Neues vom Schlafbaum
  • Hallensport

    Hallensport

    Hallensport

    Eine Stadt voller wahnsinniger Autofahrer, rücksichtsloser Touristen und an ihren Ansprüchen scheiternden Singles – man kann Berlin hin und wieder hassen. Es ist aber auch die Stadt, in der man nach einem langweilenden Bundesligaspieltag in der Stammkneipe sinnlos im iPhone nach neuen rumsuchend feststellt, dass am Abend nur einen Kilometer entfernt (für bestimmte Bankkunden) kostenloser Bundesligabasketball präsentiert wird. Der war zugegeben genauso langweilig wie der nachmittägliche Fußball, aber es gab Cheerleader und die Basketballhertha hat gewonnen. Dafür fehlten besoffene Scheißfans und die Abreise war entspannt. Vielleicht ist dieser Sport ja für die kommende(n) Zweitligasaison(s) eine Alternative. Die schrecklich vielen technischen Fehler bei beiden Teams waren bestimmt eine große Ausnahme – man wird sich von dem Sport schon irgendwie begeistern lassen können, wenn man sich Mühe gibt.

    Damit war ich dank meiner Bank diese Saison übrigens schon beim Fußball, jetzt beim Basketball und im Mai noch zum Handball gegen den großartigen TBV und darüber werde ich mich wirklich nicht beklagen.

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  • Blumen mehr

    Auf ein neues

    Auf ein neues

    Bier, iPhones, Liebhaber und Blumenkästen: von alledem kann Mensch nicht genug haben.

    Weil es mir derzeit wieder Freude bereitet, das neue Leben zu beobachten, welches auch in diesem Jahr in meinem Blumenkasten am Entstehen dran ist, dachte ich mir gestern, dass ein zweiter Blumenkasten nicht schaden, sondern im Idealfall Blumen und Freude verdoppeln könne und so habe ich einen solchen heute in Sichtweite des anderen am Balkon angebracht. Wenn nicht zu mehr Freude, führt die neue Zweisamkeit ja vielleicht wenigstens nach guter alter Wettberwerbstheorie zu ungeahnten Wachstumshöchstleistungen der Flora. Fair von mir ist es allemal: Auch Blumenkästen sind nicht gern allein.

    Die Alten haben derzeit einen gehörigen Vorsprung: Im gewohnten Kasten wächst schon seit einer Weile ganz ordentlich der Nachwuchs (oder Rest) der letztjährigen Generation, der es offenbar besser durch den Winter geschafft hat als ich. Diese Generation teilt sich den Platz nun aber mit einigen Neuankömmlingen, deren Freunde den kompletten zweiten Kasten für sich haben.

    Dieses Jahr gab es natürlich keine Spezialmischung mehr, sondern eine zwangsweise emotionsfreie Sommerblumenkomposition aus dem Supermarkt (in der auch die Ringelblumen dominiert hätten, hätte ich dieses nicht schon durch Prägerminarselektion unterbunden) und so wird die Überraschung dieses Jahr umso größer sein. Mein Gefühl sagt mir, dass Mohn dabei ist.

    Alle Pflanzen erhalten von mir die gleiche, etwas übertriebene Aufmerksamkeit – sie können ja nichts dafür – und spätestens in einem Vierteljahr kann ich die ersten Gewinner bekanntgeben. Nur das Fotografieren wird dieses Jahr etwas schwieriger, aber ich werde es schaffen und das Publikum teilhaben lassen. Für heute bleibt es bei einem Bild vom alten Kasten.

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  • Wie versprochen

    Aufwüstung

    Aufwüstung

    Vor einer ganzen Weile habe ich mich über die Mieterhöhung beschwert – Nicht weil es sie gab, sondern weil sie absurd begründet war. Möglicherweise habe ich mich mit dieser Einschätzung allerdings geirrt und die Begründung „aufwändig gestaltetes Wohnumfeld“ war garkeine Lüge der Hausverwaltung, sondern lediglich eine Aussage, die ihrer Zeit voraus war.

    Seit gestern wird im Hof fleißig geackert, was derzeit noch eher dem Aufräumen dient als dem „aufwändig Gestalten“, aber ich bin mir sicher, dass der Entenfriedhof auf dem Bild so nicht bleiben wird. Vielleicht schafft es frisch ausgesätes Gras ja dieses Mal zu einem stattlichen Rasen, oder es wachsen Blumen und die Ente wird wieder aufgestellt, Kinder werden da spielen, es wird immer die Sonne scheinen und wann immer man am Wohnumfeld vorbeischaut, zaubert es einem ob seiner aufwändigen Gestaltung ein Lächeln auf die Lippen. Wenn mal die Fenster geputzt werden, wird man dieses Bild der grenzenlosen Freude sogar aus dem Treppenhaus beobachten können (wobei der Zustand der Fenster meine eigenen vergleichsweise sauber aussehen lässt – man muss es positiv sehen).

    Ich freue mich schon auf die nächste Mieterhöhung und werde ihre Begründung mit Freude hinnehmen. Ich sollte doch nicht immer schlechtes in aller Menschen Taten vermuten, nur weil fast alle Menschen schlecht sind.

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  • Musik: Die Ärzte

    Ich weiß nicht genau, wann ich angefangen habe Die Ärzte zu hören, aber ich weiß ziemlich genau, wann ich damit aufgehört habe. Die Spanne, in der ich die Band großartig fand, kann angesichts meines Alters nicht besonders lang gewesen sein, denn Schluss meiner Begeisterung war, nachdem ich die „Nach uns die Sintflut“ nicht mehr hören konnte, also in etwas mit vierzehn. Das war damals rückblickend ja eigentlich keine Musik für so einen naiven, jungen Menschen.

    Gefühlt hundert Jahre später zur Wiedervereinigung (der Ärzte) spürte ich so garnichts mehr von der alten Begeisterung. Jede neue Platte bekam von mir wieder eine Chance, aber keine konnte sie nutzen (mit Ausnahme von Le Frisur, die ich zwei Wochen witzig fand). Die Musik (die ja für sowas wie Punk – warum nennen die sich noch immer Punkband? – garnicht zu schlecht ist) sprach mich nicht mehr an. Der Blödsinn ergab für mich keinen (Blöd)sinn mehr: Auch wenn ich mal irgendwo schmunzeln musste, war das kein Grund, das Lied nochmal zu hören. Wie schade eigentlich, war es doch früher so schön. Aber noch früher war es das vielleicht auch mit Rolf Zuckowski so, oder den Schlümpfen (da gab es mal eine Platte, die habe ich als Kind gehört wie blöde).

    Auch die neue Platte der Ärzte bekam in dieser Woche ihre Chance. Es ist sehr freundlich, dass es zu jedem Lied ein Video kostenlos und legal im Internet zu sehen gibt und es ist auch schön, dass sich die Jungs da Gedanken gemacht haben und auch Spaß ausstrahlen, aber die Musik finde ich leider mittlerweile richtig schlecht. Habe ich die letzten Platten noch gehört und wegen Belanglosigkeit gleich wieder vergessen, habe ich mich dieses Mal bei jedem Stück gewundert, warum die Jungs das überhaupt machen. Was wollen sie damit sagen und wenn nichts, warum nicht? Ist ihnen wirklich nichts besseres eingefallen oder finden die das sogar gut? Ich habe jedenfalls nach zwei, drei Stunden ratlos den Browser geschlossen.

    Ich würde ihnen ja raten, mal aufzuhören, aber bei sechs bereits ausverkauften Konzerten in Berlin im Sommer haben andere Leute da sicherlich bessere Argumente fürs Weitermachen. Verstehe ich nicht.

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