Neues vom Schlafbaum
  • Park drei

    Blick auf Park 1

    Blick auf Park 1

    Am Donnerstag wurde der dritte Teil des Gleisdreieckparks eröffnet, der mit „Flaschenhals“ treffend bezeichnet ist, handelt es sich doch eigentlich nur im ein schmales Gelände mit einem Stück Radweg auf der Strecke von Kopenhagen nach Leipzig, mit wie zufällig platzierten Alibischaukeln, ein paar Bänken, einem Spielkäfig und Platz für Gebietsmarkierungen von Pubertieren. Den Rest des ehemaligen Bahngeländes hat man belassen, wie es war und aus Sicherheitsgründen eingesperrt. Die Gitterzäune aus dem Westpark sind ja auch gerade erst frei geworden.

    Vergangenheit

    Vergangenheit

    Auch an der Einfahrt zum Park hat man leider gleich zwei Abwehrreihen aus Metall aufgestellt, damit ein unvorsichtiger oder rücksichtsloser Radfahrer nicht aus Versehen auf die Yorckstraße, also unter einen zu schnellen BMW rollt. Theoretisch gibt es eine nutzbare Brücke, denn an Brücken mangelt es in dieser Gegend ja wahrlich nicht, aber diese Theorie in die Praxis umzusetzen erfordert Geld und Verantwortung – zwei Dinge, die in Berlin traditionell nicht bekannt sind.

    Wie es südlich weitergehen soll, ist noch nicht geklärt. Erstmal werden dort Wohnungen gebaut, die ich ebenso wie die geplanten an der Bautzener Brache garnicht so übel finde und ich mir gerne leisten können würde, gegen die aber natürlich schon wieder protestiert wird.

    Mehr Bilder gibt es in der Galerie.

    Ähnliche Artikel: Brückenschlag, Sicherheit gewährleistet, Hinter Gittern

  • Urwald

    Urwald

    Urwald

    Zu diesem Artikel habe ich leider nur ein sehr unbeeindruckendes Foto aus der Schublade „muss man wohl dabei gewesen sein.“ Es zeigt den „Urwald“ zwischen meiner Straße und der S-Bahn, auf den ich im Sommer gerne Blicke. Dahinter wird Richtung Bahnhof seit gefühlten Ewigkeiten gebaut und diese Baustelle war die letzten Tage genauso unverschlossen wie unser Hoftor und es steht zu befürchten, dass der Hof ebenso ungebeten Besuch bekam, wie die Baustelle am Wochenende von mir. Immerhin ist mein Rad noch da.

    Zu sehen gab es den Streifen an den Bahnschienen, der derzeit nur platt ist, damit Baufahrzeuge zum Bahnhof kommen, und dessen Verlängerung nach Süden, auf dem ja das parkähnliche Gelände entstehen soll, wegen dem ich letztes Jahr kurz bürgerbewegt war. Der freie Weg ist vielleicht acht Meter breit und rechts davon geht es nochmal etwas breiter hinauf zur Straße. Aus dieser Perspektive ist meine Befürchtung, dort würden Häuser entstehen können, nicht mehr ganz so arg, es sei denn man baut Häuser für relativ schmale Menschen, die gerne Treppen steigen und direkt an der S-Bahn wohnen.

    Einen Weg darf man da gerne bauen, allerdings kann ich mir einen Anschluss an den Park im Norden ebenso schwer vorstellen, wie eine Führung über den nächsten Bahnhof im Süden hinaus, aber einen ähnlichen Weg gibt es an der benachbarten S-Bahnstrecke ja auch schonExterner Link.

    Ähnliche Artikel: Gestorben an sich selbst, Freie Sicht, Tatsachen geschaffen

  • IKEA-Nestbautrieb

    Lack

    Lack

    Es wird gar monothematisch hier, aber ich verspreche, dass dieser Artikel das letzte Wort zum Thema Wohnung* enthält. Um die Frage der Westwandgestaltung abzuschließen ließ ich mir gestern die Entscheidung von IKEA abnehmen, die am heiligen Sonntag vergünstigte Bretter für die Wand anboten. So überwand ich mein schlechtes Gewissen und fuhr ein letztes Mal hin und ich habe sogar selbst kassiert, um mich nicht ganz so schlecht zu fühlen, weil andere Menschen sonntags wegen mir arbeiten mussten (was natürlich Quatsch ist – ich habe mich trotzdem schlecht gefühlt).

    Angebracht habe ich die Bretter aus Rücksicht auf die Nachbarn erst heute und mein zuletzt gewonnenes Vertrauen in die Wände wurde nur wenig enttäuscht. Zwar knirscht es verdächtig, wenn man etwas Druck auf die Bretter ausübt und daher habe ich einige schwere Schinken auch lieber nicht daraufgestellt, dennoch bin ich guter Hoffnung, nicht eines Tages im Schlaf von Regal und Büchern erschlagen zu werden und falls doch, wäre es nicht das Schlechteste, das man mit Büchern machen kann.

    Jetzt ist aber endgültig Schluss mit Nestbauen und es kommt die Zeit, darauf zu warten, dass sich jemand reinsetzt. Hier stehen sogar Blumen und dieses Mal habe ich auch das Bett gemacht. Die zweite Decke ist noch unbenutzt, also *bitte.

    Ähnliche Artikel: Mutwillige Zerstörung, Turmbau, Mit Bild

  • Die Spur der Faulheit

    Weg der Faulen

    Weg der Faulen

    Bevor vor bald vier Jahren die Ente in unserem Hof verschwunden wurde, woran angeblich nicht die damalige Kinderarmut im Haus, sondern der Ente strukturelle Integrität schuld gewesen sein soll, sah dieser Teil des Hofs ganz hübsch aus. Nach der letzten Mieterhöhung, nicht zuletzt begründet durch das „aufwändig gestaltete Umfeld“ des Hauses, wurden auf dem nun entenfreie Gelände über zwei Jahre hinweg Grassaatversuche unternommen, die zwar in Wandnähe zu grasähnlichem Bewuchs führten, Richtung Weg aber offenbar nicht genügten, der Verwüstung Einhalt zu gebieten. Zu Beginn war das schwierige Stück sogar abgesperrt, aber das half auch nur wenig.

    Seit die Absperrung abgerissen wurde, fragte ich mich als naives, Gesetzen des Zusammenlebens und der Vernunft folgendes Schaf, woran der Wuchs scheiterte und tatsächlich kam mir die Erleuchtung erst in diesem kurzen Winter, der Fußspuren im dort liegenden Schnee offenbarte. Da war es mir klar: Das faule Berliner ismirdochejal-Pack nutzt das rasenfreie Stück, um bei jedem Passieren der Stelle nach Pythagoras knapp einen Meter zehn Strecke zu sparen.

    Da muss man erstmal drauf kommen, aber um aus purer Gleichgültigkeit, Egozentrik und Ignoranz zwei Schritte Weg auf Kosten eines hässlichen Innenhofs zu sparen, bin ich wesentlich zu wenig Berliner. Da sind selbst die Touristen und Neubewohner von Neukölln und anderen In-Bezirken schon wesentlich näher dran, wie man an dem von ihnen aufwändig gestalteten Umfeld erkennen kann, wann immer man dort sein muss. Für mich wird es hingegen langsam Zeit, in eine Kleinstadt mit aufmerksamen Nachbarn zu ziehen und ist dort bisher kein aufmerksamer Nachbar, so gibt es ihn dann.

    Etwas ähnliche Artikel: 61, Mietwahnsinn, Zeit für Protest