Neues vom Schlafbaum
  • Auf die Knie

    Ich fahre ja häufig durch die Touristenregionen, um mich aufzuregen, dass dort so viele Touristen sind, aber auch um mir anzuschauen, wie sich der Mensch in der Masse so verhält und wie er aussieht. Dieses Jahr ist mir aufgefallen, dass Frauen, aber auch einige Männer Hosen tragen, bei denen beide Knie frei sind. Nun trug ich in meinem Leben auch schon Hosen mit kaputten Knien, aber die entstammten kindlichen oder jugendlichem Leichtsinn oder Trunkenheit und Mutters wollte daraufhin Flicken auftun, oder mir selbst wurde es irgendwann zu blöd und es müsste eine neue Hose her.

    Dieses Jahr aber tragen junge Menschen in relevanter Zahl Hosen, deren Kniepartie absichtlich aufgeschnitten zu sein scheint. Mir scheinen die Hosen nicht eng genug, als dass dieser Einschnitt technisch notwendig sei und wenn man sich bequem kleiden wollte gäbe es ja auch noch den Rock oder – Gott bewahre – die Leggins oder Baggypants, also scheint es wohl ausschließlich Mode zu sein.

    Ich würde gern die Dynamik dahinter verstehen, nach der plötzlich so viele Leute kaputte Hosen tragen, oder Bärte, Jutetaschen mit Aufschrift und hässliche Brillen, aber dafür bin ich vermutlich zu alt und zu praktisch veranlagt, oder trage selbst einfach zu weite Hosen (die höchstens an den Oberschenkeln spannen – dem einzigen Körperteil, an dem ich messbare Muskeln habe). Wobei ich allerdings Knie durchaus attraktiv finde, also im Vergleich zu Speckbäuchen oder Zehen – Beides gibt es ja im Sommer leider auch wieder reichlich zu sehen.

    Zusammenfassend habe ich von jungen Leuten und Mode offenbar keine Ahnung und muss weiter daran arbeiten, mir derlei Auswirkungen egal sein zu lassen. Es gibt klügere Dinge, über die man nachdenken sollte. Allerdings schreibe ich über die nicht, also weitermachen, ihr jungen Leute!

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  • Kurzkonzert: Mew

    Mew

    Mew

    Mew waren in der Stadt, meine Schwester dafür netterweise ebenfalls. So wie Mew (nach eigener Aussage auf der Bühne) schauten auch wir uns die Stadt an und genossen die Atmosphäre (die ich beim Karneval noch immer sehr gerne mag, auch wenn es längst eine Massenveranstaltung wie viele andere ist, aber irgendwie sehen die Menschen zu dieser Gelegenheit nicht nur besser aus, sondern sind auch freundlicher).

    Bei all dem Berlingenießen war für die Kapelle offenbar nicht mehr viel Zeit für Musik: Mew spielten eine tolle Songauswahl, bei super Sound, netter Lichtdekoration und eigentlich wäre alles super, wenn sie nicht nach 75 Minuten quasi ohne Zugabe fertig gewesen wären. Klar soll man nach Klasse statt Masse bewerten, aber ein Konzert das endet, als man gerade richtig in Stimmung gekommen ist, ist ein Stimmungskiller. Auch gibt es keinen Hinweis auf einen Grund: keine Krankheit, kein fehlendes Material, also bleibt eigentlich nur Unlust oder Arroganz. Da man nicht wissen kann, ob die Band jemals nochmal in Deutschland auftritt, ist das alles in allen ziemlich deprimierend.

    Die neue Platte immerhin gefällt mir langsam immer besser und dann werde ich die wohl als Ersatz hören müssen. Sie ist immerhin fast so lang wie das Konzert.

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  • Mietwahnsinn

    Heute wurde der neue und umstrittene Mietspiegel für BerlinExterner Link veröffentlicht. Die Durchschnittsmiete liegt nun bei 5,84 Euro und damit bin ich nun auch in diesem Punkt unterdurchschnittlich. Das ist ein Grund mehr, hier niemals auszuziehen, wofür es ja auch keinen Grund geben wird, aber wo wir schonmal hier sind:

    Die Wohnung nebenan ist seit einer Weile frei. Ich hoffe, der Oma geht es gut im Heim oder auf dem Friedhof – wo immer sie ist oder sein will. Seit einer Woche wird in dieser Wohnung nun gehämmert, gestemmt und gehobelt, was mich ungewohnt früh zur Arbeit treibt. Besonders stört mich die Tatsache, dass ab sieben erstmal reingehauen, um acht aber schon großzügig Frühstück gemacht wird, allerdings werde ich das sicher besser überstehen als die immerwährende Musik der Nachbarn, denn bei den Arbeiten ist ein Ende abzusehen und Hämmern und Stemmen klingt noch immer besser als Kiffer- oder 80ermukke.

    Abzusehen ist wohl auch, dass eine weitere WG nebenan einziehen wird. Die (wirklich sehr gute) Hausverwaltung steht auf junge Leute und einer allein oder gar ein Pärchen mit Kind wird sich die Wohnung sicherlich nicht leisten können.

    Ich habe mich über die Zukunft der Wohnung erkundigt: Es wird die Badewanne durch eine Dusche ersetzt, Laminat und Fließen gelegt und ein Hänge-WC eingebaut, was ich bei den Wänden mutig finde. Dafür wird der bisherige Mietpreis, der sicherlich unter fünf Euro lag auf über elf erhöht. Für ein WG-Zimmer, welches kleiner wäre als meines und keine Badewanne würde man damit fast 60% mehr bezahlen, als ich für meine Wohnung. Das ist für einen Neubau mit Durchlauferhitzer und Fenstern jenseits jeder Energienorm ein mutiger Aufruf, aber ich fürchte, es werden sich dennoch Interessenten finden. Ich bete weiterhin für das junge Pärchen mit Kind.

    Wer eine Wohnung sucht: Die Gegend immerhin ist grandios und die Nachbarn auf der Etage sehr nett.

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  • Terminplanung

    Ich bitte darum, mich ab in etwa September am Mittwoch oder Dienstags abends nicht mehr zu belästigen. Nicht, dass das jemals in vierzig Jahren jemand tat, aber für die möglicherweise Irregeleiteten: An den Abenden werde ich auf dem ZDF für meine vom Munde abgesparten Gebühren der unfassbar großartigen Borussia beim Auskontern großartiger, internationaler Fußballmannschaften zuschauen dürfen und es wird mir eine wahre Freude sein.

    Wie immer erwarte ich nichts, denke aber, dass Leute wie Sommer, Stranzl, Xhaka, Raffael, Traoré und wie sie alle heißen, dafür sorgen werden, dass ich am Fußball nächste Saison eine ähnliche Freude haben werde wie damals meine Eltern hatten, als sie beschlossen, mich zu erstellen (vielleicht in der Nacht des Ausscheidens gegen Mailand). Es wird auf jeden Fall eine tolle nächste Saison.

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