Neues vom Schlafbaum
  • Gutes neues Jahr

    Welch unnötige Ironie, dass in fünf Tagen die Praxisgebühr abgeschafft wird, ich mich aber heute einigermaßen kränklich fühle. Streng genommen hätte mein Zustand auch ohne Praxisgebühr zum Gang zum Arzt nicht gereicht, aber dennoch ist das mal wieder typisch.

    So sitze ich zuhause, jammere leise und überlege aus diesem Anlass, was sich im kommenden Jahr noch alles für mich ändern wird.

    1. 1. die Jahreszahl
    2. 2. entfällt wie geschrieben die Praxisgebühr, was mir im Vergleich zu diesem Jahr eine Ersparnis von 0 Euro einbringt
    3. 3. sinkt der Rentenbeitrag – also Geld, dass ich nie wiedersehe –, was mir gut 9 Euro im Monat bringt
    4. 4. zahle ich bald 18 Euro Fernsehgebühr im Monat für etwas, dass ich so gut wie nie nutze
    5. 5. zahle ich 0,25% vom Gehalt als Strafzuschlag auf die Pflegeversicherung, weil ich keine Kinder habe

    Ich spare also bald bei etwas, das ich nicht ausgebe, zahle für etwas, das ich nicht nutze und werde für etwas bestraft, für das ich nichts kann. Wenn das kein Grund ist, freudig ins neue Jahr zu starten.

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  • Musikrückblick

    Ich versuche nun wie immer, dem endlich vergangenen Jahr die für mich wichtigen musikalischen Ereignisse abzuringen, auch wenn das Jahr für Jahr schwieriger wird, weil ich neuer Musik nicht mehr aufgeschlossen bin. Daher nun etwas bemüht die Aufstellung der bedeutenden und mein Leben berührenden Popkulturerzeugnisse diesen Jahres in einer wenig kommentierten Liste, die den Gästen dieser Seite an ihr Herz gelegt seien:

     

    Efterklang – Piramida

    Weil man soviel sinnvoll geschlossene Atmosphäre in einem Album nicht oft bekommt

     

    Frau Potz – Lehnt dankend ab

    Füllt die Punklücke in einem Jahr ohne richtige Musik (Turbostaat)

     

    Mono – For my Parents

    Sehr gute Platte, aber nur stellvertretend für die in diesem Jahr entdeckte „Under the pipal tree“, die bei mir seit Monaten und noch Monate in heavy rotation läuft/laufen wird.

     

    Der König Tanzt – Der König Tanzt

    Wenn jemand auf diese Weise seine musikalischen Wurzeln mit aktueller Wut kombiniert, dann Heil dem König!

     

    …And You Will Know Us By The Trail Of Dead – Lost Songs

    Die sind halt immer dabei, wenn sie eine Platte rausbringen – und das zu Recht

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  • Wäre auch zu einfach [aktualisiert]

    Ganz selten bekomme ich eine Mail, die sich mit „Juchu!“ eröffnet und die Wahrheit sagt. Gestern ist das mal passiert, was meine derzeit ganz oke Stimmung erheblich steigerte, denn so wurde mir mitgeteilt, dass ich eine Karte für die Fusion bekomme, auf die ich mich seit der letzten Fusion freue. Zwar hat noch niemand meines lethargischen Freundeskreises eine ebensolche Bestätigung, aber zur Not fahre ich auch alleine
    …wenn ich kann, denn heute, als ich erstmals in meinem Leben auf Arbeit einen Urlaubswunsch in einer schier unvorstellbaren zeitlichen Ferne von mehr als 6 Monaten ankündigte, wurde mir offenbart, dass an genau den beiden Tagen, die ich gern einmal glücklich sein würde, mein Kollege zum 30. Geburtstag seiner Freundin durch Brandenburg schippern will. Jetzt will ich ihm das nicht nehmen, nur weil er erheblich sozialer lebt als ich, da er offenbar erlebt hat, was ich noch nicht erlebt habe. Auch dass er sich vom Zufall schikanieren lässt, dass der Mensch zehn Finger hat, werde ich ihm nicht verdenken. Wären wir Leguane, hätten die beiden ihre Kreuzfahrt vor sechs Jahren gehabt – oder hätten sie in zweien.

    Auf jeden Fall müssen wir das nun entweder ausramboenExterner Link, oder wir finden bis dahin noch eine Vertretung oder andere Lösung.

    Da hat sich Gott in seiner unendlichen Heimtücke ja wieder was tolles einfallen lassen und das nur, weil ich ihm Konkurrenz machen will.

    Aktualisiert am 21.12.12: In seiner ebenfalls unendlichen Güte (oder weil er so mit der Abwehr des Weltuntergangs beschäftigt und damit für weiter Heimtücke blockiert war) hat der andere Gott mir bisher zwei Mitfahrer und einen Chef, der sich was überlegt gestattet. Ich zitiere damit erneut die Mail: „Juchu!“

    An den Chef, falls er das liest: Das ist kein Manipulationsversuch!

    Notiz an mich: Berufliches und Privates noch deutlicher trennen.

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  • Geistliche Stagnation

    Mit dem Lichterfest rücken hin und wieder allgemeine Gedanken an Spiritualität und Religion in die Nähe meiner Gedankenwelt. In diesem Rahmen ist mir aufgefallen, dass mein Masterplan, eine eigene Religion zu gründen, seit einiger Zeit aufgrund anderer Tätigkeiten weitestgehend auf Eis liegt. Tatsächlich habe ich es über die Formulierung einiger, wenig origineller Gebote bisher nicht hinausgebracht:
    – Nutze deine Zeit nicht zur Suche nach dem Optimum!
    – Sehe Lebewesen nicht als Spielzeug!
    – Benehme dich niemals wie jemand, den du nicht magst!
    – Mache niemals dir oder jemandem Hoffnung!
    – Mische niemals das Fleisch verschiedener Tiere!
    – Lache über Andersgläubige. Mehr nicht!

     

    Zentrale Elemente, wie das Etwas, an das man glauben sollte, fehlen noch komplett. Vielleicht kann man einfach an mich glauben, falls mein Bart weiter so unkontrolliert wächst, aber an mich glaube ja nicht einmal ich selbst.

    Es besteht allerdings immerhin die Hoffnung auf ein Konzept für die Zeit nach dem Tod. Das wiederum habe ich mir von einem Kollegen abgeschaut, der anlässlich des bevorstehenden Weltuntergangs seine Meinung kundtat, man täte nach dem Ableben auf ewig das, was man im Moment des Ablebens tat. Das allerdings wird mir auch keinen besonderen Zulauf verschaffen, denn klingt der Gedanke auf Anhieb auch recht verführerisch, wird doch schnell klar, dass es ganz wenige Dinge gibt, die man den Rest der Ewigkeit machen will.

    Nachdem man in Gedanken die verschiedenen Formen der Erzeugung körperlicher Lust abgehakt hat, den langen Weg bis zum Harfespielen auf einer Wolke gegangen ist, wird man am Ende feststellen, dass vermutlich allein Schlafen eine adäquate Form des Totschlagens der Ewigkeit sein würde.

    Möglicherweise führt ein solcher Glaube also letztlich dazu, dass meine Anhänger versuchen werden, möglichst viel zu schlafen. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob das ein Vor- oder Nachteil meiner Religion wäre. Doch – eigentlich bin ich es.

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