Neues vom Schlafbaum
  • Derweil in der Realität

    • Mein Efeu in der Blumenampel stirbt. Möglicherweise war es im Leben niemals richtig glücklich, weil es wie ich keine Ahnung hatte, warum das Ding in dem es lebt „Ampel“ heißt. Das Monsterefeu, das ich zum Einzug von meiner Ex bekommen habe, hat damit schon drei Efeus über sich überlebt, was es sicher ebenso deprimiert wie mich.
    • Die Lampe an meiner Waschmaschine war eine Weile kaputt. Ja, ich habe an meiner Waschmaschine nur eine Lampe. Und nur zwei Drehregler. Mehr nicht, denn das genügt. Seit heute funktioniert sie wieder und wird mich hoffentlich noch viele Jahre daran erinnern, die Maschine nach dem Waschen auszuschalten.
    • Ich habe einen neuen Fahrradsattel, was nur deshalb bemerkenswert ist, weil der alte damit nicht einmal zehn Monate gehalten hat und weil es ein Affektkauf an einem Tchiboregal war (welcher mich wieder ein Stück hat altern lassen).
    • Ich habe heute wahrhaftig einen Autofahrer gesehen, der vor meinem Balkon Schrittgeschwindigkeit gefahren ist, ohne einen Parkplatz zu suchen oder in einem Fahrschulauto zu sitzen.
    • Ich hatte diese Woche wieder zwei Tage morgens extrem hässliche Rückenschmerzen, was bedeutet, dass mein neues Bett offenbar nicht die endgültige Lösung dieses (oder irgendeines anderen) Problems war.
    • Ich habe mit meiner Wohnzimmerheizung schon so viele Striche auf dem Ableseteil verbraucht, wie sonst in einem ganzen Jahr, dabei gab es nichtmal einen richtigen Winter. Brauchte ich mehr Wärme? Ist das Ableseteil fehlerhaft? Wie heißt dieses Ding überhaupt offiziell?
    • Der mir nächste Chinaimbiss, zu dem ich selten gehe, weil der Name „Ding Dong“ einfach zu absurd ist und weil er ausschließlich von Türken betrieben wird (ja, ich habe etwas gegen Türken am Wok), hat den Glückskeks wegrationalisiert, den es sonst immer zum Essen gab. Damit ist es mit dem Glück wohl endgültig aus.
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  • In großer Sorge

    Jetzt ist es bis zum Weltuntergang nicht mehr weit, denn selbst der TagesspiegelExterner Link hat heute mitbekommen, dass Apple-Computer gefährdet sind. Gemeint sind vermutlich Macs, denn Apple heißt seit fünf Jahren nicht mehrExterner Link Apple-Computer.

    Ich darf jetzt also nicht mehr sorglos sein. Zum Glück bin ich das seit jeher nicht, jedenfalls nicht am Rechner, speziell aber seit Ende Februar nicht, denn da gab es die ersten MeldungenExterner Link zu einem noch viel älteren Trojaner, der eine Sicherheitslücke in der Java Umgebung ausnutzt, eine „sogenannte Java SE6-Lücke“, wie der Tagesspiegel zeigt. Da habe ich ja Glück, dass ich geschaut habe, ob die bei mir installierte Java 7-Beta die Lücke auch hat. Worum geht nochmal es?

    Apple hat die Sicherheitslücke in Java Anfang April geschlossenExterner Link. Das ist viel zu spät und die Updatepolitik von Apple bezüglich Java ist mit dem seit zwei Jahren andauernden „du machst es jetzt – nein du – nein du – ich hole meine Mama“ zwischen Apple und Sun Oracle nicht besser geworden

    Der entscheidende Punkt – der auch im Tagesspiegel genannt wird – aber ist, dass ein trojanisches Pferd nicht allein über die Mauer springt oder anders: man noch immer sein Passwort eingeben muss, um den Trojaner zu installieren (der sich hier als Update für Flash getarnt hat). Das haben in Deutschland ca. 2000 NutzerExterner Link getan, wie Dr. Web herausgefunden hat, der Autor des Trojaners berühmte russische Virenexperte. „Eine Trojaner-Welle“ ist dafür vielleicht nicht der Begriff der Wahl.

    Es gilt also heute wie vor drei Monaten (übrigens genauso unter Windows): Vor dem Klicken kurz überlegen und vor der Eingabe des Adminpasswortes sehr gründlich überlegen. Dazu immer sofort System und auch andere Software aktualisieren, wenn es angeboten wird. Wer sich darüber hinaus schützen will, kann das gerne mit einem Virenscanner tun. Ich bevorzuge eine einfache hosts-DateiExterner Link und meine Erfahrung, die mir sagt, dass wenn ich mich im Internet von Werbung fernhalte, ich auch von allem Bösen relativ weit weg bin. Wie im richtigen Leben.

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  • Vergangenes soll ruhen

    Old old Tristram

    Old old Tristram

    Es dreht sich hier und heute schon wieder um Computerspiele, namentlich Diablo, denn ich habe im Moment (fast) nichts anderes. Die Beta habe ich durchgespielt und alle Charaktere und damit die ganze „Arbeit“ wurden beim gestrigen Patch gelöscht, gemeinsam mit meiner Motivation. Dafür habe ich am Wochenende eine unheimliche Fahrt in die Vergangenheit unternommen.

    Dazu durfte ich zunächst in einer virtuellen Maschine Windows 98 installieren, was allein gruselig genug ist. Anschließend war ich im sehr alten Tristram und durfte mit lange verblichenen Gestalten sprechen. Immerhin erschließen sich mir so langsam Zusammenhänge um die Lebensläufe einiger Personen. Unten in der Kirche habe ich dann auch glaube ich erstmals die Questmechanik des Spiels verstanden, nachdem ich bis in Level 5 den Schlachter gesucht habe, aber das versteht hier eh keiner und es ist auch egal, denn das Spiel ist aus heutiger Sicht einfach fürchterlich:

    Es spielt sich quälend langsam, ist schreiend unfair und motiviert kein Stück und bei der Grafik erkennt man garnichts. Wie unglaublich beschissen muss das Leben vor 15 Jahren gewesen sein, dass wir alle ein derartiges Spiel gespielt haben, bis wir nicht mehr konnten? Man mag es sich kaum vorstellen.

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  • Betamaxed

    Vor drei Wochen habe ich den Key für die Beta von Diablo III bekommen und heute Nacht habe ich es geschafft, alle Klassen in der Beta durchzuspielen. Dank der Statistik im Spiel weiß ich, dass ich dazu fast 28 Stunden benötigt, also in drei Wochen eine ganze Arbeitswoche dem Spiel geschenkt habe. Ich will jetzt nicht groß anfangen zu überlegen, von was diese Zeit abgegangen ist, wobei ich vermute, dass es doch in erster Linie Schlaf oder Internetsuchtbefriedigung war, denn ich habe mich die Wochen nicht den Satz sagen hören, dass ich zum (Grillen|Trinken|Filmgucken) nicht kommen konnte, weil ich spielen musste und das ist auch gut so, könnte aber auch heißen, dass ich nicht viel habe, zu dem ich nicht nicht kommen dürfte.

    Für das echte Spiel ab Mitte Mai hoffe ich zunächst, dass der ET des Shopprojektes auf Arbeit verschoben wird und entscheide jetzt schon einmal, dass ich damit richtig lag, zunächst eine Möncheuse zu spielen. Vom zweiten Platz hat die Magierin die Dämonenjägerin verdrängt, obwohl sie Flachschuhe trägt und die Hexendoktorin ist wie erwartet echt scheiße. Ich hoffe auf ein bis drei Freunde zum Zusammenspielen, denn die Gruppenspiele in der Beta sind zu schnell für einen alten Mann.

    Ansonsten ist es tatsächlich wieder ein sehr fesselndes Spiel und ich bin froh, dass ich die Zeit dafür habe und es spielen kann, wann ich will. Ich weiß noch, wie es vor 15 Jahren war, als ich nur nachts spielen konnte, weil ich am Tage nicht die Telefonleitung besetzen durfte. Ich habe mich schon derart an die fehlende Notwendigkeit für Mules, die fehlende Itemhatz und die zahlreichen Statistiken schon so gewöhnt, dass ich niemals wieder Diablo II spielen könnte (schon, weil es unter Lion nicht mehr läuft).

    Im Sommer hoffe ich, die Welt im Computer gerettet zu haben, um mich wieder der echten zu widmen, deren Rettung erheblich aussichtsloser erscheint.

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