Neues vom Schlafbaum
  • Frommer Wunsch

    Polizeiarbeit

    Polizeiarbeit

    Anfang Februar wurde bei uns im Haus eingebrochen, mitten am Tag in eine Wohnung relativ weit oben. Ich war den Tag zuhause, habe aber nichts ungewöhnliches mitbekommen. Da es nicht der erste Einbruch war, will ich aktuelle Geschehnisse damit nicht in Verbindung bringen. Ich bin auf jeden Fall davongekommen und die Polizei erledigte ihre Arbeit, also die Aufnahme des Einbruchs, sowie das Anbringen eines Hinweiszettels an der Haustür, dass es einen Einbruch gab. Das ist vermutlich tatsächlich alles, was sie getan haben, dachte ich.

    Heute allerdings kam noch ein Zettel hinzu und ein komischer Aufkleber an der Haustür. Damit ist das Verbrechen natürlich ein für alle Male besiegt. Sicherlich ist jeder Hausbewohner, von denen viele ja nicht einmal in der Lage sind, Wege zu benutzen, die Kellertür abzuschließen (das machen vermutlich nur ein Nachbar und ich mittlerweile aus Reflex), oder das Tor zu schließen, wenn man seinen Blechkäfig hindurchgerollt hat, jetzt total aufmerksam und schafft es vielleicht auch mal, den Finger vom Türöffner zu lassen, wenn von unten einer „Werbung“ ruft. Das hülfe auch gleich gegen Werbung.

    Selbst wenn alle Bewohner den Kreuzberger in sich töten würden, blieben Hausmeister oder anderes Handwerkspersonal, um freien Eintritt zu gewähren. So waren die letzten vier Werktage irgendwelche Wasserleitungsreparierer im Haus und ließen nicht nur das Hoftor, sondern auch die Haustür mit dem Hinweis der Polizei sperrangelweit auf.

     

    Um mich nicht komplett zu ärgern, erinnere ich mich lieber daran, dass der Sitz der Wasserleitungsfirma im Rohrdamm ist.

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  • Tod und Zerstörung II

    Rathausacker

    Rathausacker

    So wenig, wie im gestrigen Beitrag Zerstörung enthalten war, so wenig ist in diesem Tod, aber es klingt dramatischer.

    Nach einem Wasserrohrbruch letzten Mittwoch sieht die Kreuzung vor dem Rathaus derzeit etwa so aus wie Anfang 1945. Der große Krater in der Mitte ist auf dem Bild sogar nur noch im Ansatz zu erkennen, aber trotzdem ist es insgesamt eine riesige Baustelle, die leider auf einer offenbar nicht unwichtigen Kreuzung stattfindet. Die Kreuzung habe ich schon immer gehasst – vielleicht nutzt man die Gelegenheit ja mal für etwas vernünftige Verkehrsplanung. Ja, ich muss selbst über den letzten Satz lachen. Bei dieser Baustelle und „Verkehrsplanung“ in Schöneberg, denke wohl nicht nur ich an die Maaßenstraße, die auch bei Sonnenschein noch immer aussieht, als wäre dort Ideologie mit voller Wucht auf die Wirklichkeit geprallt.

    Hauptschulhof

    Hauptschulhof

    Aber zurück zum Rathaus: So wie das Wasser es tat, ergießt sich nun die nächsten sieben bis zehn Wochen die elfte biblische Plage, also der motorisierte Individualverkehr über die ansonsten eigentlich schönen Straßen in der Umgebung. Die Belziger endet im Chaos, die Straßen um den Park kann man garnicht mehr befahren, was dummerweise mein Arbeitsweg ist. Ich muss mir für nächste Zeit also einen neuen aussuchen. Immerhin führt der dann nicht am Standesamt vorbei, denn Hochzeiten können dort leider trotz Baustelle stattfinden.

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  • Tod und Zerstörung

    Ex-Cube

    Ex-Cube

    Das Foto zu diesem Artikel unterscheidet sich in einigen Details von dem vergleichbaren aus einem zwei Jahre alten Artikel. Wer alle Unterschiede findet, findet sicherlich mehr als ich. Ich finde: die fehlende Bambusmatte, die fortschreitende Entweißung der Wohnungswand, eine auch zur Ursache dieses Artikels passende, sehr schöne Postkarte und einen schwarzen Bildschirm.

    Ich habe keine Ahnung, wann der Cube das letzte Mal funktionierte, denn damit arbeiten konnte man nur, wenn man sich reichlich in die Tasche gelogen hat, aber diese Woche brauchte ich ihn als vorletzte Hoffnung für die Lösung eines Problems von der Arbeit. Anstatt mit mir das Problem zu lösen zeigte er mir, warum Elektronikfreaks das Wort „abrauchen“ benutzen, denn der Bildschirm blieb schwarz und ein kleines Wölkchen stieg auf.

    Das machte mich erst einmal sehr, sehr traurig. Das Problem löste ich einen Tag später auf Arbeit (wo es hingehörte) mit einer zehn Jahre alten virtuellen Maschine und der Cube steht ab jetzt (wie eigentlich schon vorher) nur noch zur Zierde im Zimmer.

    Nun soll sein Tod nicht endgültig sein, denn ich bin an Schaltplänen, Zange und Lötkolben nicht völlig ungeübt und wenn mir danach ist, baue ich im Laufe des Jahres einen Frankenstein-Cube – oder sowas in die Richtung.

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