Neues vom Schlafbaum
  • Weiter, immer weiter

    Sonne

    Sonne

    Nicht, dass jemand denkt, der Blumenkasten wäre mittlerweile totes Land: Die Sonnenblumen blühen noch immer in verschiedensten Farben, die ich für Sonnenblumen noch nicht kannte, was ich im Nachhinein schade finde. Zwar haben sie ihr Heil jetzt mehr in der Horizontale gefunden, aber man wird ja nicht jünger und dieses Biegen nach der Sonne geht ja auch auf den Rücken.

    Unter ihnen reift weiterhin eine Generation, die ich gut verstehen kann: eine ohne Licht und Zukunft. Zu den schon leicht vergilbten Ringelblümchen gesellt sich winziger Rucola und beide wachsen im Wissen um ihre fehlende Zukunft. Das macht mich sehr, sehr traurig.

    Ähnliche Artikel: Letzte Aufgabe, Ein weiteres Ende, Die nächste Generation

  • Die Befreiung naht!

     
    Volksfront

    Die Volksfront ist unter uns. Alles wird gut. Oder ein Zeichen gegen Touristen?

    Gesehen am Potsdamer Platz.

    Etwas ähnliche Artikel: Tourisafari, Forza Juve!, Ewig leuchtende Wiederholung

  • Zahnzeit

    Ein Brief machte mich die Tage darauf aufmerksam, dass ich dieses Jahr noch nicht zur Kontrolle beim Zahnarzt war. Das ist nicht ungewöhnlich, denn dahin gehe ich in der Regel im Winter. Wie jedes Jahr freue ich mich dann, dass meine Zahnärztin (meist) nichts findet und besonders auf das anschließende Ritual der Anpreisung einer professionellen Zahnreinigung und meiner darauf folgenden Ablehnung.

    Ich erkenne es an, dass die gute Dame immer wieder so tapfer nachfragt, aber ich werde ebenso tapfer weiterhin ablehnen, denn ich halte eine solche Reinigung für das falsche Signal an alle anderen, ebenso wenig hochpreisig gepflegten Körperteile. Nun mag man – gerade aus Sicht einer Zahnärztin – auf die besondere Position der Zähne hinweisen und ja: it’s a dirty job but someone’s gotta do itExterner Link. Aber dass die Zähne nicht nachwachsen ist ja in erster Linie ihr eigenes Problem. Eine damit begründete Sonderstellung ist beispielsweise Fußnägeln nur schwer vermittelbar. Außerdem sind Verluste leicht ersetzbar, wovon mein rechter Schneidezahn Geschichten erzählen kann. Ich lobe mir eine kommunistische Sicht auf das Gesamtbefinden meiner Körperteile: es soll allen gefälligst gleich schlecht gehen.

    Außerdem bin ich etwas gekränkt durch die mit der Anpreisung einhergehenden Abwertung meiner eigenen, unprofessionellen Zahnreinigung, der ich hin und wieder nachgehe. Ich finde, dass mich die Studierten da garnicht so von oben herab behandeln müssen – ich mache das im Rahmen meiner Möglichkeiten schon ganz ordentlich.

    Ich werde stattdessen meinerseits im Rahmen meiner persönlichen, professionellen Möglichkeiten meine Zahnärztin darauf aufmerksam machen, dass Erinnerungsbriefe, die mit Briefmarken frankiert und mit Nadeldruckern gedruckt sind, irgendwie total zwanzigstes Jahrhundert sind.

     

    Hab ich erwähnt, das meine Zahnärztin ihre Praxis in dem Haus hatExterner Link, in dem in den Siebzigern David Bowie und Iggy Pop gehaust haben? Ich hab mich nie getraut zu fragen, ob sie dabei war…

    Etwas ähnliche Artikel: An der Luft, Jahresurlaub, Kurzurlaub in der Nachbarschaft

  • Dieelfvomniederrhein

    Es sind jetzt erst sieben Spieltage und ich überlege, ob es nicht falsch ist, jetzt schon was über Gladbach zu schreiben, aber es ist schon bemerkenswert, dass die Siegesserie, die ja schon letzte Saison mit Lüschen begann, so enorm anhält. Auch oder vor allem die Art und Weise ist erstaunlich, denn die letzten Spiele waren allesamt nicht großartig und es gab immer nur Siege mit 1:0, aber gerade das ist vielleicht das Besondere und vor allem ist das etwas, das es nicht gab, so lange ich zurückdenken kann:

    Wir gewinnen Spiele, in denen wir schlechter waren, wir gewinnen Spiele, in denen wir unendlich viele Chancen vergeben haben, wir haben vier Punkte durch Foulelfmeter geholt und vor allem gewinnen wir Spiele, die Sabine Töpperwien im Radio kommentiert hat.

    Mit Leverkusen, Bremen, Hannover und Dortmund stehen bis zum Lichterfest auch nur noch vier ernstzunehmende Gegner an und nach meinem Ligatipp sind wir auch danach noch auf internationalem Kurs und das macht mir Angst.

    Also freue ich mich lieber darüber, dass in Gladbach offenbar die Situation realistisch eingeschätzt wird (nicht wie es Kölner tun würden), weil man offenbar aus den vielen letzten Jahren einiges gelernt hat und ich versuche es, ihnen gleichzutun.

    Ich hoffe, dass die Mannschaft eine ganze Weile so wie sie jetzt ist verletzungsfrei spielen kann und wenn das so ist denke ich, dass wir endlich mal eine Saison haben werden, in der wir sorgenfrei einen uninteressanten Mittelfeldplatz belegen können.

    Ach, wäre das schön.

    Ähnliche Artikel: Karmafrage, Terminplanung, Sommerfußball