Neues vom Schlafbaum
  • Musik(empfehlung): dEUS

    dEUS gehört derzeit zu den ganz wenigen Bands, deren Alben ich mir ungehört kaufe, weil ich damit in den letzten zehn Jahren nie im Stich gelassen wurde. Dieses Mal bin ich mir noch nicht hunderprozentig sicher.

    In den ersten Sekunden wird man mit fiesen Synthiestreichern gewarnt, aber nach 17 Sekunden beruhigen gewohnte Klänge.

    Insgesamt wirkt alles ein wenig zu pompös, baut dabei aber keinen Druck auf. Das liegt zum größten Teil am Sound und ein wenig an den Stücken selbst. Bei Stücken wie „Twice We Survive“ wirkt das fast etwas hilflos, wenn geschrieen wird, ohne dass sich beim Zuhörer etwas rührt.

    Dabei sind die Lieder selbst eine konsequente Weiterverfolgung des Wegs der letzten zwei Platten, was ich akzeptieren kann – die Band wird ja auch erwachsener, nicht nur der Zuhörer. Und so lange sich dieser nach einigen Durchläufen der Platte doch etwas zuhause fühlen kann, ist doch alles in Ordnung.

    Ein Lied sticht jedoch heraus und zwar „The End of Romance“. Es ist lahm, es nervt und es zerstört den Schwung, den die Platte danach mit den letzten Stücken nicht wieder aufnehmen kann. Verzichtet man auf dieses Lied, ist es im Ganzen eine gute Platte. Belässt man es, ist es die schlechteste der Bandgeschichte. Aber die nächste Platte kaufe ich dennoch wieder ungehört.

    Ähnliche Artikel: Musikempfehlung: Isolation Berlin, Platte: Turbostaat, Plattenmusikkrams

  • Realitätsanpassung

    Bepflasterung

    Bepflasterung

    Die Alte Potsdamer StraßeExterner Link ist seit jeher verkehrsregelbefreite Zone. Ob es an den „Hochhäusern“ liegt, die die Sicht verfinstern oder am niedrigen Stellenwert von Rück- und vor allem Vorsicht im Heimatland der hier anwesenden Verkehrsteilnehmer, kann ich nicht sagen. Vielleicht ist aber der stetige Menschenstrom vom Kino in die Arcarden natürlichen Ursprungs. Für mich war die Durchquerung dieses Ortes immer eine Gratwanderung zwischen vorsichtig fahren und damit eine endlose Ameisenstraße entstehen zu lassen, oder durchzurasen und mich und andere zu gefährden.

    Dem hat man jetzt nachgegeben, indem man die Straße visuell durch eine fußgängerüberwegartige Bepflasterung unterbrochen hat. Diese ist freilich in Deutschland ohne Beschilderung wertlos, aber macht es dennoch den Fußgängern ein wenig einfacher, gefahrlos alle Verkehrsregeln zu missachten. Wieder einmal muss ich drüber nachdenken, meine direkte Verbindung von Heim nach Mitte zu verlegen.

    Was lernen wir aber daraus? Wie ich schon sagte muss man nur lang genug hartnäckig auf einem Standpunkt verharren und die Realität wird sich diesem anpassen. Das werde ich mir zu Herzen nehmen – Situationen dafür gibt es.

    Etwas ähnliche Artikel: In Westen nichts Schlaues, Angekreidet, Autofreiheit

  • Erste Worte nach der Wahl

    Ich sollte ja zu Dingen, von denen ich nichts verstehe, den Mund halten. Daher sage ich auch garnicht viel zum Wahlergebnis, nur dass ich Angst vor einer großen Koalition habe und wie vermutlich alle anderen gespannt bin, was die 15 Piraten so treiben werden, die zwar allesamt im besten Fußballer- aber weniger im Politikeralter sind. Ob diese Unbeschwertheit und Naivität im Ergebnis anderes liefert als Korruptheit und Machtgier, hoffe ich, aber wie das mit meinen Hoffnungen so ist…

    Ich beschäftige mich lieber mit etwas, von dem ich etwas verstehe, nämlich Tabellen mit Zahlen. Da ich von großen Strukturen (EU, Deutschland) nicht viel halte, kümmere ich mich um meinen Stimmbezirk. Da durften 2032 Menschen wählen – das kann ich überblicken und bewerten.

    Nicht so gut ist bei mir in der Nachbarschaft die mit 43,5% unverschämt niedrige Wahlbeteiligung, und das, wo Sonntag Mittag so viel los war, als ich wählte.

    Sechs Leute wählten die FDP und damit genauso viele wie die Tierschutzpartei und halb so viele wie die drei Splitterparteien von rechts außen zusammen. Ich hoffe, dass bei der nächsten Wahl die FDP dort genannt wird, wo sie hingehört: unter „Sonstige“.

    Mindestens 21 Türken wählten, und zwar die BIG-Partei, denn die plakatierte ihren Befehl „Wählt einen von euch!“ nur auf Türkisch. 124 Piraten halte ich für unerwartet viel, 51 CDU-Wähler für ebenso wenig. Nächste Wahl wähle ich die PSG oder die Konservativen. Nicht, weil ich weiß oder unterstütze, was die wollen, sondern damit sie wenigstens eine einzige Stimme bekommen und ich die Tabelle zeigen und sagen kann: „das war ich.“

    Nein – das mache ich natürlich nicht, denn Politik ist kein Spiel. Das werden die Piraten auch noch feststellen. Insgesamt bin ich mit den Zahlen zufrieden und werde nicht umziehen. Die zwölf rechten Arschlöcher kann ich als Demokrat so gerade verkraften.

    Wer sich Gedanken zu seiner Nachbarschaft machen will, fragt die LandeswahlleiterinExterner Link.
    Was ich noch erfahren habeExterner Link: Derzeit wohnen in meiner direkten Nachbarschaft ca. 215 Frauen im Alter von 25 bis 35 Jahren. Ledig sind 55% der Menschen über 18. Spezielle Verteilungen unbeachtet gibt es also in Rufweite über 100 Frauen, die ich mal fragen könnte, wenn mir danach wäre…

    Etwas ähnliche Artikel: 61, Mietwahnsinn, Neues aus der Lokalpolitik

  • Letzte Worte zur Wahl

     
    Bergpartei
    Etwas ähnliche Artikel: 61, Mietwahnsinn, Neues aus der Lokalpolitik