All die Jahre
Vor zehn Jahren habe ich hier noch nicht geschrieben, aber was ich damals über das zehnjährige Abitreffen geschrieben hätte, wäre nicht sehr positiv gewesen. Ich kann daher nachvollziehen, dass viele meiner damaligen Mitschüler wie ich überlegt haben, ob sie sich dieses Wochenende das zwanzigjährige antun sollten.
Alle, die es getan haben, werden darüber heute vermutlich sehr glücklich sein und das waren unerwartet auch erstaunlich viele. Das ganze begann mit einer Führung durch die Schule, die sich doch sehr verändert und der heutigen Zeit angepasst hat, was nicht unbedingt so positiv gesehen wurde (Amokschalter im Lehrerzimmer). Ganztags schon um 7:40 in der Schule zu hängen und in einer Mensa essen zu müssen, in der es dem Geruch nach zu urteilen überwiegend Käse gibt, halte ich für kein Vergnügen.
Anschließend wurde gefeiert und selbst ohne Alkohol hätten sich die meisten unterhalten, wie sie es taten: So, als seien zwanzig Jahre nicht vergangen. Die immer mal wieder aufkommende Meinefraumeinekindermeinhaus-Phase der meisten der Anwesenden kann ich großherzig verzeihen, es waren aber auch welche dabei, die noch nicht mehr erreicht haben als ich und sie müssen einem nicht Leid tun. Trotz Zeitumstellung hätte ich mir gewünscht, dass es länger geht, aber die alten Familienmenschen müssen zeitig ins Bett.
Ich freue mich auf in zehn Jahren – ich hoffe, dass dann noch immer alle leben.