Unheimliche Begegnung
Ich habe lange mit diesem Artikel gewartet, denn eigentlich ist ein negativer Bericht über die erste Berliner Begegnungszone wesentlich zu einfach. Mir war von vornherein nicht klar, was man mit diesem eigenartigen Projekt erreichen wollte. Der Grundgedanke ist super, aber es scheiterte offenbar an den deutschen Gesetzen zum Straßenverkehr und einfach eine Spielstraße daraus zu machen war wohl zu wenig ideologisch. Mir persönlich hätte es genügt, wenn das Ordnungsamt, meinetwegen auch mit Polizei und Hunden in Begleitung, einmal pro Abend die geleasten SUVs und Limousinen hätte abschleppen lassen. Wo das dazugehörige Personal sich jetzt rumtreibt, kann ich zum Glück von mir zuhause aus nicht hören, aber man munkelt, es sei wieder die Martin-Luther.
Dem Ergebnis der Umbauten halte ich noch zugute, dass diese offenbar noch nicht ganz abgeschlossen sind. Bisher sieht die Gegend aus wie ich mir einen Hauptschulhof in Neukölln vorstelle und ist damit erheblich von Aufenthaltsqualität entfernt. Ob und wohin man damit die Verkehrsteilnehmer erziehen kann, halte ich ebenfalls für fraglich. Nicht nur wird weiter auf der nun viel engeren Straße falsch geparkt, Zebrastreifen kann man kaum erkennen und selbst ich musste mich zusammenreißen, um nicht automatisch mit dem Rad über den Fußgängerbereich zu fahren, wie der Herr im Hintergrund auf dem Foto. Vielleicht ist er auch nur abgelenkt von den Moosgrünen Pflastersteinen, die dort verlegt wurden.
Ich will garnicht wissen, was das gekostet hat und welche Anstrengungen die Verwaltung jetzt in Kauf nimmt, um auch die Bergmannstraße entsprechend zu verunstalten. Das Ergebnis dort werde ich in zwei Jahren beschreiben und ich denke, es wird nicht anders ausfallen als hier.