Neues vom Schlafbaum
  • Apples Weg

    Ich hatte ja vor kurzem schon einmal Probleme mit einem neuen Produkt von Apple. Jetzt habe ich mit einem neuen MacBook zwar eines gefunden, das mir zwar keine Freude bereitet, aber immerhin nicht sinnlos ist und mehr verlange ich schon sehr lange von niemandem mehr.

    Jetzt aber muss Apple mich erneut enttäuschen, in dem sie nach vielen Jahren des Wartens lächerliche neue Versionen ihrer Software auf den Markt bringen und noch dazu den Weg zurück versperren. Nun weiß man um letzteres und darum habe ich auch nichts aktualisiert, bei dem es Qualitätsverlust eine massive Katastrophe wäre (namentlich Garage Band), aber der Rückschritt ist tatsächlich außergewöhnlich groß. Mehrere neue Programme auf Mac und iPhone begrüßen mich mit eingeblendeten „Coaching-Tipps“. Früher hat man die Programme einfach benutzt…

    Das eigentliche Problem von Apple beschrieb ich schon vor längerer Zeit: Sie haben unfassbar gute Produkte gemacht, aber der Kunde und der Aktienbesitzer will jedes Jahr etwas neues haben. Eine Firma, die dabei jedes Mal die Welt neu erfinden will, hat es damit umso schwerer und dieses Jahr ist sie nicht nur aus meiner Sicht mit iOS7, dem iPhone 5s, iLife und iWork gescheitert und wird es möglicherweise Ende des Jahres mit dem Mac Pro noch einmal tun.

    Mein schöner, goldener Apple-Käfig, in dem ich mich seit acht Jahren so wohl gefühlt habe, wird von all dem bemühten Fortschritt der letzten Zeit immer weiter beschädigt, aber wie ein Käfig nunmal ist, lässt er einen nicht heraus. Das wird mich möglicherweise früher oder später in die Verzweiflung oder den absoluten Stillstand treiben, wobei letzterer ja nicht einmal besonders schlimm ist.

    Es ist mühevoll, aber ich werde ab jetzt noch akribischer als bisher meine derzeit benutzten Softwareversionen behalten, sei es CS6, Opera12, das Smultron aus Prä-Appstorezeiten, iWork… Die Liste wird wahrlich immer länger.

    Bei all dem Gemecker bleibt die eigentliche Frage: Behalte ich meine Aktien morgen über 22 Uhr hinaus?

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  • Die letzten Tage

    Wannsee

    Wannsee

    Mein Hauswart hat mir vor zwei Wochen prophezeit, dass es nun jeden Tag ganz plötzlich der Winter kommen könne und auch mindestens ein halbes Jahr bleiben würde. Das ist eine durchaus sehr gruselige Vorstellung und es ist nicht ganz auszuschließen, dass sie zumindest teilweise wahr werden wird. Immerhin zwei Wochen ließ sich der Winter mit dem Kommen schon Zeit und gern kann er noch etwas bummeln, denn die letzten Tage mit knapp zwanzig Grad und Sonne waren eine Wonne. Ich bin nochmal aus Berlin rausgekommen, wenn auch nur wenige Kilometer und ich habe auf jeden Fall die Tage, die ich im September nicht radfahren konnte, ordentlich wieder aufgeholt. Schade, dass das Wetter die nächsten Tage auch noch so bleiben soll. Aus dem Bürofenster heraus bringt mir das nämlich herzlich wenig.

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  • Ewig leuchtende Wiederholung

    Zoo

    Zoo

    Auch wenn es mich fürstlich langweilt und mir daher auch das schlechte Wetter ziemlich egal ist, möchte ich nicht auf ein paar gewohnte Abbildungen von angeleuchteten Gebäuden verzichten. Vieles bewegt sich oder ist sehr bunt und daher für den Laien schwer zu fotografieren, einiges war auch zu meiner Anwesenheit sehr wackelig oder unscharf, was angesichts der dieses Jahr erheblichen Werbung für die Festivität ein kleines Bisschen peinlich ist. Trotzdem oder deshalb ist es überall wieder ganz schön überfüllt. Für den daraus entstehenden Wettbewerb um den besten Platz brauche ich noch immer ein größeres Stativ und das aufgeblasene Ego der Leute, die sich rücksichtslos direkt vor einen stellen, um dann ewig sinnlos an ihrer Technik rumzufuhrwerken. Warum kann ich nicht so sein? Die Welt wäre so schön damit.

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  • Freie Sicht

    Nun ist es auch um den letzten Baum am umstrittenen Grundstück in der Nachbarschaft geschehen. Laut ZeitungsartikelExterner Link kamen frühs 70 Pilozisten, um einen von Zivikollegen gemeldeten Wachübergang auszunutzen, die Baumwache und das dazugehörige Camp zu räumen. Wenn es um Privatinteressen geht, ist die Polizei also ganz schön pfiffig.

    Die Fällung muss dann zügig geschehen sein, denn abends lag nur noch die zerhackte Baumleiche auf dem Grundstück und damit ist Platz für die massive Bebauung. Die Fällung der ersten Bäume war offenbar auch nicht so plötzlich und zufällig, wie man hier und da hörte, denn das Amt teilt den VorgangExterner Link im Nachhinein als durchaus geplant mit.

    Im Forum des Tagesspiegel ließen sich in erster Linie treue Staatsbürger darüber aus, wer den Schaden zahlt, den die Verzögerung verursacht hat, die durch die Baumbesetzungen hervorgerufen wurde. Auch ich finde die Aktion grundsätzlich albern, weil wie schon geschrieben der Verlierer von Vornherein feststand. Was es da zu zahlen gibt, kann ich aber nicht nachvollziehen. Ich würde lieber wissen, wer die 70 Pozilisten bezahlt, die hier einen Vormittag lang dafür gesorgt haben, dass Privateigentum vergoldet werden kann. Die bekommen bestimmt einen Anteil – das wäre doch nur fair.

    Die Anwohner sollten nun den Winter mit freiem Ausblick in die Ferne genießen, bevor nächstes Jahr ein steriler Block vor ihrer Nase steht, in dem Menschen für teures Geld direkt an einer S-Bahn, einer klappernden Autobrücke und einem Rückzugsort für Drogensüchtige wohnen dürfen – ach, wie wird das schön. Nächstes Jahr widmen wir uns dann gemeinsam der Ursache für mein Interesse an der ganzen Sache, nämlich der Bebauung an der S-Bahntrasse.

    Dafür nochmal die zusammengefassten Lektionen: Das Geld hat immer Recht, die Politik bescheißt und zur Not verübt man Gewalt.

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