Neues vom Schlafbaum
  • Der kleine Unterschied

    Schöneberg

    Schöneberg

    Zehlendorf

    Zehlendorf

     

    Was genau die unterschiedlichen Spendenboxen an den Pfandautomaten bei Reichelt über den jeweiligen Bezirk aussagen, in dem sie stehen, mögen sich Leserinnen und Leser selbst denken.

    Was ich über diese Art der Geldsammlung denke, habe ich bereits beschrieben.

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  • Es spricht nicht

    Wanne

    Wanne

    Ich hatte ja nun in meinem Leben auf dem Kopf schon alles von Glatze bis Mähne, letztere in den Geschmacksrichtungen Metal bis Öko und die Konstante all dieser Frisuren ist, dass sie keinen merklichen Einfluss auf meinen Erfolg bei Frauen hatte.

    Seit vielen Jahren trage ich daher die Haare wieder so, dass kein Friseur wegen mir mit seinem Niedriglohn konfrontiert werden muss und auch wenn noch immer von verschiedenen Seiten Stimmen kommen, ich solle sie mir mal abschneiden und schon morgen müsse ich schauen, wo man günstig Laufställe kauft, bleibe ich bisher noch dabei: Ich weiß, wie ich mit kurzen Haaren aussehe (wie 18) oder mit mittellangen (wie ein Schlagersänger aus den 70ern) und daher halte ich die derzeitige Situation für alternativlos.

    Nun bin ich auch kein 18jähriger Schlagersänger mehr und wenn ich auch noch immer vergeblich auf charakterbildende Geheimratsecken warte, so liegt doch mein Zimmer mehr und mehr voller ausgefallener Haare. Hätte ich Parkett, würden sie den Tag über tumbleweedartig durch die Wohnung wehen, während im Hintergrund die Mundharmonika spielt.

    Darum habe ich seit längerer Zeit auch über dem Abfluss der Badewanne so ein spießiges Haarsieb, um diesen halbwegs sauber zu halten, denn vor Jahren musste ich einmal den richtigen Abfluss darunter (meine Badewanne steht frei, siehe Bild aus „Herr Lehmann“ an diesem Artikel) von einer gewichtigen, den Wasserfluss blockierenden und in jedem Sinne unangenehm rüberkommenden Verklumptheit befreien.

    Nun bemerkte ich die letzte Zeit eine zunehmende Elanlosigkeit des Wasserabflusses und fand heute trotz Haarsieb direkt im Wannenabfluss wieder etwas, dem ich nur ungern nachts begegnet wäre. Auf meine Frage nach seinem Befinden in vier bis fünf Sprachen gab es keine Antwort so so ging es seinen Gang durch die Toilette. Auf dass ich nun wieder einige Jahre am ablaufenden Badewannenwasser sehen kann, auf welcher Hälfte der WeltkugelExterner Link ich mich befinde.

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  • Es ward Licht

    Angekündigt war die Lieferung meiner neuen Küchenlampe für den 3. April, aber offenbar hat man sich zwecks Transport doch für ein Kraftfahrzeug entschieden und so konnte ich positiv überrascht schon heute das riesige Paket aus dem Kiosk in der Straße abholen.

    Zum Glück machte die Sonne nach Feierabend und Abholen die Küche gerade noch hell genug, sodass ich sofort ohne Lebensgefahr (Höhe, Strom) die neue Lampe anbringen konnte und schon sieht man in der Küche wieder selbst zur Geisterstunde jedes Staubkorn auf dem Boden – alles Dank der Rondine.

    Ich hatte mir zwar eigentlich eine Blondine gewünscht, aber ich hatte mir letztes Wochenende auch eine Frau gewünscht und stattdessen eine Frauenkrankheit bekommen. Der dafür zuständige Gott hat ja nun auch vor tausenden Jahren schon Licht gemacht, da lässt sein Gehör vielleicht einfach langsam nach.

    Ja, man kann nicht immer hochklassige Artikel über Küchenlampen schreiben.

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  • Nichts leuchtet für die Ewigkeit

    Die Wohnung, die ich damals angeboten bekam, als ich nach Berlin zog, hatte neben objektiven Positiva auch ein paar unterschwellige zu bieten, beispielsweise den Geruch des Treppenhauses, der mich an den eines Hauses erinnerte, in dem ich einst in Bibione im Urlaub sein durfte. Ein weiteres Beispiel war die Küchenlampe, die ich von irgendwo kannte, vielleicht aus der Wohnung meines Großonkels, vielleicht von irgendwo anders. Auf jeden Fall war diese Lampe immer ein wichtiger Teil meiner Küche, die ich bis heute in ihrer Gänze liebe.
    2007 fand die Leuchtstoffröhre dieser Lampe ihren natürlichen Tod und ich hatte Angst, es würde sich nun alles ändern. Umso überraschter war ich damals darüber, dass ich im Bauhaus die komplette Lampe für schmale 23 Euro zum Kauf angeboten fand und ich kaufte und war ewig dankbar für ein kleines Stück Beständigkeit in unserer so schnell darniedergehenden Welt.

    Nun fiel mir vor Tagen auf, dass diese damals gekaufte Lampe auseinanderzubrechen drohte: Die Röhre hing auf halb acht und meine Versuche der Reparatur mit Draht und Klebeband führten lediglich zur unmittelbaren und totalen Desintegration. So wird meine Küche seitdem in alter Studentenwohnungstradition nur von einer unpassend bunten Lichterkette illuminiert, während ich heute vergebens im so vertrauten Baumarkt nach Ersatz für die gute Starlicht RondineExterner Link gesucht habe. Nach großer Enttäuschung fragte ich das Internet und dank diesem ist nun für schlappe 40 Euro eine neue Ausgabe der Lampe per berittenem Boten auf dem Wege zu mir.

    Vielleicht sollte ich mir gleich mehrere bestellen, bevor 2019 wieder vergleichbar schreckliches passiert und ich dann auf Ersatz verzichten muss, weil die Lampe nicht mehr hergestellt wird, aus Energiespargründen verboten ist, oder es gar keinen Strom mehr gibt und ich stattdessen in der Küche bei trockenen Nudeln ausharren muss, weil draußen Brandenburger, der Russe, die Banker oder Zombies darauf warten, mir und meiner Liebsten das Herz aus dem Leib zu reißen.

    Ich bin mir noch nicht ganz sicher, auf welchen Fall ich wetten sollte. Vorerst bin ich froh, wenn ich nächste Woche wieder bei Licht kochen kann, denn Licht aus dem Fenster kann man ja bei diesem Wetter noch immer nicht verlangen.

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