Neues vom Schlafbaum
  • Neue Nachbarn

    Neue Nachbarn

    Neue Nachbarn

    Vor einer ganzen Weile sind ja rechts neben mir neue Nachbarn eingezogen, von denen ich mittlerweile mehr gehört, als gesehen habe, haben sie doch seit einer kurzen Weile einen Sohn, der die Welt generell ganz furchtbar zu finden scheint. Das Geschrei ist mir aber noch immer lieber als die Kiffermucke von unten oder der Jugendzentrumsparylärm von oben rechts und außerdem muss man ja maximal tolerant sein in dieser Stadt und wenn ich das schon sein muss, dann gerne gegenüber Kindern.

    Heute entdeckte ich, dass ich schon wieder neue Nachbarn habe und zwar dieses Mal direkt vorm Balkon. Ebenfalls ein junges Pärchen und ich denke, bald werden einige Nachkommen dazukommen. Ich hoffe, es ist kein ausgemachtes Gurrkind dabei und werde das Treiben sicherlich aufmerksam verfolgen, solange noch kein Grün die Sicht versperrt. Schön, dass sich immerhin um mich herum alles vermehrt.

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  • Autokorrrektur

    Ich habe keine dicken Finger und ein eigentlich zu großes Telefon, dennoch bin ich in der Regel dankbar dafür, dass es mir beim Schreiben etwas unter die Arme greift, Namenwörter (Namensvetter) groß schreibt beispielsweise, „beispielsweise“ schon kennt, wenn man „beispoels“ eingegeben hat, oder Punkte auf Buchstaben draufmacht. Viel zu oft allerdings ist die Autokorrektur recht eigenwillig oder besserwisserisch (Besserwisserin), so „nagt“ es zu Beispiel an ihr, wenn ich „nagut“ schreiben will, was zugegeben auch kein Wort ist.

    Über solche Fehler kann man (wie bei SMS von gestern Nacht) herzlich lachen, ich möchte aber lieber nicht wissen, wie viele Ehen schon geschieden wurden, weil das Telefon anders wollte als sein Besitzer. Mittlerweile helfen ja sogar Computer mit ausreichend großer Tastatur beim Schreiben und ich hoffe nur, dass Regierungspersonal (Regierungspräsident) diese Hilfen nicht in Anspruch nimmt, denn sonst ist der nächste Weltkrieg keine Frage des „ob“.

    Wofür all diese Trivialitäten (kennt das Telefon nicht) in diesem Artikel? Weil ich gestern wie nie zuvor mit großer Freude meinem Computer Recht geben musste, als der „Kotti und Görli“ zu „Kotz und Grölt“ verbesserte.
    (um diese wunderbare Pointe kaputt zu machen: Das geht nur am Mac – das Telefon macht daraus langweilig „Lotto und Görlitz“.)

    Etwas ähnliche Artikel: Telefonverständnis, In großer Gefahr, Zum anfassen

  • Musikempfehlung: Isolation Berlin

    Und aus den Wolken tropft die ZeitBei einer Platte einer Band, von der ich zuerst auf Spiegel Online erfahre, bin ich grundsätzlich skeptisch, selbst wenn mich der Artikel so weit anspricht, dass ich die Stücke bei iTunes vorhöre und mir schließlich weiterhin skeptisch die Platte kaufe. Darum habe ich mir für die Beschreibung der Platte auch gewartet, bis die von ihr erzeugte allgemeine Aufruhr verklungen ist.

    Der erste und auch der zweite Durchlauf ging gut, allerdings wurde mir einerseits zuviel geschrien, andererseits ließ das Tempo zum Ende eigene Schwäche empfindend nach. Die überall beschriebene Nähe zu Rio Reiser kann ich nachvollziehen, mir kam aber genauso Sven Regener in den Kopf, aber eigentlich sind solche Vergleiche für eine neue Band unfair.

    So gehe ich einen Schritt zurück und schreibe, dass mir die Musik der Band erstaunlich schön aus der Zeit gefallen zu sein scheint, erinnert sie mich an frühe Sterne und natürlich auch an die Scherben. Die Texte wissen jede kurz aufkommende Plattheit oder einen doofen Reim durch eine nächste Zeile voller Witz oder Wahrheit auszugleichen, nach vielfachem Hören passen die Schreie und der Krach sehr schön zu den ruhigen Teilen und stehen insgesamt in einem schönen Gleichgewicht: Auch nach dem Ende bleibe ich froh zurück. Es ist ja offenbar eine Sammlung bereits herausgebrachter Stücke, aber die Sammlung ist gelungen.

    Ich freue mich sehr, dass junge Leute derlei Musik und Texte in der heutigen Zeit rausbringen und ich muss demnächst nochmal nachvollziehen, ob ich mit meiner Vermutung Recht habe, dass diese Platte mit jedem getrunkenen Bier noch deutlich gewinnt. Mit zwei, drei tut sie es zweifellos.

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