Dienstag, 13. April 2010 um 17:31 Uhr in Neues.
Zwei sich gefunden habende
Vielleicht ist es ein Ding der Großstadt, die damit erfolgreich ihre geschichtsträchtige oder touristische Bedeutung nutzt, vielleicht ist es überall so:
Mir ist aufgefallen, dass die Stadt in den letzten Monaten von pilzartig aus dem Boden sprießenden Geldautomaten überflutet wird. Jeder was auf sich haltende Bäcker, jeder Späti und jedes Wettbüro hat vor der Tür in die Wand eingelassen seinen eigenen Geldautomaten. An diesem steht nicht, wer der Besitzer, Verwalter oder Urheber ist. Es ist nur ein Schlitz für die Karte rechts über dem zweiten Schlitz für die Geldausgabe mittig vorhanden.
Ob jemand, der nicht bei der DKB, also weltweit kostenfreier Abheber ist, dieses Ding zu den vermutet horrenden Gebühren nutzt – sei es Touri, sei es Idiot, sei es Teilmengenmitglied –, was er tatsächlich dafür bezahlt und was er bekommt, ist mir mangels Beobachtung nicht klar. Ich habe letztens auf jeden Fall aus Spaß Not von einem solchen 50 Euro abgehoben und in fünf sauberen, nie benutzten Zehnern ausgezahlt bekommen. Da seit dem niemand aus Zweit- oder Drittweltländern mit meiner Karte bezahlt hat, folgere ich, dass es ein echter Geldautomat war.
Wo aber kommen nun all die Automaten her? Woher kommt all das frische Geld? Wer braucht all das Geld? Und was, wenn es das Geld in Wirklichkeit garnicht gibt? Ach, das ist jetzt schon so? Hätte ich doch nur BWL studiert…