Neues vom Schlafbaum
  • So nie

    Ich weiß, meine Artikeltitel leiden wie vieles andere unter massiver Ideenlosigkeit und Uninspiriertheit, aber ich kann nichts dagegen tun. Zum Thema:

    Ich versuche seit gut anderthalb Monaten, mir einen neuen Fotoapparat zu kaufen. Meiner ist gut, aber Schnappschüsse brauchen echt gutes Licht, außerdem ist der Akku schnell leer und auf richtig guten, hellen Bildern ist oft ein dunkler Fleck zu sehen, der nicht von einer dreckigen Linse kommt. Irgendwie bin ich eher zufällig auf die Sony HX5V gekommen. Eine Kamera, die nach Testberichten jetzt auch nicht in allen Belangen so total super ist, aber immerhin in der Regel machen soll, was man von ihr will, und wo gibt es das schon, dass für knapp über dreihundert Euro gemacht wird, was man will?

    Die Antwort ist traurig wie einfach: nirgendwo. Bei Media-Saturn gibt es sie garnicht, bei Amazon, bei Sony selbst, bei Cyberport (da könnte man sie mal anfassen) werden die Lieferzeiten von Tag zu Tag länger. Angekündigt war das Ding schon für März, dann April, jetzt haben einige Anbieter die erwartete Lieferzeit inzwischen komplett gestrichen, oder auf Monate verlängert.

    Ich suche jetzt nicht verbissen und irgendwo würde ich das Ding sicher kaufen können, aber so nötig habe ich es dann doch nicht. Ich denke, wenn Sony noch einen Monat braucht, lasse ich es einfach sein und behalte meine alte. Man stelle sich vor, wieviele Artikel Spiegel Online jeden Tag darüber schreiben würde, wenn es nicht um eine Kamera von Sony, sondern um irgendwas von Apple ginge.

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  • Alles schön bunt

    Bunt

    Bunt

    Gestern war ich mir noch nicht ganz sicher, ob es Unfall, Irrsinn, Wissenschaftliches oder Kunst ist, heute bin ich in meiner Kunstvermutung bestätigt wordenExterner Link und will daher doch noch eines meiner nicht gut gewordenen Fotos von der gestrigen Farbenfröhlichkeit am Rosenthaler Platz veröffentlichen. In echt sah das ganze bei dem sonnigen Wetter viel schöner aus und ja, ich meine wirklich schön. Gegenüber dem sonstigen verstaubten Grau war das Farbenspiel echt was fürs Herz. Meinetwegen können Straßen immer so aussehen.

    Es war natürlich klar, dass im Tagesspiegel (oben verlinkt) gleich der erste Kommentar wieder Kunst als solche in Frage stellen muss, weil ja alles in der Stadt so elend ist.

    Etwas ähnliche Artikel: In Westen nichts Schlaues, Angekreidet, Autofreiheit

  • Achterbahn der Gefühle

    iPhone

    iPhone

    In einem emotionslosen Leben wie meinem kann einen ein Tag wie heute schon an den Rand des Herzinfarkts bringen: mittags aufwachen, iPhone anmachen (um zu sehen, ob Labbadia entlassen wurde und die Bestätigung erhalten), einige komische Punkte auf dem Display sehen, tote Pixel vermuten, mit Hilfe des frühlingshaften Sonnenlichts feststellen, dass es zum Glück lediglich Staub hinter dem Display ist, froh sein, dass man Dank Kauf des Geräts in Belgien eh keine Garantie hat, die man beachten muss, ifixit anschmeißen, verzweifelt den passenden Schraubendreher suchen und an unmöglicher Stelle finden, feststellen, dass man irgendeinen Saugnapf zum öffnen braucht und diesen schließlich durch den Regen fahrend total überteuert bei Woolworth kaufen.

    Die Reparatur selbst war dann trotz nachwochenendlichem Zitterns schnell getan und hat nicht nur den Staub entfernt, sondern das ganze Gerät auch ein wenig entmystifiziert. Es ist letztlich auch nur ein Telefon und nackt sehen sie alle gleich aus. Jetzt kann wieder Ruhe einkehren nach diesen aufregenden Minuten aufopferungsvollen Kümmerns.

    Nachtrag: beim ersten Telefonat merken, dass der Lautsprecher, also der oben für das Ohr, nicht funktioniert, alles nochmal aufmachen und das letzte Kabel dann auch noch festmachen – das war der durchaus aufregendste Teil.

    Etwas ähnliche Artikel: Autokorrrektur, Telefonverständnis, In großer Gefahr

  • Musikempfehlung: Turbostaat

    Diese Platte erschien am 9. April und nennt sich „Das Island Manøver“. Damit kam sie zwar später als die ersten diesjährigen AusbrücheExterner Link dieses schrecklich benannten Vulkans, aber dennoch vor dem großen Chaos, das hier angeblich irgendwo ist. Der Titel stand allerdings angeblich weit vorher fest, vielleicht aufs Geld bezogen, aber allemal interessante PR.

    Nun zur Musik: TurbostaatExterner Link machten eine ganze Weile Punk: Gitarren und Geschrei halt. Mit der letzten Platte wurde es dann sowas wie Punk: Gitarren und Geschrei, aber Melodien und vor allem für Punk viel zu gute Texte und zu komplizierte Songstrukturen. Jetzt nicht wunders was erwarten – sie sind nur zu kompliziert für Punk. Mit der letzten Platte ergab sich aber auch ein Problem, das sie mit den anderen in meiner Top 5 teilt: sie war dermaßen gut, dass sie eigentlich nicht zu überbieten ist.

    Gemessen an der alten Platte ist die neue dann auch etwas eintöniger und gradliniger. Die Melodien treten leider etwas in den Hintergrund und mit wachsender Titelnummer wirkt es, als hieß es bei den Aufnahmen „Augen zu, schnell durch und hoffen, dass es einfach so super wird wie damals“. Vielleicht muss ich es aber auch noch etwas wirken lassen, aber es wird lange, lange dauern, bis ich die Stücke 9 bis 12 auseinander halten werden kann.

    Nicht gemessen an der alten Platte ist die neue super. Die Texte sind wieder irrsinnig, der Stil ist klar erkennbar, der Hintergrundchor und selbst die Drummachine geben neue Akzente und mit „Urlaub auf Fuhferden“ ist der Nachfolger von „Am Ende einer Reise“ bereits gefunden. Falls die Platte dennoch nicht überzeugen wird, wird es sicherlich das Konzert im Mai.

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