Neues vom Schlafbaum
  • Autokorrrektur

    Ich habe keine dicken Finger und ein eigentlich zu großes Telefon, dennoch bin ich in der Regel dankbar dafür, dass es mir beim Schreiben etwas unter die Arme greift, Namenwörter (Namensvetter) groß schreibt beispielsweise, „beispielsweise“ schon kennt, wenn man „beispoels“ eingegeben hat, oder Punkte auf Buchstaben draufmacht. Viel zu oft allerdings ist die Autokorrektur recht eigenwillig oder besserwisserisch (Besserwisserin), so „nagt“ es zu Beispiel an ihr, wenn ich „nagut“ schreiben will, was zugegeben auch kein Wort ist.

    Über solche Fehler kann man (wie bei SMS von gestern Nacht) herzlich lachen, ich möchte aber lieber nicht wissen, wie viele Ehen schon geschieden wurden, weil das Telefon anders wollte als sein Besitzer. Mittlerweile helfen ja sogar Computer mit ausreichend großer Tastatur beim Schreiben und ich hoffe nur, dass Regierungspersonal (Regierungspräsident) diese Hilfen nicht in Anspruch nimmt, denn sonst ist der nächste Weltkrieg keine Frage des „ob“.

    Wofür all diese Trivialitäten (kennt das Telefon nicht) in diesem Artikel? Weil ich gestern wie nie zuvor mit großer Freude meinem Computer Recht geben musste, als der „Kotti und Görli“ zu „Kotz und Grölt“ verbesserte.
    (um diese wunderbare Pointe kaputt zu machen: Das geht nur am Mac – das Telefon macht daraus langweilig „Lotto und Görlitz“.)

    Etwas ähnliche Artikel: Telefonverständnis, In großer Gefahr, Zum anfassen

  • Nichts sichtbar neues

    Mein Arbeitgeber hat nach zwei Jahren Projektarbeit seit Dienstag einen neuen Onlineshop, der moderner, schneller und etwas schöner ist. Visuell geändert hat sich an den Seiten selbst allerdings nicht viel. Für den Kunden ist das in etwas so, als wenn im Stammsupermarkt alle Artikel noch so dastehen wie immer, alle Kassiererinnen aber eine neue Frisur haben und einen neuen Freund mit wesentlich mächtigerem Glied. Dafür habe ich in letzter Zeit einige Montage und in dieser Woche erstmals knapp an die 50 Stunden gearbeitet und ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie ich das bewerten soll.

    Um bei dem schiefen, aber schön schmutzigen Bild zu bleiben gehen die neuen Frisuren und die neuen Freunde, sowie die Steuerung des kompletten Weges dorthin mit all seinen Hürden an die harte Arbeit so mancher Kollegen, für den Fortschritt bei der neuen Freunde Gemächt bin aber durchaus zum großen Teil ich verantwortlich. Demnach ist es vielleicht auch nicht ganz absurd, dass Dienstag mehr als 15 Leute in meinem Büro standen und mir nach dem Startschuss mit etwas kläglich bereitgestelltem historischen KnopfdruckExterner Link applaudiert haben. Damit kann ich ja nun garnicht um.

    Jetzt habe ich die nächsten zwei Wochen Bereitschaftsdienst für Notfälle, den ich tatsächlich etwas albern finde, weil nur etwas passieren kann, wenn irgendwas meiner Arbeit abgrundtief schlecht war und das passiert – soviele dämliche Fehler ich auch noch immer mache – verdammt selten. Tatsächlich hatte ich immerhin nach dem Start zwei Tage gute Laune, aber so zu ein Bisschen Stolz reicht es irgendwie nicht. Stattdessen ist nach dem großen Projekt gerade Ruhe eingekehrt und macht damit Platz für Gedanken, die zum Glück die letzten Wochen verdrängt waren. Ich sollte mich noch etwas an dem, was ich erstmals in dem Job von Beginn an mit aufgebaut habe, erfreuen, bevor ich beim nächsten Projekt wieder vor dem Nichts stehe und zwei Jahre warten muss, bis sich daraus etwas kurzzeitige Begeisterung ergibt. Ich hoffe darauf: Es ist immernoch einfacher, an einem solchen Projekt zu arbeiten als an sich selbst.

    Etwas ähnliche Artikel: Autokorrrektur, Hier treffen sich Kollegen, Jahrzehnte vergehen

  • Weg isser

    Ich habe ja die Tage schon Zweifel geäußert und das europäische oder deutsche Verbraucherrecht beim Onlinekauf macht es ja auch leicht: ich lasse die dicke Kiste wieder zurück nach Holland fahren und bitte um Verzeihung bei Apple.

    Letztlich war die Tatsache, dass Arbeiten vor dem Ding sich anhörte, als säße man vor einem Pachinko-AutomatenExterner Link, während hinter der Wand jemand duscht, nicht der auschlaggebende Grund für die Rückgabe. Der eigentliche Grund war, dass mir über das Wochenende klargeworden ist, dass ich die Kiste nicht brauche. So schnell ich mich an das riesige Display gewöhnt habe, so schnell fand ich mich auf meinem alten, nicht ganz so riesigen zurecht. Ich habe nur einige einzige Aufgabe gefunden, die den Prozessor halbwegs ausgelastet hat und die Festplatte bekomme ich nicht voll, selbst wenn ich nie wieder aufräume, doppelt soviel fotografiere und um Größenordnungen mehr pr0n gucke und behalte.

    Da bleibe ich also lieber mit meinem Geld auf der Grenze zwischen Geiz und Bescheidenheit sitzen und warte darauf, dass sich jemand findet, für den ich es ausgeben darf, oder wahrscheinlicher, der etwas erfindet, für das ich es ausgeben darf. Traurig…

    Ähnliche Artikel: Verschwendungsdiskussionsgrundlage

  • Es funktioniert und es langweilt

    Was macht man nicht alles, um einen Herbstsonntag rumzubringen? In meinem Fall war es gestern etwas Beschäftigung mit Windows 7. Man darf ja keinen Trend verpassen, schon beruflich nicht…

    Tatsächlich lief alles ziemlich von selbst: die Installation fragt eigentlich nur nach dem Produktschlüssel und Nutzernamen, und wenn sie das nicht mittendrin täte, könnte man die komplette Zeit mit anderen Dingen verbringen und käme fast zu einen frischen, leeren Desktop zurück. Das ist es dann auch schon: es ist bis auf die fast alles eingerichtet, den Rest macht Boot Camp mit einem einzigen Setup und das Problem mit der Bluetoothmaus hätte auch nicht sein müssen, wenn ich etwas nachgedacht hätte. Das System wirkt nicht mehr so pompös wie Vista, es fragt nicht mehr (ganz) so oft sinnlos nach und alles, was man über die vielen Systemeinstellungen und Fenster nicht findet, findet man über die Suche ziemlich verlässlich. Selbst einen IIS mit allem Drum und Dran einzurichten war beinahe intuitiv. Die Taskleiste ist ok, der Rest ist schlecht vom Mac abgeschaute Spielerei und das wichtigste: das Uhrwidget mit dem rosa Monster ist noch da.

    Alles andere bleibt wie es ist: noch immer ist der Explorer besser als der Finder, noch immer ist alles andere schlechter als bei Mac OS und niemals wird es unter Windows Programme wie iPhoto, Coda, EyeTV oder Logic geben. Tatsächlich gibt es in Windows 7 alleine eigentlich nichts: keine Programme, keine Probleme.

    Also neu booten, Partition löschen und wieder ist ein Sonntag überstanden.

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