Mietwahnsinn
Heute wurde der neue und umstrittene Mietspiegel für Berlin veröffentlicht. Die Durchschnittsmiete liegt nun bei 5,84 Euro und damit bin ich nun auch in diesem Punkt unterdurchschnittlich. Das ist ein Grund mehr, hier niemals auszuziehen, wofür es ja auch keinen Grund geben wird, aber wo wir schonmal hier sind:
Die Wohnung nebenan ist seit einer Weile frei. Ich hoffe, der Oma geht es gut im Heim oder auf dem Friedhof – wo immer sie ist oder sein will. Seit einer Woche wird in dieser Wohnung nun gehämmert, gestemmt und gehobelt, was mich ungewohnt früh zur Arbeit treibt. Besonders stört mich die Tatsache, dass ab sieben erstmal reingehauen, um acht aber schon großzügig Frühstück gemacht wird, allerdings werde ich das sicher besser überstehen als die immerwährende Musik der Nachbarn, denn bei den Arbeiten ist ein Ende abzusehen und Hämmern und Stemmen klingt noch immer besser als Kiffer- oder 80ermukke.
Abzusehen ist wohl auch, dass eine weitere WG nebenan einziehen wird. Die (wirklich sehr gute) Hausverwaltung steht auf junge Leute und einer allein oder gar ein Pärchen mit Kind wird sich die Wohnung sicherlich nicht leisten können.
Ich habe mich über die Zukunft der Wohnung erkundigt: Es wird die Badewanne durch eine Dusche ersetzt, Laminat und Fließen gelegt und ein Hänge-WC eingebaut, was ich bei den Wänden mutig finde. Dafür wird der bisherige Mietpreis, der sicherlich unter fünf Euro lag auf über elf erhöht. Für ein WG-Zimmer, welches kleiner wäre als meines und keine Badewanne würde man damit fast 60% mehr bezahlen, als ich für meine Wohnung. Das ist für einen Neubau mit Durchlauferhitzer und Fenstern jenseits jeder Energienorm ein mutiger Aufruf, aber ich fürchte, es werden sich dennoch Interessenten finden. Ich bete weiterhin für das junge Pärchen mit Kind.
Wer eine Wohnung sucht: Die Gegend immerhin ist grandios und die Nachbarn auf der Etage sehr nett.