Fast Teil der Moderne
Als Freund des kleinen, hochfrequenten Einkaufens, treibt es mich mindestens alle zwei Tage in den Supermarkt, um für Kleinstbeträge Dinge des täglichen Verschlingens zu erwerben und zu hoffen, dass Frau S. an der Kasse sitzt und lächelt.
Sowohl bei mir am Platz als auch am Verlag ist das Ziel dafür Reichelt, weil da Billig und Exklusiv ganz anständig nebeneinander hausen. Gezahlt wird in Bar und nein – ich habe keine Deutschland-Card. Was ich kaufe, geht niemanden an, denn sonst steht die Krankenkasse vor der Tür.
Neuerdings kann man dort per Mobiltelefon bezahlen. Dazu tippt man an der Kasse irgendeinen Code in sein Telefon und fühlt sich cool – oder dämlich, wenn man keinen Empfang hat. Der Bezahltaktik der Zehlendorfer Witwen aber wäre man in beiden Fällen voraus.
Ich war kurz davor, mich anzumelden und das ganze mal auszuprobieren, aber der Anmeldeprozess zog sich hin und endete in meinem Fall bei der Frage nach meiner Personalausweisnummer. Schlimm genug, dass ich Personal dieses Landes bin, meine Nummer aber weiß noch nicht einmal ich und dabei wird es auch bleiben. So brach ich die lange Anmeldung ab und zahle daher zukünftig weiterhin mit diesem komischen Bargeld. Vor allem in Zehlendorf werde ich das in Kürze wieder besonders aufgeregt machen, denn ein Automat gab mir letztens aus Witzigkeit grüne Scheine und wo anders als dort sollte man diese wieder loswerden?
Weil es dazu passt: Ich habe heute meinen ersten neuen Fünfeuroschein bekommen. Oder Falschgeld – muss ich noch recherchieren. Der neue Schein hat übrigens vereinzelte Akzeptanzprobleme – kenne ich…