Neues vom Schlafbaum
  • Stehkonzert

    Twilight Singers

    Twilight Singers

    Die Twilight SingersExterner Link waren in der Stadt und spielten Rockmusik und ich fand, es war für die EU-Regulierte Nichtraucherkonzertzeiten, in denen wir leben müssen, erstaunlich laut. Das lenkte immerhin von meinen Rückenschmerzen wegen zwei Stunden Stehen ab. Ebenfalls ablenkend war die Publikumszusammenstellung: Ich hätte nicht gedacht, dass die Gruppe der allein angereisten über 30jährigen mal in der Mehrheit ist, zu der ich gehören darf.

    Musik gab es dann aber in erster Linie. Dazu gibt es leider von meiner Seite nicht viel zu sagen. Die Band macht durchgängig gute Stücke, die ich live wiedererkenne aber weder Titel noch Album nennen kann. So ist das heutzutage in Zeiten von iTunes. Für die Band war es auch ein kleines Bisschen eher Arbeit als Spaß, wie es aussah. Aber die Leute waren ja wie ich, wenn wir ehrlich sind, eh nur da, um Greg Dulli singen und schreien zu hören und das durften wir dann auch alle. Die meisten Zuschauer sahen allerdings doch nicht so aus, als hätten sie vor 18 Jahren Afghan Whigs gehört. Aber was mache ich mir überhaupt schon wieder für Gedanken…

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  • Spring forward, fall back

    Frühling (echt)

    Frühling (echt)

    Es ist wahrlich verwirrend, in einer Nacht der Zeitumstellung durch die Hauptstadt bewegt zu werden. Ich musste gerade von Außerhalb zurück in die Wohnung und ich bin dabei an vielen, vielen Uhren vorbeigekommen. Eine trug ich im Funktelefon sogar bei mir, aber trotzdem war ich verwirrt, weil ich mir nie sicher sein konnte, ob das jeweilige Zeitgerät schon die Umstellung berücksichtigt hat. Erleichtert war ich erst daheim in der Küche. Da steht noch so eine alte Uhr mit Zeigern und Batterie, die geht immer vor, aber die denkt sich zumindest nicht, einfach irgendwie so eine Stunde vor oder nach zu gehen, nur weil irgendwer es verlangt. Wer verlangt das eigentlich noch? Ich dachte, das wird jetzt irgendwann abgeschafft.

    Jetzt ist es gerade auf jeden Fall vermutlich Vier Uhr Vierzig.

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  • Neuer Nachbar

    Das habe ich garnicht mitbekommen, dass ich seit einigen Wochen quasi einen neuen Nachbarn habeExterner Link. Mach‘ es dir bequem, alter Junge. Ich komme dich am Wochenende mal besuchen.

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  • Leihradlos

    In Berlin gibt es seit mehr als fünf Jahren Fahrräder, die die Bundesbahn an viele Orte der Stadt gestellt hat, damit vernünftige Menschen diese per Funktelefon ausleihen und damit fahren und unvernünftige Menschen die Reifen zerstechen können.

    Da ich das schreibe fällt mir auf, dass sich der Vandalismus bei den Rädern erstaunlich in Grenzen hielt. Vielleicht war das Design der Räder mit der großen Federung und dem absurden Gepäckträger zu mitleiderregend, als dass man an dem Rad noch etwas hätte verschlimmern können.

    Aber zurück zum Thema: Dieses AngebotExterner Link war praktisch. Wenn mein eigenes Rad kaputt war, wenn ich zu Fuß unterwegs war und nicht mehr laufen wollte, wenn Besuch da war, den ich zum Fahren zwingen konnte, habe ich es gern genutzt. Das tolle an dem System war nämlich, dass man sich ein Rad schnappen konnte, dem man über den Weg lief und es nach getaner Arbeit da hinstellen konnte, wo es einem passte, bezahlte Pausen inklusive und das innerhalb des S-Bahnrings, also in einem echt großen Gebiet. Maximale Flexibilität, für die viel zu zahlen ich gern bereit war. Das Verleihsystem mit anrufen, Code merken, Schloss aufbekommen, parken, anrufen und Straßennamen nennen war nicht einfach, aber einfach genug um besoffen im Dunkeln gemeistert zu werden. Dazu gab es seit einiger Zeit ein schickes, einfaches Programm fürs iPhone.

    Jetzt wird alles einfacher. Für den Anbieter. Der schrieb mir nämlich die Tage, dass die Räder ab sofort nur noch an Verleihstationen geliehen und abgestellt werden können. Die E-Mail verzichtet komplett auf Begründung oder Werbung für das neue System, weil den Schreibern klar war, dass es keinen einzigen Vorteil für den Kunden gibt. Zwar fällt das Telefonieren weg, aber dafür auch die Freiheit. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand geplant ein Rad irgendwo ausleiht und an einer nicht von ihm definierten Stelle wieder abstellt. Und schon garnicht, wenn das ganze nur in wenigen Bezirken funktioniertExterner Link.

    Hier wurde wieder einmal ein tolles System von irgendwelchen Forschern und Marketingleuten komplett am Kunden vorbeigebaut. In zwei Jahren ist das System eingestellt und der Kunde ist Schuld. Erinnert euch an meine Worte.

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