Neues vom Schlafbaum
  • Mutwillige Zerstörung

    Erste Opfer 2015

    Erste Opfer 2015

    Man erkennt es auf dem Bild nur an der Erde auf dem Boden und der auffällig leeren Fläche vorne: Ich hatte heute Nacht zum ersten Mal seit Jahren wieder Besuch.

    Vor einer Weile, als die Blumenkästen noch leer waren, sah ich erstmals mit eigenen Augen eine Drossel, die es sich im Blumenkasten bequem machte, etwas wühlte, etwas badete und dann wieder abhaute, als sei das nichts. Auch die Nägel an einem der Kästen ignorierte sie auffällig. Da hätte ich damals beim Nageln aber auch selbst drauf kommen können, dass Vögel fliegen und springen können.

    Die Nägel habe ich aufgrund ihrer Nutzlosigkeit entfernt und weil ich selbst mich ein, zwei Mal daran verletzte und die diesjährigen Blumen haben eigentlich bisher ein schönes Leben gehabt. Heute Nacht wurde aber gepickt und gewühlt und sogar eine Sonnenblume wurde Opfer. Es steht noch genug Kraut und der Sommer hat auch noch reichlich Tage für eine blühende Rückkehr. Dennoch stehe ich hier hilflos vor meinem einzigen Schatz, der einzigen Möglichkeit, produktiv Samen zu streuen und rufe in die Welt: „Ich will mit Vögeln nichts zu tun haben!“

    Sucht euch jemand anderen! Das können alle anderen schließlich auch.

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  • Turmbau

    Orthanc

    Orthanc

    Nachdem mir vor fast fünf Jahren mein komplettes Star-Wars Lego geklaut wurde, weil ich meinte, ich sei zu alt, sowas in meinem Zimmer stehen zu haben und im Keller sei es besser aufgehoben, habe ich viele weitere Momente damit verbracht, mein Zimmer erwachsener werden zu lassen. Allein im Laufe des vergangenen Jahres tat ich das mit mit Regalen und Schränken, Bildern, Blumen und Designrechnern.

    Im Moment aber ist die Zeit, Dinge kaputtzumachen und die Seriosität meiner Wohnung zerstörte ich am Wochenende mit neuem Lego. Nachdem mein Urlaub so teuer garnicht war und ich während diesem im Lego-Shop Kopenhagen den Turm von OrthancExterner Link (meines bescheidenen Mittelerdewissens nach müsste er eigentlich entweder Orthanc oder Turm von Isengart heißen, aber ich will mal nicht so sein) gesehen habe, war mir klar, dass es nicht lange dauert, bis ich mir den kaufe. Andere Leute in meinem Alter kaufen sich auch so teure Kästen…

    Da wir in Berlin einen quasi identischen Laden haben, musste ich da dann gleich Samstag hin und die Kreditkarte bemühen. Der Kasten ist gigantisch und voller Tüten voller Steine, mit drei Anleitungen und allem möglichen Krams drin.

    Kommen wir zum Spielspaß: Ich habe im Laufe des Samstags zehn Stunden, davon drei in der Sonne auf der Dachterasse, damit verbracht, den Turm zu bauen und am Sonntag nochmal etwa drei, nachdem ich bei Ansicht des Modells und der übrig gebliebenen Teile gemerkt habe, dass es keine gute Idee war, beim Aufbau am Vorabend Bier zu trinken. Somit liegt der Kasten vom Preis pro Stunde Spaß nicht höher als ein Kinobesuch und je nach Film ist die Freude durchaus größer. Es ist schön zu sehen, wieviele Gedanken sich die Konstrukteure gemacht haben und auf dem Weg zur Spitze kommen immer mehr Details dazu. Man könnte mit der offenen Rückseite, den einzelnen Räumen, vielen Gegenständen und Figuren sicherlich auch spielen, aber das tue ich natürlich nicht. Ich erfreue mich lediglich an einem sehr großen, sehr schwarzen Ding, das nun in meinem Zimmer steht. Wer hat schon was gegen sehr große, sehr schwarze Dinge?

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  • IKEA-Nestbautrieb

    Lack

    Lack

    Es wird gar monothematisch hier, aber ich verspreche, dass dieser Artikel das letzte Wort zum Thema Wohnung* enthält. Um die Frage der Westwandgestaltung abzuschließen ließ ich mir gestern die Entscheidung von IKEA abnehmen, die am heiligen Sonntag vergünstigte Bretter für die Wand anboten. So überwand ich mein schlechtes Gewissen und fuhr ein letztes Mal hin und ich habe sogar selbst kassiert, um mich nicht ganz so schlecht zu fühlen, weil andere Menschen sonntags wegen mir arbeiten mussten (was natürlich Quatsch ist – ich habe mich trotzdem schlecht gefühlt).

    Angebracht habe ich die Bretter aus Rücksicht auf die Nachbarn erst heute und mein zuletzt gewonnenes Vertrauen in die Wände wurde nur wenig enttäuscht. Zwar knirscht es verdächtig, wenn man etwas Druck auf die Bretter ausübt und daher habe ich einige schwere Schinken auch lieber nicht daraufgestellt, dennoch bin ich guter Hoffnung, nicht eines Tages im Schlaf von Regal und Büchern erschlagen zu werden und falls doch, wäre es nicht das Schlechteste, das man mit Büchern machen kann.

    Jetzt ist aber endgültig Schluss mit Nestbauen und es kommt die Zeit, darauf zu warten, dass sich jemand reinsetzt. Hier stehen sogar Blumen und dieses Mal habe ich auch das Bett gemacht. Die zweite Decke ist noch unbenutzt, also *bitte.

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  • Mit Bild

    Komplettpaket

    Komplettpaket

    Wieder habe ich es geschafft, etwas Westwand zu füllen, wenn auch der Weg dahin ein weiter war. Ob Monitor und Cube da so stehenbleiben, weiß ich noch nicht, aber derzeit ist es alternativlos™.

    Auf dem weiten Weg zu diesem Arrangement habe ich zunächst ein falsches Display ersteigert. Apple hält nämlich die eingebaute Grafikkarte für zu schwach für ein 20″ Cinema Display, obwohl sie auf Arbeit ein größeres Display mit höherer Auflösung problemlos betrieb. Klar hätte ich mich vorher informieren können, aber das wäre zu einfach und langweilig gewesen. Der Verkäufer ist nicht nur ein großer Freund des Paketbandes, mit dem er auch den Monitorrahmen reichlich bestückt hat, sondern auch etwas unaufmerksam in Finanzfragen, sodass es eine Woche brauchte, bis er mein Geld fand, das längst auf seinem Konto lag.

    Hässlichere Probleme gab es mit meinem Versuch, einen passenden 15″er zu ersteigern, beziehungsweise zu bezahlen. Zunächst bin ich um Jahre dabei gealtert, bei Paypal mit Kreditkarte zu zahlen, ohne zusätzlich Daten für ein Bankkonto anzugeben und dann war auch noch der Empfänger falsch und die Verkäuferin nicht in der Lage, das zu korrigieren. Ihre Aussage, dass sie keinen Unterschied zwischen einer Überweisung und Paypal sähe, ließ ich dann so stehen, ebenso wie die Frau mit ihrem Monitor.

    Fündig wurde ich schließlich auf dem ebay-Marketplace: 17″, eine Mail, ein vernünftig verhandelter Preis, Bargeld und zwei Stationen S-Bahn. Kein Paypal, kein Versand, kein Ärger. Wie schön muss die Welt gewesen sein, als sich Menschen noch ausschließlich persönlich mit denen in ihrer Nähe beschäftigt haben.

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