Neues vom Schlafbaum
  • Musik: Trail of Dead

    IXGefühlt alle Jahre wieder (tatsächlich aber nur alle zwei) schreibe ich über eine Platte von Trail of Dead. Gefühlt wiederholt sich auch das Geschriebene, denn allzu viel ändert sich bei den Erzeugnissen der Kapelle nicht, was grundsätzlich nichts schlechtes bedeutet, denn ihre Musik ist und bleibt eine beliebige Kombination aus den Begriffen Alternative/Post/Punk/Rock/Core auf höchstem Niveau.

    Allerdings gab es auch schon länger nichts ergreifend neues mehr: Mal zitiert man seine frühen Jahre, wie auf der letzten Platte, mal die epischen Klänge von vor inzwischen auch schon zehn Jahren, die instrumentalen Einwürfe in oder zwischen den Stücken wirken nicht bemüht, aber auch nicht überraschend, die ausufernden Anhängsel an einigen Stücken sind genau da, wo man sie erwartet und leider mittlerweile vielleicht deshalb garnicht mehr wahrnimmt. Der Wahrnehmung entziehen kann sich dieses Mal leider nicht der Sound, denn der ist wie immer absolut perfekt: Jeder Lärm, jede Trommel steht genau da im Raum, wo sie hingehört. Im Gegensatz zur letzten Platte können die Stücke diese Perfektion aber nicht so sympathisch rüberbringen, sondern tragen sie eher als Ballast. Was letztes Mal zumindest schmutzig komponiert erschien, ist dieses Mal wieder arg seriös.

    Es ist dennoch wie anfangs geschrieben eine sehr gute Platte. Aus der Plattenhistorie der Band folgere ich, dass in ein oder zwei Jahren wieder der ganz große, langweilige Bombast kommt, daher muss ich wohl nächste Woche aufs Konzert gehen, denn zur nächsten Platte wird mir das zuviel sein.

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  • Endlich!

     
    Ein Anfang

    Nach nur fünfundzwanzig Jahren wird das Brandenburger Tor endlich wieder abgeriegelt. Von mir aus darf man den Zaun gerne wieder einmal rum ziehen. Aber Kreuzberg bekommt dieses Mal bitte ihr!

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  • Musikempfehlung: Mono

    The Last DawnFür mich aus dem Nichts brachten Mono in der vergangenen Woche gleich zwei Alben raus, wobei eine davon – „Rays of Darkness“ – in meinen Ohren einen Hauch Mogelpackung ausstrahlt, sind doch sechseinhalb Minuten Lärm drauf und ist das erste Stück selbst für Postrock enervierend repetitiv. Das berücksichtigt hätte das Gesamtwerk auch auf eine CD gepasst, aber wer weiß das besser als Japaner.

    Nun sind es zwei Platten geworden, die selbstverständlich Pflichtkäufe sind. „The Last Dawn“ ist kurz gesagt und wie erwartet wunderschön: Sie beginnt etwas im positiven Sinne „einfach“, vielleicht beliebig, klingt nicht ganz so fett wie die letzten beiden Alben und erst Recht nicht wie die alten, sondern ist vielseitiger instrumentiert und durch ungewohnt kurze Stücke (zwei unter sieben Minuten) insgesamt abwechslungsreicher. Trotz vermehrtem Klavier- und sogar Bläsereinsatz, dafür mit weniger dramatischen Streichern sondern überwiegend fast guten Stimmung bleibt es Mono und damit ein schönes Geschenk für einen fiesen Herbst und unerträglichen Winter.

    Mit „Rays of Darkness“ kann ich wie gesagt derzeit noch nicht so viel anfangen, aber vielleicht ist die mit mehr Gitarren, Growls und Lärm auch eigentlich für den Winter gedacht. Ich werde es sehen.

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  • Besuch aus der Heimat

    Wurst

    Wurst

    Am Wochenende befand ich mich ja in einem Zentrum des Grünkohlgenusses, daher war dieser länger Thema und in diesem Rahmen unterlag ich dem Missverständnis, es gäbe tatsächlich in diesem kulturlosen Berlin irgendwo Kohlwurst zu kaufen. Der normale Berliner Prozess tagelanger Vorfreude mit folgender Enttäuschung, als ich im Rewe eben doch keine solche Wurst fand, brachte mich zum Äußersten: Einer Lebensmittelbestellung im Internet.

    Nahe meiner Heimat versendet ein Schlachter alle möglichen, schönen Dinge aus Tieren in die Welt, unter anderem Kohlwurst und Sommerwurst und diese kamen nach zwei Tagen mit der Rechnungsnummer 00000002 wohlbehalten bei mir an.

    Vor dem Kochen fiel mir auf, dass ich in meinem ganzen Leben noch keine ungekochte Kohlwurst gesehen habe und daher belästige ich den Leser lieber mit einem Foto des fertigen Essens.

    Auch wenn es noch keinen Frost gab, auch wenn es zuhause am besten schmeckt: Es ist schon ziemlich großartig und ich freue mich auf die nächsten fünf Portionen.

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