Neues vom Schlafbaum
  • Tod und Zerstörung

    Ex-Cube

    Ex-Cube

    Das Foto zu diesem Artikel unterscheidet sich in einigen Details von dem vergleichbaren aus einem zwei Jahre alten Artikel. Wer alle Unterschiede findet, findet sicherlich mehr als ich. Ich finde: die fehlende Bambusmatte, die fortschreitende Entweißung der Wohnungswand, eine auch zur Ursache dieses Artikels passende, sehr schöne Postkarte und einen schwarzen Bildschirm.

    Ich habe keine Ahnung, wann der Cube das letzte Mal funktionierte, denn damit arbeiten konnte man nur, wenn man sich reichlich in die Tasche gelogen hat, aber diese Woche brauchte ich ihn als vorletzte Hoffnung für die Lösung eines Problems von der Arbeit. Anstatt mit mir das Problem zu lösen zeigte er mir, warum Elektronikfreaks das Wort „abrauchen“ benutzen, denn der Bildschirm blieb schwarz und ein kleines Wölkchen stieg auf.

    Das machte mich erst einmal sehr, sehr traurig. Das Problem löste ich einen Tag später auf Arbeit (wo es hingehörte) mit einer zehn Jahre alten virtuellen Maschine und der Cube steht ab jetzt (wie eigentlich schon vorher) nur noch zur Zierde im Zimmer.

    Nun soll sein Tod nicht endgültig sein, denn ich bin an Schaltplänen, Zange und Lötkolben nicht völlig ungeübt und wenn mir danach ist, baue ich im Laufe des Jahres einen Frankenstein-Cube – oder sowas in die Richtung.

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  • Entfleckung

    Vor knapp einem Jahr war mir nach viel Geld ausgeben, weshalb ich mir einen neuen iMac kaufte – wie immer „Generalüberholt“, wie es auf Deutsch so schrecklich heißt. Der war und ist super und ich pfeife auf Retina. Im Store habe ich heute wieder vergessen, mir so ein Gerät mal anzuschauen und dass mein neues Arbeitsnotebook einen Bildschirm mit verdammt vielen Pixeln hat, ist mir auch erst in dieser verrückten Systemsteuerung von Windows aufgefallen, aber wo war ich…

    Ein kleines Problemchen mit dem Gerät habe ich aus Faulheit elf Monate zu ignorieren versucht: Unten am Bildschirm waren zwischen Display und Scheibe links Fingerabdrücke von armen, kleinen Chinesen und rechts eigenartige dunkle Streifen. Nun hat wie ich vermutlich kein Mainzer (so korrigiert Mac OS „Macnutzer“) am unteren Rand helle Fenster und sieht das demnach kaum, aber wenn ich das Ding in ein paar Jahren verkaufen will, wird jemand darauf schauen und mir hundert Euro abziehen, daher habe ich mich wenige Wochen vor Ablauf der Garantie zum Reklamieren überwunden und muss einmal mehr sagen, dass Apple zwar etwas mehr Geld für seine Sachen haben will, der Service aber grandios ist:

    Ein schnelles, freundliches Telefongespräch (nach dem die gute Frau am Telefon drei Stunden meine Musik im Netz gehört zu haben scheint), ein Termin im Apple Store, eine klare Aussage, dass ich die 480 Euro für den Austausch des Displays nicht zahlen muss und heute war das Ding schon fertig und fleckenfrei. Auch war die Fehlerdiagnose im Store aus technischer Sicht sehr spannend: Ich hätte nichtmal die Kontoauszüge und Pornos vorher vom Gerät löschen müssen, denn die brauchen dafür keine Festplatte.

    Dafür bedanke ich mich herzlich und nahm das typische Geduze im Laden genauso in Kauf wie die sieben Kilometer, die ich das Ding auf dem Gepäckträger im Dunkeln durch Berlin fahren musste. Es ist nichts passiert – so heruntergekommen und kriminell scheint die Stadt also doch noch nicht zu sein, zumindest in Schöneberg und Charlottenburg.

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  • Telefonverständnis

    Nachdem das iPhone vom letzten Jahr ja eher ein Missverständnis war, bei dem ich merkte, dass wir nicht zusammen passen, so wie eine Frau beim zweiten Date mit mir, ist es dieses Mal Attraktion auf den ersten Blick.

    Im Gegensatz zu letzten Jahr habe ich auch nicht online bestellt, sondern recht komfortabel im Apple Store abgeholt, womit auch die zwei Wochen Rückgaberecht entfallen, so weit ich weiß.

    Das 5s war zu leicht und zu lang, das „kleine“ 6er dagegen fühlt sich richtig an und liegt auch trotz der Größe gut in der Hand. Um alles wie gewohnt mit einer Hand bedienen zu können, muss ich allerdings bisher noch – von der Angst, es fallzulassen begleitet – ungelenk umgreifen, aber ich denke, das wird sich lernen. Der Fingerabdrucksensor ärgert mich bei diesem Modell nicht, obwohl sich Sensor und Fingerabdruck nicht wesentlich geändert haben. Sogar meine Nase entsperrt das Telefon verlässlich. Die Bedienung ist ruckelfrei und schnell, was einem aber nur im direkten Vergleich zum am iOS 8 doch etwas knabbernden 4s auffällt. Der größere Bildschirm wird seine volle Pracht erst zeigen, wenn alle Programme darauf abgestimmt sind, aber schon jetzt fühle ich mich auf dem alten sehr eingeengt. Er stellt im Vergleich auch alles deutlich kontrastreicher und echter dar und ist vom 4s in etwa die Verbesserung, die dieses damals gegenüber dem 3Gs hatte.

    Ich finde es insgesamt gut und werde es behalten. Ich mag den vielen Speicherplatz, den ich jetzt habe und den Platz, den der Bildschirm bietet. So komme ich nach all dem Lob zu dem, was ich besser kann, also Meckern:

    Ich muss mich von vielem Gewohnten verabschieden: Es passen plötzlich 24 statt 16 Programme auf eine Seite – wie soll ich meine wenigen da sinnvoll sortieren, ohne hässliche Lücken zu lassen?

    Ich drücke zwar schon auf den Ausschalter an der Seite, aber aus Reflex immer nochmal oben drauf. Ich wische beim Entsperren nach rechts, anstatt einfach meinen abgelutschen Finger auf dem Knopf zu lassen und wie befürchtet habe ich das Telefon schon ausgeschaltet, als ich mit dem Knopf auf der Gegenseite ein Foto machen wollte. Das ist ein ebenso klarer Designfehler wie die herausstehende Kamera. So wie sie wirkt, wird sie zwar keinen Schaden nehmen und das Telefon wackelt auf den Tisch gelegt auch nicht, aber der scharfe Ring um die Kamera führt bei Bewegungen auf dem Tisch zu einem Geräusch, als drücke man es durch Sand und das ist nicht gut für die Techiseele.

    iOS 8 kommt auf dem 6er erst richtig zur Geltung, sonst wäre Apples Marketingabteilung auch schlecht. Die Kamera scheint gut zu sein, alles ist wie geschrieben schnell, nur von der Tastatur bin ich enttäuscht: Bietet sie zwar im Breitbild, wo mit zwei Fingern tippen relativ schwierig ist, Cursortasten an, aber die haben keine Tastenwiederholung und man kann mit ihnen nichts markieren. Steve hätte auf sowas aufmerksam gemacht.

    Jetzt brauche ich nur noch zwanzig neue Programme, sonst ist die Liste so leer und der ganze Speicher vergeudet.

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  • In großer Gefahr

    Böses, kleines Ding

    Böses, kleines Ding

    Unscheinbar liegt es hier herum, das kleine Netzteil meines iPhones. Nie hat es etwas anderes gemacht, als das Telefon aufzuladen, aber Apple meint nun, dass es im Ausnahmefall böses im SchildeExterner Link geführt zu haben scheint. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das mit meinem nicht passieren würde, wurde es doch nicht einmal lauwarm. Trotzdem werde ich es austauschen lassen – nicht, weil ich Angst vor ihm habe, sondern weil es einfach ist: Einen Termin am Kurfürstendamm machen, hingehen und das neue Netzteil mitnehmen – Ich wollte schon immer mal an die Genius-Bar.

    Einen anderen Austausch hat mir Apple schon vor Jahren angeboten, aber dieses Angebot schlug ich bisher aus, da ich für den Wechsel der Festplatte meinen iMac hätte wegbringen müssen. Stattdessen steht der ja schon eine Weile bei mir im Zimmer und wartet darauf, dass ich mich dazu durchringe, ihn zu verkaufen.

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