Blumen mehr
Bier, iPhones, Liebhaber und Blumenkästen: von alledem kann Mensch nicht genug haben.
Weil es mir derzeit wieder Freude bereitet, das neue Leben zu beobachten, welches auch in diesem Jahr in meinem Blumenkasten am Entstehen dran ist, dachte ich mir gestern, dass ein zweiter Blumenkasten nicht schaden, sondern im Idealfall Blumen und Freude verdoppeln könne und so habe ich einen solchen heute in Sichtweite des anderen am Balkon angebracht. Wenn nicht zu mehr Freude, führt die neue Zweisamkeit ja vielleicht wenigstens nach guter alter Wettberwerbstheorie zu ungeahnten Wachstumshöchstleistungen der Flora. Fair von mir ist es allemal: Auch Blumenkästen sind nicht gern allein.
Die Alten haben derzeit einen gehörigen Vorsprung: Im gewohnten Kasten wächst schon seit einer Weile ganz ordentlich der Nachwuchs (oder Rest) der letztjährigen Generation, der es offenbar besser durch den Winter geschafft hat als ich. Diese Generation teilt sich den Platz nun aber mit einigen Neuankömmlingen, deren Freunde den kompletten zweiten Kasten für sich haben.
Dieses Jahr gab es natürlich keine Spezialmischung mehr, sondern eine zwangsweise emotionsfreie Sommerblumenkomposition aus dem Supermarkt (in der auch die Ringelblumen dominiert hätten, hätte ich dieses nicht schon durch Prägerminarselektion unterbunden) und so wird die Überraschung dieses Jahr umso größer sein. Mein Gefühl sagt mir, dass Mohn dabei ist.
Alle Pflanzen erhalten von mir die gleiche, etwas übertriebene Aufmerksamkeit – sie können ja nichts dafür – und spätestens in einem Vierteljahr kann ich die ersten Gewinner bekanntgeben. Nur das Fotografieren wird dieses Jahr etwas schwieriger, aber ich werde es schaffen und das Publikum teilhaben lassen. Für heute bleibt es bei einem Bild vom alten Kasten.