Neues vom Schlafbaum
  • Karmafrage

    Gladbach hat nun das vierte Ligaspiel in Folge verdient und unter glaubwürdiger Darstellung absoluter Hilflosigkeit im Spielaufbau gegen einen mittelmäßigen Gegner verloren und ich mache mir weiterhin intensiv Gedanken über die Gründe, wenngleich noch nicht über möglichen Folgen.

    Offensichtliche Gründe wie Höhenrausch nach der letzten Saison, den Verlust von Kramer und Kruse (den ich noch immer nicht so sehr bedaure), den bedeutenden langen Ausfall von Stranzl (der sich heute gleich wieder schwer verletzt hat) und Dominguez, die natürliche Übergarstigkeit von Xhaka will ich dem Kicker-Forum überlassen, während ich es auf der Metaebene probiere:

    Ausgeschlossen als Ursache ist mittlerweile der Ort, an dem ich die Spiele schaue, denn nur 2,5 Halbzeiten habe ich in der wiedereröffneten Blues Garage gesehen. Auch an meiner Motivation kann es nicht liegen, denn ich bin jedes Spiel wieder voller Hoffnung angegangen und stand auch nur Bruchteile davon unter geringem Alkoholeinfluss.

    Mögliche Ursache kann also nur noch die Tatsache sein, dass es das vierte von vier Ligaspielen „exklusiv“, also zu einer Zeit anders als Samstag 15:30 Uhr war. An bestimmten Kommentatoren von Sky lag es auch nicht – nur einmal war es Reif.

    Vermutlich allerdings liegt es an der relativ großen Gladbachfahne, die ich in Elternzeitabwesenheit meines lieben Kollegen an seiner Wand aufgehängt habe, um die zahlreichen Fotos seines Sohnes und Agitationsposter gegen Totalüberwachung und Karnismus zumindest eine Weile nicht jede Arbeitssekunde sehen zu müssen. Als guter Europäer habe ich natürlich in seiner Anwesenheit nie etwas gesagt und sie tun mir ja auch nicht doll weh, aber wenn er wieder da ist (oder das hier in seiner Abwesenheit liest), sollte ich mit ihm mal darüber reden, ob er sie nicht vielleicht in meinem Rücken, also seinem Sichtfeld aufhängen möchte. Dann wäre dem Karma zugute getan und Gladbach kann erfrischt den Klassenerhalt angehen.

    Noch dazu haben die Patriots letzte Nacht extrem überlegen gewonnen. Meine Hoffnungen liegen also derzeit auf Sonntag Abend.

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  • Forza Juve!

    Ich fahre ja häufig durch die Touristenregionen, um zu schauen, wie es um die Kniepartien von Damenhosen steht, oder mir zu überlegen, wie der Vormarsch der Espandrilles zu stoppen ist. Schuhe sollten mehr kosten, als ein Döner und sie sollen auch gerne so aussehen (also so, als kosteten sie mehr als ein Döner). Solche Schuhe kann man im Urlaub tragen und sich anhand der davon kaputten Füße noch eine Weile nach der Rückkehr an diesen erinnern. Anderenfalls trägt man sie bitte nicht.

    Heute war mir diese Fahrt eine unerwartet große Freude. Die Gegend um den Potsdamer war noch nie ohne dort gefeiertes Ereignis so voller Menschen wie heute und alle hatten erstaunlich gute Laune. Normalerweise fallen Spanier und Italiener in Berlin ja eher dadurch auf, dass sie singen oder im Weg stehen, aber vielleicht brauchen sie nur eine Agenda und schon findet der Deutsche das selbe Verhalten klasse.

    Es wurde und wird vermutlich noch immer tatsächlich sehr schön, fröhlich und friedlich gefeiert, gesungen und sich benommen. Selbst in meinem Park war das Fest spürbar, ist dort doch die Umsteige auf dem Weg vom Breitscheid zum Potsdamer und wieder zurück zum Stadion. Das im Park Erlebte kann ich zusammenfassen zu: Die Spanier singen schlechter, aber dafür lauter und in Fußballliedern singt man erst im fünften Takt das erste Mal „corazón“. Dazu sah der hässlichste Barca- oder Juve-Fan noch immer um Größenordnungen besser aus als vor zwei Wochen der hübscheste Dortmund-Fan. Ich möchte es für Glück halten, dass Bayern nicht im Endspiel ist.

    Möge es noch ein festiver Tag für alle sein und ein gutes Spiel noch dazu, lasst alle schön viel Geld hier und bleibt so gut gelaunt!

    Völlig offtopic: Ich habe heute eine Katze gerettet.

     

    Aktualisiert am späten Abend:

    Glückwunsch an Marc-André zum Pokalgewinn. In einem Jahr holt ihn Yann!

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  • Terminplanung

    Ich bitte darum, mich ab in etwa September am Mittwoch oder Dienstags abends nicht mehr zu belästigen. Nicht, dass das jemals in vierzig Jahren jemand tat, aber für die möglicherweise Irregeleiteten: An den Abenden werde ich auf dem ZDF für meine vom Munde abgesparten Gebühren der unfassbar großartigen Borussia beim Auskontern großartiger, internationaler Fußballmannschaften zuschauen dürfen und es wird mir eine wahre Freude sein.

    Wie immer erwarte ich nichts, denke aber, dass Leute wie Sommer, Stranzl, Xhaka, Raffael, Traoré und wie sie alle heißen, dafür sorgen werden, dass ich am Fußball nächste Saison eine ähnliche Freude haben werde wie damals meine Eltern hatten, als sie beschlossen, mich zu erstellen (vielleicht in der Nacht des Ausscheidens gegen Mailand). Es wird auf jeden Fall eine tolle nächste Saison.

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  • Saisonende

    VfL

    VfL

    Zwei Heimspiele in Folge habe ich im Stadion verbracht und dazu waren es jeweils knapp zwanzig Grad in der Sonne. Das ist auf jeden Fall eine Meldung wert nach vorher gefühlt unendlich vielen Spielen bei arktischen Temperaturen.

    Während sich vor zwei Wochen beim Spiel der ollen Kölner noch langes Anstehen und ein selbstverständliches 0:0 bot, war es heute ein ganzes Stück besser. Eigentlich war das lange Anstehen auch nicht so schlimm und vor allem hat sich die Verpflegungssituation gefühlt deutlich gegenüber den Vorjahren verbessert und man kann noch immer mit Bargeld bezahlen.

    Das Spiel war heute auch nicht super, der Ausgang aber sehr wohl und Gladbach macht tatsächlich den Eindruck, als könne das mit der Champignonsliga wirklich was werden. Gladbach hat darüber hinaus offenbar auch Fans, die extrem zahlreich zu Auswärtsspielen kommen, aber nicht dafür sorgen, dass es im Stadion nur Lightbier gibt. Laut waren sie auch, also Mannschaft und Fans: Gut gemacht!

    Natürlich ist die Saison nur aus Stadionbesuchssicht zuende (obwohl ich überlege, noch zu dem Spiel gegen die usseligen Frankfurter zu fahren, weil ich hoffe, dass in Block 19 wieder die gleiche Securityfrau steht, die ich natürlich nicht nach ihrer Telefonnummer gefragt habe). Tatsächlich müssen wir noch ordentlich was tun, um da oben zu bleiben, aber ich bin da erstaunlicherweise ziemlich zuversichtlich (nicht bei der Securityfrau).

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