Neues vom Schlafbaum
  • Abarbeitung der Vergangenheit

    In meiner Heimatstadt wird seit längerem darüber diskutiert (obwohl das Ergebnis längst feststeht), bestimmte Schulen zu schließen. Offenbar gibt es in der Stadt keine Kinder mehr, sodass man gleich drei Grundschulen schließenExterner Link kann. Nun tue ich in meiner Abweseinheit auch nichts dagegen, aber wäre ich anwesend, würde man es mir ebenso verweigern wie hier.

    Nun ist es dem grausamen Universum selbstverständlich, dass ich auf zwei von den drei zur Debatte stehenden Schulen zeitweise Schüler war und komme mir niemand damit, dass diese ja auch viel leichter zu treffen waren, da ich auf zwei statt einer Grundschule war – ich habe wegen Mathe III zu studieren aufgehört.

    Nun kann ich also – sollte ich jemals in die Heimat zurückkehren – meinen nicht vorhandenen Kindern die nicht mehr vorhandenen Grundschulen meiner Vergangenheit zeigen und die minimalen Aufzeichnungen über diese vier Jahre der lächerlichen Ungläugibkeit preisgeben. Wenn das nicht ein Grund mehr ist, jeden Morgen aufzustehen.

    Wenn es keinen Nachwuchs mehr gibt, wird man sicher bald auch auf eines der zwei Gymnasien verzichten können, und wenn ich wählen müsste, wäre es meines, denn ehrlich gesagt habe ich von den zehn Jahren dort auch sieben schon vergessen.

    Einige Aufzeichnungen habe ich immerhin noch über die zwei Jahre im katholischen Kindergarten und da die Katholen niemals ihr Interesse an Kindern verlieren werden, wird dieser sicherlich bis zum Ende aller Zeiten weiter existieren, aber ist das ein Trost?

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  • Geld meldet sich zurück

    Eine ziemlich lahme Überschrift zu einem Artikel über eine Sache, von der ich noch nicht weiß, was ich von ihr halten soll. Eine Person, von der ich noch nicht weiß, was ich von ihr halten soll, teilte mir vor drei Wochen mit, dass man versuchen kann, seine bis 2004 an die Uni gezahlten „Rückmeldegebühren“ zurückzufordern. Das habe ich tatsächlich am Sonntag in Briefform geschafft und lese heute, dass diese Gebühren auch wirklich zurückgezahlt werdenExterner Link. Bei mir gilt das für sieben Semester, ergibt also schon ein kleines Taschengeld.

    Angefordert hatte ich die Rückzahlung ehrlich gesagt mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass es eh nicht klappen wird und ich mich daher nicht mit der Frage auseinandersetzen muss, ob ich die Rückzahlung gut finde. Klar war damals die Idee, etwas einfach „Rückmeldegebühr“ zu nennen und sich niemals zu überlegen, wofür das Geld eigentlich sein soll, eine doofe und beklagenswerte, aber das jetzt zurückgezahlte Geld fehlt wieder irgendwo anders. Das wiederum würde es aber auch tun, wenn es noch da wäre und letztlich ist es aus dem Steuertopf, in den ich seit Jahren fleißig einzahle.

    Darum nehme ich das Geld, werde es wie all mein anderes nicht ausgeben und bin eigentlich eher an der Antwort auf die Frage interessiert, ob ich je erfahren werde, was die mich informiert habende Person mit ihrem Geld machen wird. Dazu müsste sie sich aber erstmal wieder melden…

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  • Livemusik heute

    Rainer von Vielen

    Rainer von Vielen

    Ich gebe zu, dass ich zu diesem Konzert nicht gegangen wäre, wenn nicht jemand dagewesen wäre, mit dem ich sowas ähnliches wie ein Date hatte. Ob ich auf dieser Ebene heute Fortschritte gemacht habe, kann ich nicht sagen, aber das liegt eh nicht in meiner Macht.

    Dafür habe ich Rainer von Vielen mal wieder gesehen, eine Kapelle, die ich seit Jahren sehr gerne mag, aber die letzten Male immer nur auf Festivals gesehen habe, wo die Stimmung nicht immer gestimmt hat. So ein eigenes Konzert ist schon was anderes und es war super. Ich wusste garnicht, dass ich noch so lange tanzen(!) kann.

    Dann waren da noch so zwei Hiphopper. Zu denen konnte man gut zum Rauchen rausgehen. Nein, eigentlich waren sie garnicht so schlimm und sie hatten wenigstens was vernünftiges zu sagen.

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  • Musik heute

    Jetzt sind schon Gott sei Dank wieder zwei Monate des Jahres fast verstrichen und ich muss langsam mal dafür sorgen, dass sich Musik mit der aktuellen Jahreszahl in meiner Sammlung einfindet. Das war bisher unmöglich, aber Vorfreude ist ja bekanntlich die einzige Freude, daher:

    Ich wühle mich gerade durch ein sehr ruhiges Album von Mogwai, das eigentlich Soundtrack zu einer Serie über Vampire, Zombies oder irgendwas, was junge Frauen cool finden ist, weil man sich mit denen nicht auseinandersetzen muss, da es sie nicht gibt und es klingt ganz gut.

    Gefreut habe ich mich aber heute über zwei andere Bands, nämlich Long Distance Calling, die zwar jetzt öfter singen und ich das neue Album auch noch per spon gefunden habe und vor allem Turbostaat.

    Nächste Woche gibt es die PlatteExterner Link von Long Distance Calling und es scheint, als sei ihnen der weitere Schritt vom Post-Dings zum Metal ausgezeichnet geglückt. Das Gesoloe der letzten Platte steht deutlich weniger doof im Raum rum. Das meine ich sehr positiv.

    Erst im April gibt es dann die neue Platte von TurbostaatExterner Link und obwohl ich noch keinen Ton davon gehört habe, freue ich mich und kaufe sofort. Der Bisher gezeigte Tourplan hat auch auch eine sehr erfreuliche Lücke um den Zeitraum der Fusion. Ist das noch Vorfreude oder schon Hoffnung? Enttäuschen werden mich andere.

    Dann kommt die Tage (ich kann partout kein Datum finden) die neue Platte von Bosse, zu denen ich nicht aufs Konzert gehen werde, weil in der Größe der Columbiahalle ich trotzdem mit meinem Besuch messbar das Alter des Publikums erhöhen werde und die Platte von Phoenix, die ich mir dann zwar wieder zwei Wochen anhöre, aber dann wieder vergesse.

    Musik ist so kompliziert. Ich probiere es lieber wieder mit der Liebe…