Neues vom Schlafbaum
  • Neue Steilheit [aktualisiert]

    Neuer Ort-steil

    Neuer Ort-steil

    Am Lokdepot zwischen Schöne- und Nichtschöneberg entstehen seit einer Weile Wohnungen in einem kompletten Häuserblock an einer komplett neuen Straße. Über die Häuser wurde natürlich gemeckert, aber mal nicht, weil sie aussehen wie Standardinvestorenkästen, sondern weil sie das eben nicht tun. Zumindest im Sonnenuntergang finde ich sie wunderschön und in ihnen ist es sicher schön warm. Sie sind größtenteils bewohnt, unten gibt es natürlich das wichtigste Gewerbe von allen: ein Biocafé und am derzeit südlichsten Zipfel meines Lieblingsparks entstand dazu ein neuer Platz mit Tischen und Bänken zum Dinieren und Kinder wickeln, sowie ein Spielplatz, der farblich passend und damit vermutlich Ausgleichsmaßnahme für den Bau ist, womit ich endlich zum Thema komme:

    Die abgebildete Rutsche ist seit wenigen Tagen notdürftig gesperrt. Auf dem dazugehörigen Zettel steht etwas von Sperrung bis zur Durchführung von baulichen Änderungen und ich wundere mich, dass das erst jetzt passiert. Es ist Spekulation, aber als ich die Rutsche das erste Mal sah, dachte ich, wie enorm steil sie ist. In einer Zeit, in der jeder Holzsplitter an einer Schaukel eine Initiative besorgter Eltern entstehen lässt, fand ich den Bau schon immer mutig und dessen Nutzung noch viel mutiger. Ich mag mich irren, aber ich denke, wir werden in ein paar Wochen (oder berlintypisch Quartalen) einen anderen Winkel vorfinden.

    Ich habe nicht geschaut, ob die Rutsche auch von oben gesperrt nicht. Wenn nicht, sollte man mal alle paar Tage schauen, was und wer sich so hinter der unteren Absperrung angesammelt hat.

    Regenbogenansatz

    Regenbogenansatz

     

    Aktualisiert am 21.08.15: Die Rutsche ist ohne merkliche Veränderung wieder offen, man kann also tags weiterhin den Überschallknall hören, bevor ein Kind unten ankommt. Die dahinterliegende Fassade hat einen ArchitekturpreisExterner Link gewonnen und ich ein Foto zu diesem Artikel hinzugefügt, das ich machte, als mir das Wetter einige Tage nach diesem Artikel zeigte, dass ich Recht habe.

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  • Urlaub

    Ich war schon auf Reise und habe nicht nur das Privileg ausgenutzt, alleine machen zu können, was ich will, sondern auch das, nicht auf Ferienzeiten oder Urlaube irgendwelcher Anhängsel achten zu müssen, was ich natürlich eigentlich liebend gerne tun würde.

    Seit zwei Wochen sind in Berlin Sommerferien und ich genieße es, zu dieser Zeit hier zu sein. Die ersten paar Tage waren noch geprägt von marodierenden Horden besoffener Halbstarker in der Gegend (anderswo mussten sie gar gerettet werdenExterner Link), aber die sind jetzt alle mit Mama und Papa in den Süden gefahren und so ist es in meinem Berlin angenehm leer: Kaum Schlangen im Supermarkt, dafür ausgesprochen hübsche Ferienaushilfen. Weniger Verkehr und Gepöbel auf der Straße, weniger Autos, die auf Gehwegen parken und für das Fahrrad bekomme ich immer einen Parkplatz direkt vor der Arbeit. Selbst dass die Hiergebliebenen solche sind, die sich aus Gründen keinen Urlaub leisten können, ist mir egal.

    Von mir aus dürfen die Ferien und der Sommer zwanzig Wochen dauern und gerne dürfen alle Berliner soviel verdienen, um sich die komplette Zeit Malle leisten zu können. Ich dagegen bleibe hier und atme durch.

    Nicht gehen darf man natürlich nach Mitte, Prenzlauer Berg, Kreuzberg, Friedrichshain, also überall da, wo die Leute, die woanders Ferien haben, jetzt hinkommen, um zu brüllen und die Hauseingänge vollzukotzen. Man merkt, dass mir meine Gutmütigkeit bezüglich Touristen schon wieder genommen wurde – in erster Linie von der wochenends derzeit deutlich zweistelligen Zahl von Junggesell(inn)enabschieden. Wenn die wüssten, wie sehr sie die Gegen durch ihre pure Anwesenheit verunstalten. Ich fürchte gar, die wissen es, was alles noch viel schlimmer macht. 

  • Plattenmusikkrams

    Dieses ist erst der zweite Artikel über Musik in diesem Jahr. Einzelne Platten habe sogar noch garnicht besprochen, was sicher nicht an der Anzahl der Erscheinungen liegt, sondern an deren Qualität, oder eher ihrer Wirkung auf mich.

    Tatsächlich höre ich seit Monaten die selben Sachen, wie den großartigen Soundtrack zum besten Computerspiel der Welt. Drumherum lieferten ein paar Kapellen Post Rock in gewohnter, aber nicht zu eindrucksvoller Form, die ich zur Kenntnis genommen habe (God Is An Astronaut, Lights & Motion, ASIWYFA).

    Auf die Platte von Faith No More war ich gespannt, aber von der blieb nach zweimaligem Hören nichts, aber auch wirklich garnichts hängen. Es blieb eine unverschämte Ansammlung von Dingen, die nicht mehr in diese Zeit gehören.

    Um dennoch mal wieder etwas über Musik zu schreiben, widme ich mich den Chemical Brothers:

    Ich fand deren Musik nie super, aber nie schlecht, denn sie war immer dafür gut, zum Beispiel die Meute auf dem Verlagsabend in Schwung zu bringen und ich habe mich mitschwingen lassen. Auch wenn das Geplapper über die Musik mir immer ein Übel war – Melodie und Rhythmus ließen Massen und mich zu Recht tanzen.

    Die Jungs haben es jetzt nach Jahren wieder mit einer Platte versucht und sie ist gut. Das Geplapper ist weiterhin vorhanden, aus meiner Sicht weiterhin unnötig, aber die Musik könnte mich wieder auf die Tanzfläche bringen. So zumindest die ersten Stücke, dann gibt ein paar Ausfälle wie „Reflexion“ oder „Taste of Honey“, aber den Gelegenheitselektrotänzer versöhnen spätestens „Radiate“ und „Wide Open“, zu dem ich beim nächsten Verlagsabend gerne mit einer Gewissen eng tanzen möchte ohne daran zu denken, dass es vielleicht ein sanfter Karriereabschluss der Kapelle sein könnte.

    Tanz wie Karriereende werden nicht passieren, aber immerhin gibt es trotzdem die erste gelungene „Comebackplatte“ dieses Jahres und damit kann Herr Keenan ab jetzt etwas entspannter arbeiten: Wird schon – andere haben es gezeigt!

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  • Florales Survival

    Die Harten

    Die Harten

    Nun war ich die Tage ja einige Tage weg und das gerade zu einer Zeit, in der der Sommer in ganz Europa zeigte, was er kann. Auch für meine Blumen herrschten im meiner Abwesenheit über 30 Grad und Trockenheit und sicherlich hätte ich den Nachbarn um Gießhilfe bitten können, aber letztlich war der Urlaub zu spontan und so ein paar Tage…

    Bei meiner Ankunft bot sich ein Bild des Schreckens, aber nach viel Wasserzugabe haben sich tatsächlich sogar die Sonnenblumen wieder erholt, versuchen es zwar noch nicht mit der Vertikalen, aber an der Spitze grünt es wieder deutlich.

    Ich freue mich über die Tapferkeit, habe vielmals persönlich um Verzeihung für meine Abwesenheit gebeten und hoffe darauf, dass wir alle gemeinsam noch ein paar blühende Stunden haben werden.

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