Neues vom Schlafbaum
  • Gefängniseinbruch

    Rausgewachsen

    Rausgewachsen

    Es hat knapp einen Monat gedauert, bis der Blumenkasten soweit bewachsen ist, dass ich teilweise erkenne, wer da so drin wohnt, denn etwas Floristenverstand habe ich in den Jahren ja doch sammeln können.

    Bereits hoch hinaus wollen zwei Sonnenblumen und zwei weitere werden folgen. Aus ihrer kleinen, freien Welt sind sie bereits rausgewachsen, sodass nur noch Platz in meinem sehr, sehr großen Gefängnis ist. Weil ich niemanden an irgendetwas hindern werde, habe ich den beiden heute ein Loch ins Gefängnisgitter geschnitten, weil sie dazu selber nicht in der Lage waren. Wenn jetzt nicht wieder Vögel kommen, dürfte es nichts mehr geben, was die Blümchen daran hindern sollte, mir in ein paar weiteren Monaten sehr viel Freude zu bereiten.

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  • In eigener Hand

    Falls heute hier jemand einen Besuch abstatten wollte und vergeblich wartete: Hinter den Kulissen wurden ein paar Umbauten getätigt, durch die diese Seite erstmals auf einem Server läuft, der komplett unter meiner Kontrolle steht. Zwar hat der (virtuelle) Hardware wie aus den (echten) Neunzigern, aber für euch dutzend Leute wird es wohl genügen.

    Auf dieser lahmen Möhre läuft die neuste und hippeste Software (aus meiner altmodischen Sicht: nginx, MariaDB, PHP-FPM) und ist top administriert, wobei ich mit dieser Aussage niemanden dazu bringen möchte, sie auf Korrektheit zu prüfen.

    Es gibt noch viel zu tun, bevor ich den Server wieder abbestelle, weil er nicht besser aber teurer als das bisherige Hosting ist: Meine eigene Cloud, Mailserver, vielleicht etwas ganz anderes… Was gibt es schöneres zu tun in warmen Sommernächten?

    Am Tage kümmere ich mich dann wieder um richtige Maschinen, Angebote und althergebrachte Software, ich muss mir schließlich die Tinte zum Füller verdienen, aber es ist schön zu wissen, dass jenseits des Tellerrands Entwicklung nicht ganz ohne mich geschieht.

    Zu meinen administrativen Fähigkeiten bezogen auf den Ausfall der Seite heute: Das lag nicht an mir, sondern den DNS-Einstellungen bei meinem Hoster (verursacht durch einen Tippfehler von mir – jaja).

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  • Meer geht immer

    Gründe für Rostock

    Gründe für Rostock

    Es gibt verschiedene Gründe für eine Reise ans Meer: Meer, Interessen, Menschen, Träume – manchmal auch alles zusammen.

    Das gilt auch für mich und so war ich am Wochenende mal wieder zu Besuch in Rostock. Man muss ja sehen, wie sich die Kinder so machen, sind es auch nicht die eigenen: Sie machen sich ganz ausgezeichnet. Weniger ausgezeichnet war das Wetter, aber es genügte zum Fußballspielen, Sandburgenbauen und Bananensegelbootfahren und wenn garnichts geht, kann man immernoch saufen. Das taten wir einen Abend in einem Laden, in dem Leute, die meine Kinder sein konnten, zu (zugegeben schlechter) Musik aus meiner Jugend tanzten und das ganze „Trashparty“ nannten. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das gutheißen kann. Derart junges Alter immerhin impliziert Desinteresse an mir und ich musste mit keine Gedanken machen, was den Abend deutlich entspannte.

    Aber zurück zum Meer: Das war sicherlich nicht mein letzter Besuch in diesem Jahr, denn Herings- und Hornhechtsaison erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass auch mal andere Leute mit hochkommen und das kann dem Spaß ja nicht abträglich sein. Vielleicht reicht das Wetter dann auch zum Baden.

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  • Jahrzehnte vergehen

    Classique

    Classique

    Noch vor knapp einer Woche zitierte ich Turbostaat und schon passt das Zitat als Titel zu einem ganzen Artikel. Gestern wurde mir in meiner Abwesenheit von meinem Chef mein Mont Blanc Classique Füllfederhalter überreicht. Ich habe ein Händchen dafür, bei solcherlei Anlässen abwesend zu sein. Diesen bekommt man für zehn Jahre eifrige Anwesenheit am Arbeitsplatz und die Depression über diese Zeitspanne wird nur gemindert durch die Tatsache, dass 2,5 Jahre davon Studentendasein waren und bei der aktuellen Firmenpolitik die Vergabe dieser Schreibgeräte zukünftig sicher stark abnehmen wird.

    Füllfederhalter – das wissen die Älteren unter den Lesern – sind diese Schreibgeräte, von denen der junge Goethe bei der Arbeit mit seinem Federkiel noch geträumt hat, bis dann zum Glück endlich das Internet erfunden wurde. Ich hab das Schreiben mit diesen Geräten aufgegeben, sobald die Schule es zuließ, war ich doch bei den Geha-Pelikan-Kriegen in den 80ern immer auf der falschen Seite, aber vielleicht fange ich ja mal wieder damit an. Immerhin kostet das Ding soviel, wie mein erster Gebrauchtwagen. Verkaufen kann ich ihn nicht, denn es ist mein Name eingraviert und der andere Mensch auf der Welt, der so heißt wie ich, ist gerade erst in der Grundschule.

    Am besten setze ich mich jetzt gleich neben mein Tintenfässchen und schreibe meine Träume auf (siehe Zitat).

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