Neues vom Schlafbaum
  • Narrenhände

    Jungfräuliche Hauswand

    Jungfräuliche Hauswand

    In Erinnerung an zwei Wochen Reinheit und Unberührtheit unserer Hauswand.

    Sicherlich kann man über ihre Schönheit trotzdem geteilter Meinung sein, aber es ist sauber allemal besser als so beschmiert, wie es seit heute Nacht wieder ist. Der selbsternannte Künstler war ein männlicher Jugendlicher, dessen Name mit „K“ beginnt, der beim Schreiben allerdings nach dem ersten Buchstaben einen Schwächeanfall erlitten hat – so jedenfalls interpretiere ich das Gekritzel.

    Aber wir müssen für dieses Zeichen von Zivilisationsansatz wohl dankbar sein: Immerhin heben die Jungs nicht mehr ihr Bein, wenn sie an einem Baum vorbeikommen.

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  • Brutal unkompliziert

    Am Samstag habe ich meine Geldbörse verloren. Als Grund vermute ich Eitelkeit, denn es ist mir beim Radfahren aus einer relativ engen Hose gerutscht. Da meine Fahrt durch vier Bezirke verlief, habe ich nicht wirklich damit gerechnet, es lebend wiederzusehen und mich deshalb umgehend an all die Aufgaben gemacht, an die es sich nach einem solchen Verlust zu machen gilt.

    Mittlerweile habe ich drei der sechs enthaltenen Karten wieder, komme zwar noch nicht an Bargeld, bekam dafür aber gerade einen Brief vom Fundamt, der mir sagt, dass das Ding wiedergefunden wurde, genauer gesagt eine „Geldbörse, schwarz, geb. am 29.1.xxxx“. Für so etwas liebe ich Ämter.

    Natürlich kann ich erst Montag hin und es in Empfang nehmen. Zu klären bleibt, wie das gehen soll, denn ich brauche dafür Geld und meinen Ausweis, womit sich die Katze in den Schwanz beißt, aber was mache ich mir Sorgen – die werden das wohl schonmal gemacht haben.

    Mal sehen, ob ich auch den ehrlichen Finder erfahre (oder noch besser die Finderin). Da würde ich dann gerne mal fragen, warum er mir das Ding nicht gleich selbst gegeben hat Dankbarkeit zeigen (falls die Kohle noch drin ist).

    Wer hätte gedacht, dass das so schnell geht? Zum Glück habe ich mich noch nicht um einen neuen Ausweis gekümmert.

     

    In diesem Text nicht benutzt: das Wort Portmonee.

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  • Das Offensichtliche

    Die Presse Satans schreibt darüber, der Tagesspiegel schreibt darüberExterner Link und ich wette, viele andere schreiben bestimmt auch darüber, denn es ist ja nun wirklich etwas, das ins Auge springt. Darum werde ich auch keine Urheberrechtsverletzung einklagen, sondern belasse es bei:
    Erster! (bis mir jemand anderes beweist)

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  • Viel Arbeit spart der Automat

    Der T-710

    Der T-710

    Früher ging man in einen Laden und ließ sich bedienen. Heute geht man in einen Laden und bedient Automaten.

     

    Eigentlich erledige ich so etwas wie das Zurückgeben von Pfandflaschen ja montags, aber diese Woche schien der Weg in den Supermarkt so unendlich weit, dass ich erst heute dazu gekommen bin. Das wurde mit der entsprechenden Schlange belohnt, in der stehend ich genug Zeit hatte, mich zu fragen, was ich da für die paar Euro überhaupt mache und wieviel mehr Geld ich anderswo in der gleichen Zeit hätte verdienen können – vielleicht sogar der Gesellschaft zum Guten. Dabei geht dieser Gedanke ja sogar ins Leere: Ich hole mir ja nur mein eigenes Geld wieder. Versüßt wird das Warten durch die Beobachtung von Menschen, die mit Hinweisen wie „Flaschenboden zuerst“ oder „Flasche nicht einwerfen“ überfordert, aber gleichzeitig so hoffnungsfroh sind, zu glauben, eine viermal nicht genommene Flasche würde beim fünften Versuch ganz sicher genommen. Schlimmer noch ist die Reaktion des Automaten: Die Hoffnung wird oft genug ohne erkennbare Kriterien erfüllt.

    Am besten, ich lege die Flaschen demnächst einfach an die Straße und akzeptiere damit den Einwegpfand als die einzig funktionierende, politisch verordnete Geldumverteilungsmaßnahme von oben nach unten seit ca. 1982, die er ja zweifelsohne auch ist. Bleibt zu hoffen, dass sich das von mir aus gesehen wesentlich kleinere Unten beim Kampf um meine Flaschen gegen das entsprechend größere Oben… aber das wird mir jetzt zu rührselig.

    Der Pfandautomat heißt übrigens T-710. Das genügt noch nicht ganz, um John Connor zu retten, weist aber die Richtung. Auch wenn mir das ganze Prozedere gehörig auf die Nerven geht – ich werde also zu diesem Automaten immer sehr freundlich sein.

    Und bedient war ich ja am Ende doch irgendwie.

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