Neues vom Schlafbaum
  • Es sprießt

    Die süßen Kleinen

    Die süßen Kleinen

    Ich habe dieses Jahr ja den Frühling schon mehrfach für beendet erklärt und seit gestern ist es ja nun auch offiziell. Bereits letzte Woche aber habe ich mich um meine Blumenkästen gekümmert und ausgesät, denn wenigstens einmal im Jahr möchte ich auch mal Samen streuen dürfen.

    Dieses Jahr gibt es keinen Sommermix, bei dem man später nicht rausbekommt, was da so wächst. Stattdessen wurde klar definiert und sparsam auf Astern und Zinnien gesetzt, dazu die klassische und unverzichtbare Sonnenblume und die dritte Generation Ringelblumen aus eigener Zucht. Ich bin also quasi bald alleinerziehender Urgroßvater.

    Seit gestern sprießt es nun und ich hoffe es wird zahlreich, bunt und glücklich machend, denn das kann man immer gebrauchen. Allerdings sehen einige der kleinen irgendwie aus wie etwas, das schon letztes Jahr da war und nicht von mir gepflanzt wurde. Ich bleibe gespannt.

    Ähnliche Artikel: Sonnenkraut, Florales Survival, Mutwillige Zerstörung

  • Musikempfehlung: Turbostaat

    Längere Vorfreude und zwei schon vorab verfügbare Lieder sind nicht immer ein guter Einstieg in eine dann irgendwann erscheinende PlatteExterner Link. „Irgendwann“ war bei Turbostaat dann an diesem Freitag und seitdem läuft sie recht flüssig bei mir durch die Anlage.

    Der erste Eindruck war schwierig: Ungewöhnlich häufig wird mit krummen Brakes und Tempowechsel gespielt. Letztere sind im Punk ja recht üblich und funktionieren, wenn es auch um sie herum großzügig rumpelt und scheppert, sind aber schwierig bei einem gut und sauber produzierten Stück. Auch war ich zwei bis dreimal recht enttäuscht darüber, dass ich sofort ein klares Bild über die Bedeutung des Textes hatte.

    Hier und da fehlen die charakteristischen Melodien und insgesamt ist das Tempo eher getragen bis hin zu ungewohnt ruhig („Fresendelf“, „Sohnemann Zwei“) und die Laune der Musik im Gegensatz zum Text gar frühlingshaft gut (was bei „Snervt“ (Titel geklaut von Urschall/Eiligenstühler), „Dunkelhaft“ und „Willenshalt“ gut funktioniert, bei „Alles bleibt Konfus“ aber in einem klebrigen Bosse-Refrain endet). Mit „Psychoreal“ gibt es allerdings auch einen Totalausfall.

    Die Platte macht Spaß, vieles hat sich schon in den Kopf gebrannt und es gibt sicher im Laufe der Zeit noch verschiedenes zu entdecken. Jetzt müssen sie nur noch irgendwo in der Nähe live auftreten und nicht nur bei diesem ollen Berlin-Festival.

     

    Aktualisiert am 02.05.13:

    Mittlerweile finde ich die Platte unfassbar großartig und sie läuft quasi in Endlosschleife (außer „Psychoreal“, obwohl Kritiker es zu lieben scheinen, aber ich war auch mit „Fünfwürstchengriff“ nicht einverstanden). Die Eingängigkeit war Eingang in tiefe, harmonische Wut und Desillusion. Das hat nicht mehr die Kraft eines „Harm Rochel“ oder „Insel“, aber wir werden ja alle nicht jünger.
    „Jahrzehnte vergehen und Träume auch.“ – „Der Krieg ist nie vorbei, solange er sich lohnt.“: 2013 ist für deutschsprachige Musik bereits vollkommen und falls ich auf der Fusion dieses Jahr „Fresendelf“ hören könnte, wären das mein glücklichster Moment seit „Gloomy Planets“ 2008, zumindest mein glücklichster musikalischer. Obwohl, letztlich…

    Wie dem auch sei: Am 1. Mai ist Weltrevolution, weitersagen!
    2010 ist lange her…

    Ähnliche Artikel: Musikempfehlung: Isolation Berlin, Platte: Turbostaat, Plattenmusikkrams

  • Wichtiges Detail

    Amorph

    Amorph

    Falls mal jemand da draußen nach einem langen Fußballabend, an dem man nicht klären konnte, was einen bedrückt, nach hause kommt, noch mit Rücksicht auf die Nachbarn ein paar Comedyserien sehen will und beim Einstecken des Kopfhörersteckers verhält sich der Aschluss am iMac irgendwie komisch: Gleich wieder rausziehen und nicht versuchen, mit Gewalt für Ton sorgen!

    Anderenfalls bleibt möglicherweise ein winziges Stück Stecker in der Buchse zurück und man steht vor einem möglichen Totalschaden von etwa 1900 Euro Neuwert, zumindest, wenn man den Rechner zum Musikmachen und -hören benutzen will.

    Da Kopfhörer und Rechner beide lange aus der Garantie sind und das Ding verdammt nochmal wieder laufen sollte, wagte ich mich an die Innereien, um zu schauen, ob man von dort eventuell direkt an die Buchse kommt: Tut man nicht.

    Immerhin konnte ich das feststeckende Objekt so richtig sehen und ein genialer Versuch mit Sekundenkleber führte tatsächlich zum Erfolg. Das hätte ich auch ohne die Schrauberei machen können, aber hinterher ist man immer schlauer. Nach dem Zusammenbau funktioniert das Gerät tatsächlich wieder fast wie vorgesehen, gibt Geräusche von sich und ist wunderbar verstaubt hinter dem Display, aber das bekomme ich sicherlich auch noch irgendwie wieder weg. Der Kopfhörerausgang hält sich nun leider konsequent für digital, aber das ist ja egal, weil ich keinen Kopfhörer mehr habe, den ich anschließen könnte. Den wollte ich sowieso schon länger mal ersetzen, denn mit dem aktuellen klangen meine Lieder so scheiße.

  • Nur ohne Schießen noch besser

    Ich bin ja vorsichtig mit Hypes um die Besonderheit und Qualität von irgendetwas, besonders wenn es um ein recht seltenes Hobby geht: Computerspiele.

    Die viele und laute Berichterstattung um Bioshock Infinite und die unendlichen Lobeshymnen allerdings klangen erstaunlich überzeugend und da ein einsames Osterfest anstand, gönnte ich mir das Spiel für einen erträglichen Betrag. Damit hatte ich dann immerhin vier sehr lange Nächte Beschäftigung und teilweise auch Spaß. Die erste Nacht ging es darum, auf einem 2009er iMac mit externem Superdrive und Fusiondrive Windows 7 per Bootcamp zu installieren. Das ist jetzt für die Zuschauer nicht so spannend…

    Dann konnte ich gut 15 Stunden das Spiel spielen und war an vielen Ecken sehr begeistert. Die Grafik ist wunderschön und stimmig, die Lichteffekte grandios und die vielen Dinge, die es überall zu entdecken gaben, erzählen eine (mit etwas Großzügigkeit) garnicht so wirre Geschichte, wie vielfach behauptet wird.

    Dazu gibt es die Elizabeth, von der vermutlich zu viele Spieler behaupten können werden, dass sie einer Frau lange nicht mehr so nahe und verbunden waren und ein Ende, das es erlaubte, noch eine vierte Nacht indirekt mit dem Spiel beschäftigt zu sein, indem man Foren und Blogposts darüber leerliest. Das Zentrale Thema bietet eben natürlicherweise viel Raum für Spekulationen und Fragen, aber auch Erklärungen.

    Seit Half Life 2 hat mich kein Shooter so begeistert und auch seit dem war ich nicht mehr so sehr genervt von der dämlichen Schießerei, die immer wieder die Geschichte unterbricht, aber anders kann man Leuten heute offenbar keine Computerspiele mehr verkaufen. Auf der anderen Seite meckern die Hardcorespieler sicher über die zu billige Grafik, den zu linearen Aufbau der Levels und den zuvorkommenden Schwierigkeitsgrad und das ist sicherlich ein Grund zur Freude darüber, kein Hardcorespieler zu sein.

    Wer es noch nicht gespielt hat: Unbedingt machen – dauert ja nicht lange, wenn man einen PC hat.

    Ähnliche Artikel: Spielt das noch wer?, Verstanden oder infiziert, Pokélkon