Neues vom Schlafbaum
  • Maximale Poller

    Maximale Poller

    Maximale Poller

    Das Thema, bei dem ich mich immer über mich ärgere, weil ich mich darüber ärgere hat während meines Urlaubs ein neues Kapitel aufgeschlagen. Möglicherweise aufgrund der auch von der Polizei gesammelten Erfahrung an den zwei Wochenenden mit Vollsperrung der Yorckstraße oder Beschwerden genervter Bürger (ich war es nicht – ich schwöre), hat jemand abseits der drei schon länger nicht mehr zerstörten Poller zur Sperrung der Fußgängerzone jetzt auch zwei vor den Gehweg gepflanzt, sodass es derzeit tatsächlich keinen Ausweg für die von Norden kommenden, illegalen Abkürzer mehr gibt. Manchmal des Nachts höre ich ihr leises Fluchen, manchmal sehe ich jemanden noch verzweifelt zwei Runden drehen, bevor er aufgibt und über die Straße dorthin fährt, wo er längst wäre, wenn er sich nicht für total clever gehalten hätte. Meine Vermutung, dass viele auf ihr Navi reinfallen, kann übrigens nicht mehr so sehr stimmen. Google immerhin verlängert mittlerweile nicht mehr die Crelle bis auf die Manstein und auch wenn es bei Apple noch eine Straße ist, führt die Routenberechnung sauber drum herum. Es ist also doch einfach Dreistigkeit.

    Eigentlich dürfte auch gar niemand mehr auf den Platz kommen, denn im Norden sind mal wieder frische Aufschließpoller angekommen und ich bin gespannt, ob sie den Herbst miterleben.

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  • Die Spur der Faulheit

    Weg der Faulen

    Weg der Faulen

    Bevor vor bald vier Jahren die Ente in unserem Hof verschwunden wurde, woran angeblich nicht die damalige Kinderarmut im Haus, sondern der Ente strukturelle Integrität schuld gewesen sein soll, sah dieser Teil des Hofs ganz hübsch aus. Nach der letzten Mieterhöhung, nicht zuletzt begründet durch das „aufwändig gestaltete Umfeld“ des Hauses, wurden auf dem nun entenfreie Gelände über zwei Jahre hinweg Grassaatversuche unternommen, die zwar in Wandnähe zu grasähnlichem Bewuchs führten, Richtung Weg aber offenbar nicht genügten, der Verwüstung Einhalt zu gebieten. Zu Beginn war das schwierige Stück sogar abgesperrt, aber das half auch nur wenig.

    Seit die Absperrung abgerissen wurde, fragte ich mich als naives, Gesetzen des Zusammenlebens und der Vernunft folgendes Schaf, woran der Wuchs scheiterte und tatsächlich kam mir die Erleuchtung erst in diesem kurzen Winter, der Fußspuren im dort liegenden Schnee offenbarte. Da war es mir klar: Das faule Berliner ismirdochejal-Pack nutzt das rasenfreie Stück, um bei jedem Passieren der Stelle nach Pythagoras knapp einen Meter zehn Strecke zu sparen.

    Da muss man erstmal drauf kommen, aber um aus purer Gleichgültigkeit, Egozentrik und Ignoranz zwei Schritte Weg auf Kosten eines hässlichen Innenhofs zu sparen, bin ich wesentlich zu wenig Berliner. Da sind selbst die Touristen und Neubewohner von Neukölln und anderen In-Bezirken schon wesentlich näher dran, wie man an dem von ihnen aufwändig gestalteten Umfeld erkennen kann, wann immer man dort sein muss. Für mich wird es hingegen langsam Zeit, in eine Kleinstadt mit aufmerksamen Nachbarn zu ziehen und ist dort bisher kein aufmerksamer Nachbar, so gibt es ihn dann.

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  • Wege gebahnt

    Umgepollert

    Umgepollert

    Es hat keine zehn Monate gedauert, bis sich der motorisierte Individualverkehr bei mir am Platz wiedergeholt hat, was er irrsinnigerweise verspricht: Freiheit. Wie kann man auch jemandem verbieten, durch eine Fußgängerzone zu fahren? Wir sind hier nicht in Russland. Oder China, nein eigentlich glaube ich nicht, dass sich jemand in einem der Länder an Verkehrsregeln hält.
    Die einst eingemauerten Poller mussten relativ schnell feststellen, wer hier in der Stadt das Sagen hat. Eines lauten Marktsamstages war der mittlere Poller durch ein Leasingfahrzeug ersetzt. Hin und wieder wurde er nach dem Markt wieder eingesetzt, es ist eh eine Frage, wie man ihn aus dem Beton graben konnte. Einige Wochen später war er weg und wurde vermutlich als Altmetall verkauft. Dem nächsten Poller ging es vor wenigen Wochen an den Kragen. Da war das Loch offenbar für irgendein dickes Ding noch zu eng und musste geweitet werden. Damit führt er den Rest seines Daseins eher in der Horizontale.

    Die Schranke an der anderen Zufahrt ist längst mehrfach angefahren, zwei junge Bäume auf dem Platz wurden gefällt und die nördliche Zufahrt ist eh längst frei, weil die portablen Poller dort geklaut wurden.

    Und direkt in diese Nachbarschaft will der Bezirk einen neuen Park bauen, womit der Markt dann wohl seine Fläche massiv erweitern kann. Ich schaue weiter zu, denn der Bezirk tut es auch.

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  • Dauerhaft geschlossen

    Nein, es geht wider Erwarten nicht um mein Herz – das wäre zu naheliegend –, womit der mittlerweile gewohnte, depressive Anfangssatz eines Artikels schonmal abgehakt ist, nein es geht um meinen lieben Marktplatz vor der Tür, die Abkürzung für geleaste BMW, von der ich nach elf Jahren noch nicht immer weiß, was sie abkürzt. Erst vor kurzem überraschte mich ja der Bezirk mit dem Ersatz für die immer wieder nicht aufgestellten und etwas später gestohlenen Poller, die der 240Externer Link, bzw. 250Externer Link (so sprechen Verkehrsexperten, habe ich gehört…) Nachdruck verleihen sollten. Da die in der Regel erst 12 Stunden vorm nächsten Markt wieder aufgestellt werden, oder aus einem völlig anderen Grund, hat man heute zumindest an zwei der vier Einfahrten graue, etwas dickere Poller mindestens 20 Meter tief in den märkischen Sand betoniert, was mich alten Spießer irrsinnig freut. Ich schwöre, ich habe damit nichts zu tun.

    Die beiden anderen Einfahrten sind weiterhin mit der gewohnt defekten Schranke oder den üblichen Aufschließpollern nicht abgesperrt, aber vielleicht tut sich da ja auch noch etwas, damit die Abkürzer zukünftig wenigstens verlässlich über die Gehwege fahren müssen, um weiterhin abzukürzen. Ich werde mich nach diesen Umbauten auf jeden Fall die nächsten Tage auf den Balkon setzen und einige Stunden Unterricht in türkischen und arabischen Schimpfwörtern nehmen. Die kann man immer mal gebrauchen, wenn es mit dem Herzen zu arg ist.

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