Berlin feierte
Ich bin mir nicht sicher, wer heute den Fall der Mauer gefeiert hat. Die Stadt war tatsächlich das ganze Wochenende schon ziemlich voller Menschen und das nicht nur da, wo niemand außer Touristen und -beobachter rumlaufen, sondern auch dort, wo man den (ehemaligen) Mauerverlauf als Auswärtiger normalerweise nicht so wahrnimmt. Für ein paar Fotos reichte es gestern Abend auch bei mir, aber feierlich war mir nicht. Jetzt ist das Spektakel zum Glück aber auch schon wieder vorbei, denn die Ballons sind weggeflogen.
Ich musste zu der Zeit Gladbachs Serie enden sehen, daher spektakelte es ohne mich und ich habe nur in sofern etwas davon mitbekommen, als dass das Bahnumsteigechaos an der Yorckstraße mal wieder zu Blechkäfigballett auf dem Marktplatz führte und bei einer kleinen Fahrt durch den Nebel eben anhand einer Menschenmenge auf der Monumentenbrücke: Dass die Ballons halbwegs pünktlich um 19:20 Uhr gestartet wurden, dabei garnicht mehr leuchteten und man draußen eh nur 200 Meter weit gucken kann, sind natürlich keine Gründe für einen Berliner, um 19:50 Uhr nicht noch drei Kilometer vom Geschehen entfernt darauf zu warten, dass es losgeht und man irgendwas sieht. Ohne Mobiltelefone, die ihnen sagten, dass es vorbei war, stünden sie dort noch Stunden.
Ob das vor 25 Jahren auch so war? Ich kann es mir gut vorstellen.