Ein Drittel für den Fan
Auf meiner abendlichen Radrunde durch den Tiergarten wurde mir heute bewusst, dass es tatsächlich morgen am 17. Juni eine Fanmeile gibt. Berlin feiert ein Spiel zwischen zwei Mannschaften aus der ersten Bundesliga. Dazu wird das ganze von einer zuckerfreien Brause gesponsort, die in der Stadt sowohl für Hertha als auch Union Plakate aufgehängt hat.
Deutlicher kann die Beliebigkeit des Ereignisses, das bis zu 200000 Menschen morgen zum hemmungslosen Saufen nutzen werden, nicht sein. Starke Worte von jemandem, der selbst ohne Ereignis auskommt, aber dennoch kann ich mich über die Aktion nur Wundern.
Ich würde am liebsten hinfahren, nur um zu schauen, wer dort „feiert“. Vielleicht werden sich sogar nur derartige Beobachter einfinden und es wird ein heiterer, philosophischer Abend. Auch würde ich gern wissen, was die ganzen Bierbudenaufstellen und Großleinwandverleiher bei einer anderen Endspielpaarung gemacht hätten. Und zuletzt frage ich mich, warum das ganze in Deutschland „Meile“ heißt und dann auch noch lediglich eine Drittelmeile lang ist.
Ich kann mich sogar darüber aufregen, dass dafür drei Tage lang eine wichtige Verkehrsachse gesperrt ist. Nicht, dass ich Autoverkehr gerne fließen sehe, außer vielleicht in die Spree, aber das geht doch wirklich etwas zu weit.
Geschrieben bei einem Jever Fun.