Auch die Zeitung berichtete schonExterner Link, dass sich die Berliner das Gelände bereits zu eigen gemacht haben, so traf ich bei meinem heutigen Kontrollbesuch auch direkt einen Nachbarn, der mit seinem Sohn auf einem noch gesperrten Spielplatz spielte. Ein letztes Mal ohne Hundekacke also.

    Nein, mit dem letzten Satz tue ich dem Park Unrecht. Der Ostteil ist auch nach anderthalb Jahren noch ein richtig schöner, offener, sauberer und mit gutgelaunten Menschen gefüllter Park, in dem es ein sonst nicht gekanntes, friedliches Nebeneinander von Fußgängern, Kindern, Radfahrern, Skatern und Menschen mit Bierflasche gibt, während nur um die Ecke der Viktoriapark Jahr für Jahr mehr von jungen Leuten ohne Halt verwüstet wird, dass man Sonntags Mittags nirgendwo Barfuß laufen könnte.

    Unter Brücken

    Unter Brücken

    Ich hoffe, dass das auch mit dem Westteil so sauber und ruhig bleiben wird. Auch freue ich mich auf das Café, das direkt auf dem Bahntunnelausgang einen großen Außenbereich bekommen wird, auch wenn es mir an Situationen zum dort Sitzen mangeln wird. Dazu gibt es auf dem neuen Gelände ein ganzes Stück richtigen Radwegs von mir zum Potsdamer Platz und ein paar tolle Perspektiven unter den U-Bahnbrücken und auf die Bauwut in der Flottwell. Dieses ist dann auch mein einziges Bedenken, denn die Luxuswohnungen kommen näher und das muss unserem Kiez nicht gefallen. Es ist zu hoffen und zu erwarten, dass für die dortige Neubevölkerung die zwei Blöcke nördlich der Yorck und Goeben (Stichwort Steinmetzgang) ein unüberwindliches Hindernis bleiben werden.

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