Neues vom Schlafbaum
  • Auf die Globalisierung!

    Dass die Welt durch Telekommunikation immer kleiner wird und der Abbau von Nationalidentität und Grenzen dadurch eine immer größere Herausforderung, erleben wir derzeit täglich, wenngleich eher durch die Medien, was vielen zum Verängstigtsein und leider mehr genügt. Damit hat man immerhin mal wieder eine richtige Aufgabe und bisher weisen lediglich die Mathematik und das Wissen um das menschliche Verhalten in Not in eine sehr düstere Zukunft. Noch könnte man lenken, vielleicht sogar zu Gunsten aller und das hoffe ich.

    Meinen persönlichen Nutzen aus der Verwaschung der Staaten zog ich neulich beim Erwerb des diesjährigen NFL Gamepass. Ich bin es nun seit zwei Jahren gewohnt, immer und überall Football schauen zu können, nutze das sehr intensiv und habe keinen Grund, das die nächste Woche beginnende Saison nicht ebenso zu tun und sei es nur, um Jimmy Graham im Seahawks-Trikot zu sehen.

    Vorletzte Saison bezahlte ich für alle Spiele und das Drumherum 135 Euro, letzte Saison waren es mehr aus Versehen schon 195 und selbst dafür bekäme ich im Century Link Field Ende November nur eine Armlehne, falls ich tatsächlich hinflöge. Diese Saison will die NFL für den Gamepass von deutschen Menschen 245 Euro haben und zumindest angesichts dieses Preises kann man den Euro und unsere Exportwirtschaft kurz verdammen, aber wer will jemandem vorwerfen, sich das zu holen, was man bekommen kann?

    Tarnt man sich als Deutscher im Internet aber als Mitglied einer strukturschwachen Region und zahlt dazu in einer derzeit bemitleidenswert unter Druck stehenden Währung, kann man das selbe Paket auch für 140 Euro bekommen und das habe ich getan. Die NFL hat damit noch immer ein gutes Geschäft gemacht, ich auch und Portugal und Brasilien werden auch wieder irgendwie auf unser Niveau kommen – Wir arbeiten daran.

    Also lasst die Saison beginnen und vielleicht ist dieses jahrelange Abo ja auch ein Pluspunkt bei der Einreise – Sie wissen sicherlich davon.

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  • Bankarbeitstage

    Ich habe es heute zum ersten Mal in meinem Leben geschafft, meine Bankkarte durch Eingabe zu vieler falscher Ziffern zu sperren. Immerhin wird eine Karte heutzutage nicht mehr gleich gefressen und so bekam ich sie mit der entsprechenden Meldung wieder – Geld allerdings bekomme ich erstmal keines mehr.

    Der Grund für die Vergesslichkeit liegt vermutlich darin, dass ich in letzter Zeit eher selten Geld abhebe, weil ich wenig brauche und hier und da etwas speichere: Wer weiß schon, wie lange es noch welches gibt? Das ist zum Glück auch der Grund dafür, dass ich noch eine Reserve für meinen Ausflug an Pfingsten habe und es daher kein Problem für mich ist, dass die Entsperrung zwei Bankarbeitstage dauert, also irgendwann Dienstag oder Mittwoch geschehen wird.

    Es bleibt die Frage, ob in der heutigen Zeit der irrsinnig schnellen Bits eine Bearbeitung von zwei Bankarbeitstagen vertretbar ist. Die Sperrung geschah ja auch in Sekundenschnelle, warum kann das die Entsperrung nicht? Der Mann am Telefon konnte die Entsperrung nur „beantragen“. Wird dieser Antrag dann in der Bank vom Entsperrungsgremium bearbeitet und anhand welcher Kriterien wird dann über ihn entschieden? Oder versuchen die Banken mit so etwas lediglich – wie Apotheken mit ihren langen Schubladen oder Fluglinien mit ihrem Sicherheitstheater – gewohnte, mystische Riten zu pflegen, um sich das letzte Bisschen Ehrfurcht vom Pöbel zu bewahren?

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  • Geldgeschichte

     
    My two pfennings

    Die älteren unter den Zuschauern werden sich denken: „toll, zwei Pfennig.“ Die Besonderheit dabei ist aber, dass ich die gestern als Rückgeld bei Reichelt bekommen habe und niemand hat es gemerkt.

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  • Fast Teil der Moderne

    Als Freund des kleinen, hochfrequenten Einkaufens, treibt es mich mindestens alle zwei Tage in den Supermarkt, um für Kleinstbeträge Dinge des täglichen Verschlingens zu erwerben und zu hoffen, dass Frau S. an der Kasse sitzt und lächelt.

    Sowohl bei mir am Platz als auch am Verlag ist das Ziel dafür Reichelt, weil da Billig und Exklusiv ganz anständig nebeneinander hausen. Gezahlt wird in Bar und nein – ich habe keine Deutschland-Card. Was ich kaufe, geht niemanden an, denn sonst steht die Krankenkasse vor der Tür.

    Neuerdings kann man dort per Mobiltelefon bezahlenExterner Link. Dazu tippt man an der Kasse irgendeinen Code in sein Telefon und fühlt sich cool – oder dämlich, wenn man keinen Empfang hat. Der Bezahltaktik der Zehlendorfer Witwen aber wäre man in beiden Fällen voraus.

    Ich war kurz davor, mich anzumelden und das ganze mal auszuprobieren, aber der Anmeldeprozess zog sich hin und endete in meinem Fall bei der Frage nach meiner Personalausweisnummer. Schlimm genug, dass ich Personal dieses Landes bin, meine Nummer aber weiß noch nicht einmal ich und dabei wird es auch bleiben. So brach ich die lange Anmeldung ab und zahle daher zukünftig weiterhin mit diesem komischen Bargeld. Vor allem in Zehlendorf werde ich das in Kürze wieder besonders aufgeregt machen, denn ein Automat gab mir letztens aus Witzigkeit grüne Scheine und wo anders als dort sollte man diese wieder loswerden?

     

    Weil es dazu passt: Ich habe heute meinen ersten neuen Fünfeuroschein bekommen. Oder Falschgeld – muss ich noch recherchieren. Der neue Schein hat übrigens vereinzelte AkzeptanzproblemeExterner Link – kenne ich…

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