Neues vom Schlafbaum
  • Auf die Knie

    Ich fahre ja häufig durch die Touristenregionen, um mich aufzuregen, dass dort so viele Touristen sind, aber auch um mir anzuschauen, wie sich der Mensch in der Masse so verhält und wie er aussieht. Dieses Jahr ist mir aufgefallen, dass Frauen, aber auch einige Männer Hosen tragen, bei denen beide Knie frei sind. Nun trug ich in meinem Leben auch schon Hosen mit kaputten Knien, aber die entstammten kindlichen oder jugendlichem Leichtsinn oder Trunkenheit und Mutters wollte daraufhin Flicken auftun, oder mir selbst wurde es irgendwann zu blöd und es müsste eine neue Hose her.

    Dieses Jahr aber tragen junge Menschen in relevanter Zahl Hosen, deren Kniepartie absichtlich aufgeschnitten zu sein scheint. Mir scheinen die Hosen nicht eng genug, als dass dieser Einschnitt technisch notwendig sei und wenn man sich bequem kleiden wollte gäbe es ja auch noch den Rock oder – Gott bewahre – die Leggins oder Baggypants, also scheint es wohl ausschließlich Mode zu sein.

    Ich würde gern die Dynamik dahinter verstehen, nach der plötzlich so viele Leute kaputte Hosen tragen, oder Bärte, Jutetaschen mit Aufschrift und hässliche Brillen, aber dafür bin ich vermutlich zu alt und zu praktisch veranlagt, oder trage selbst einfach zu weite Hosen (die höchstens an den Oberschenkeln spannen – dem einzigen Körperteil, an dem ich messbare Muskeln habe). Wobei ich allerdings Knie durchaus attraktiv finde, also im Vergleich zu Speckbäuchen oder Zehen – Beides gibt es ja im Sommer leider auch wieder reichlich zu sehen.

    Zusammenfassend habe ich von jungen Leuten und Mode offenbar keine Ahnung und muss weiter daran arbeiten, mir derlei Auswirkungen egal sein zu lassen. Es gibt klügere Dinge, über die man nachdenken sollte. Allerdings schreibe ich über die nicht, also weitermachen, ihr jungen Leute!

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    Wanne

    Wanne

    Ich hatte ja nun in meinem Leben auf dem Kopf schon alles von Glatze bis Mähne, letztere in den Geschmacksrichtungen Metal bis Öko und die Konstante all dieser Frisuren ist, dass sie keinen merklichen Einfluss auf meinen Erfolg bei Frauen hatte.

    Seit vielen Jahren trage ich daher die Haare wieder so, dass kein Friseur wegen mir mit seinem Niedriglohn konfrontiert werden muss und auch wenn noch immer von verschiedenen Seiten Stimmen kommen, ich solle sie mir mal abschneiden und schon morgen müsse ich schauen, wo man günstig Laufställe kauft, bleibe ich bisher noch dabei: Ich weiß, wie ich mit kurzen Haaren aussehe (wie 18) oder mit mittellangen (wie ein Schlagersänger aus den 70ern) und daher halte ich die derzeitige Situation für alternativlos.

    Nun bin ich auch kein 18jähriger Schlagersänger mehr und wenn ich auch noch immer vergeblich auf charakterbildende Geheimratsecken warte, so liegt doch mein Zimmer mehr und mehr voller ausgefallener Haare. Hätte ich Parkett, würden sie den Tag über tumbleweedartig durch die Wohnung wehen, während im Hintergrund die Mundharmonika spielt.

    Darum habe ich seit längerer Zeit auch über dem Abfluss der Badewanne so ein spießiges Haarsieb, um diesen halbwegs sauber zu halten, denn vor Jahren musste ich einmal den richtigen Abfluss darunter (meine Badewanne steht frei, siehe Bild aus „Herr Lehmann“ an diesem Artikel) von einer gewichtigen, den Wasserfluss blockierenden und in jedem Sinne unangenehm rüberkommenden Verklumptheit befreien.

    Nun bemerkte ich die letzte Zeit eine zunehmende Elanlosigkeit des Wasserabflusses und fand heute trotz Haarsieb direkt im Wannenabfluss wieder etwas, dem ich nur ungern nachts begegnet wäre. Auf meine Frage nach seinem Befinden in vier bis fünf Sprachen gab es keine Antwort so so ging es seinen Gang durch die Toilette. Auf dass ich nun wieder einige Jahre am ablaufenden Badewannenwasser sehen kann, auf welcher Hälfte der WeltkugelExterner Link ich mich befinde.

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