Neues vom Schlafbaum
  • Man kann alles Gentrifizieren

    Mehr Leben

    Mehr Leben

    Endlich ist es soweit: Auch in Sichtweite meiner Wohnung wird eine Bombenlücke mit exklusiven Eigentumswohnungen gefüllt. Grundsätzlich sieht das Haus für meinen Geschmack garnicht so schlecht aus, aber die Internetseite weiß professionell Unmut hervorzurufen: „Ein Ort der Ruhe“ ist eine gewagte Beschreibung für ein Haus 40m von der S1 entfernt. Dass man seine gehobene Badausstattung aus einem separaten Katalog auswählt ist reichlich abgehoben und dass mit dem tollen Kiez geworben wird, den man selbst gerade zu verändern beginnt, ist mindestens unsensibel. Neben der S-Bahn werden auf der Internetseite übrigens auch die Quadratmeterpreise deutlich über 3000 Euro verschwiegen.

    Fragen

    Fragen

    Auch wenn das Niveau des Crellekiezes sicherlich sinken wird, je mehr die Straße zum Parkplatz für die Besucher der Shishabar am südlichen Ende verkommt, sind die jetzigen Bewohner in meinen Augen von Art und Anspruch noch relativ nah an ihren neuen Nachbarn dran und sehen auf jeden Fall auf mein Haus und was nördlich dahinter kommt mit leichter Abscheu herab. Trotzdem gibt es auch hier Menschen, die ihren Kampf gegen den Neubau mit allen Klischees von Farbbeutel bis Hitlerbärtchen aufgenommen haben und sich lediglich dadurch von ihren ebenfalls unpolitischen Freunden in Kreuzberg unterscheiden, dass sie auch Infoblättchen bereithalten.

    Ich muss ja gestehen, dass ich einen Moment darüber nachgedacht habe, mein Geld auch mal zu Beton werden zu lassen, aber angesichts der Preise und der Tatsache, dass man mich eventuell verständlicherweise als Bewohner dort hassen würde, ziehe ich es weiterhin vor, es auf dem Konto auf seine Entwertung warten zu lassen – macht auch weniger Arbeit.

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  • Ein Drittel für den Fan

    Auf meiner abendlichen Radrunde durch den Tiergarten wurde mir heute bewusst, dass es tatsächlich morgen am 17. Juni eine Fanmeile gibt. Berlin feiert ein Spiel zwischen zwei Mannschaften aus der ersten Bundesliga. Dazu wird das ganze von einer zuckerfreien Brause gesponsort, die in der Stadt sowohl für Hertha als auch Union Plakate aufgehängt hat.

    Deutlicher kann die Beliebigkeit des Ereignisses, das bis zu 200000 Menschen morgen zum hemmungslosen Saufen nutzen werden, nicht sein. Starke Worte von jemandem, der selbst ohne Ereignis auskommt, aber dennoch kann ich mich über die Aktion nur Wundern.

    Ich würde am liebsten hinfahren, nur um zu schauen, wer dort „feiert“. Vielleicht werden sich sogar nur derartige Beobachter einfinden und es wird ein heiterer, philosophischer Abend. Auch würde ich gern wissen, was die ganzen Bierbudenaufstellen und Großleinwandverleiher bei einer anderen Endspielpaarung gemacht hätten. Und zuletzt frage ich mich, warum das ganze in Deutschland „Meile“ heißt und dann auch noch lediglich eine Drittelmeile lang ist.

    Ich kann mich sogar darüber aufregen, dass dafür drei Tage lang eine wichtige Verkehrsachse gesperrt ist. Nicht, dass ich Autoverkehr gerne fließen sehe, außer vielleicht in die Spree, aber das geht doch wirklich etwas zu weit.

    Geschrieben bei einem Jever Fun.

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  • Beruhigende Zahlen

    T-820

    T-820

    Lange Zeit lebte ich in Furcht, hervorgerufen durch die Pfandautomaten im Reichelt (und anderswo), die schon so viele Fragen aufwarfen. Die Furcht galt der möglichen Weiterentwicklung des bekannten T-710 zum T-800Externer Link und damit einhergehend vor dem Ende der Welt, wie wir sie kennen, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob Furcht hier die richtige Reaktion ist.

    Nun ist es geschehen und wir bedienen neuerdings zumindest im fortschrittlichen Zehlendorf den T-820. Damit stellt sich die Frage, ob der T-800 großzügig übersprungen wurde, oder ob es sich um eine Parallelentwicklung handelt. Da aber der Automat wenig Ähnlichkeit mit Arnold hat und seine Anweisungen nicht in der Form „seins so gnädig und werfens die Flaschn nei“ schreibt und vor allem, weil die nukleare Zerstörung der Welt bisher ausblieb, gehe ich weiterhin davon aus, dass sich hinter der Firma Tomra nicht Skynet verbirgt.

    Aber man weiß es nicht…

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  • Smooth

    Diese Seite hat ja seit Jahren ein ähnliches Problem wie Apple: Sie besticht durch vollkommenes, nicht verbesserbares Design. Da Menschen aber immer nach Neuem schreien und auch ich hin und wieder Veränderung nicht komplett ablehne, musste hier mal wieder etwas geschehen.

    Davon sieht man auf den ersten Blick nichts, aber wenn man mit der Maus über Dinge fährt, also Links, Bilder, die Menüs oben, auf der rechten Seite auf Kommentatorennamen, Jahresjahren oder Bildchen, bewegt sich so einiges und das auf maximal sanfte Art. Das ist nicht besonders praktisch, zumindest bei der Archivliste, aber es sieht unfassbar gut aus und es funktioniert ohne ein Wort JavaScript.

    Wen das nicht beeindruckt, dem kann ich nicht helfen.

     

    Ich habe die Seite übrigens wieder auf den alten Server gepackt, weil man auf dem neuen nicht kommentieren konnte, was euch allen nicht und mir erst nach einer Woche aufgefallen ist.

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