Viel Arbeit spart der Automat
Früher ging man in einen Laden und ließ sich bedienen. Heute geht man in einen Laden und bedient Automaten.
Eigentlich erledige ich so etwas wie das Zurückgeben von Pfandflaschen ja montags, aber diese Woche schien der Weg in den Supermarkt so unendlich weit, dass ich erst heute dazu gekommen bin. Das wurde mit der entsprechenden Schlange belohnt, in der stehend ich genug Zeit hatte, mich zu fragen, was ich da für die paar Euro überhaupt mache und wieviel mehr Geld ich anderswo in der gleichen Zeit hätte verdienen können – vielleicht sogar der Gesellschaft zum Guten. Dabei geht dieser Gedanke ja sogar ins Leere: Ich hole mir ja nur mein eigenes Geld wieder. Versüßt wird das Warten durch die Beobachtung von Menschen, die mit Hinweisen wie „Flaschenboden zuerst“ oder „Flasche nicht einwerfen“ überfordert, aber gleichzeitig so hoffnungsfroh sind, zu glauben, eine viermal nicht genommene Flasche würde beim fünften Versuch ganz sicher genommen. Schlimmer noch ist die Reaktion des Automaten: Die Hoffnung wird oft genug ohne erkennbare Kriterien erfüllt.
Am besten, ich lege die Flaschen demnächst einfach an die Straße und akzeptiere damit den Einwegpfand als die einzig funktionierende, politisch verordnete Geldumverteilungsmaßnahme von oben nach unten seit ca. 1982, die er ja zweifelsohne auch ist. Bleibt zu hoffen, dass sich das von mir aus gesehen wesentlich kleinere Unten beim Kampf um meine Flaschen gegen das entsprechend größere Oben… aber das wird mir jetzt zu rührselig.
Der Pfandautomat heißt übrigens T-710. Das genügt noch nicht ganz, um John Connor zu retten, weist aber die Richtung. Auch wenn mir das ganze Prozedere gehörig auf die Nerven geht – ich werde also zu diesem Automaten immer sehr freundlich sein.
Und bedient war ich ja am Ende doch irgendwie.
Uihh… zum T-800 ist es jetzt aber nicht mehr sehr weit… *gänsehautkriegt*