Hinter Gittern
Im April, als der Park noch geschlossen war, schrieb ich noch von reichlich Platz. Der ist im Grunde im seit Anfang Juni offiziell eröffneten Westpark am Gleisdreieck auch vorhanden und vielleicht wäre es noch etwas mehr, wenn Familien nicht so häufig komplett nebeneinander gehen würden.
Ich habe den neuen Teil in letzter Zeit ebenso schätzen gelernt, wie ich den alten schon länger schätze, sieht man hier doch noch etwas länger Sonne als auf der anderen Seite. Gewundert habe ich mich lediglich über die Baustellengitter, die noch immer reichlich über die Wege verteilt sind. Einen echten Zweck konnte ich mir nicht vorstellen – Zur Mückenabwehr sind sie auf jeden Fall zu grobmaschig.
Zum Glück helfen manchmal Zeitungen, die beispielsweise schreiben, dass die Gitter den Menschen an sich davor schützen, zu Fuß oder eher mit dem Rad über die Kante zu stürzen, die den weißen Radweg vom grauen Fußweg trennt. Angeblich hat bereits jemand Ersatz für erlittenen Schaden erbeten, muss also schon jemand etwas schlimmer gestürzt sein. Nun passiert das meiner Meinung nach nicht, wenn man angemessen langsam und aufmerksam fährt und somit ist nicht auszuschließen, dass wir alle die Gitter einem klagewütigen Dussel verdanken, andererseits muss man sich aber auch fragen, warum die Wege nicht genauso gestaltet sind, wie auf der Ostseite. Hier ist nämlich der rote Radweg über den Farbunterschied hinaus garnicht vom grauen Fußweg abgetrennt. Das versteht auch nicht gleich jeder, aber dennoch habe ich in all der Zeit, die ich dort schon verbracht habe, noch keinen Zwischenfall irgendeiner Art gesehen (allerdings auch im Westteil nicht).
Hier wie im Rest Berlins wird etwas Rücksicht, Bremsen, Ego zurückstellen und Lächeln allen gut tun und dann können wir vielleicht bald auch alle ohne Gitter zusammenleben. Es gibt doch tags und nachts so viele gute Menschen in dem Park.