Musik: Trail of Dead
Gefühlt alle Jahre wieder (tatsächlich aber nur alle zwei) schreibe ich über eine Platte von Trail of Dead. Gefühlt wiederholt sich auch das Geschriebene, denn allzu viel ändert sich bei den Erzeugnissen der Kapelle nicht, was grundsätzlich nichts schlechtes bedeutet, denn ihre Musik ist und bleibt eine beliebige Kombination aus den Begriffen Alternative/Post/Punk/Rock/Core auf höchstem Niveau.
Allerdings gab es auch schon länger nichts ergreifend neues mehr: Mal zitiert man seine frühen Jahre, wie auf der letzten Platte, mal die epischen Klänge von vor inzwischen auch schon zehn Jahren, die instrumentalen Einwürfe in oder zwischen den Stücken wirken nicht bemüht, aber auch nicht überraschend, die ausufernden Anhängsel an einigen Stücken sind genau da, wo man sie erwartet und leider mittlerweile vielleicht deshalb garnicht mehr wahrnimmt. Der Wahrnehmung entziehen kann sich dieses Mal leider nicht der Sound, denn der ist wie immer absolut perfekt: Jeder Lärm, jede Trommel steht genau da im Raum, wo sie hingehört. Im Gegensatz zur letzten Platte können die Stücke diese Perfektion aber nicht so sympathisch rüberbringen, sondern tragen sie eher als Ballast. Was letztes Mal zumindest schmutzig komponiert erschien, ist dieses Mal wieder arg seriös.
Es ist dennoch wie anfangs geschrieben eine sehr gute Platte. Aus der Plattenhistorie der Band folgere ich, dass in ein oder zwei Jahren wieder der ganz große, langweilige Bombast kommt, daher muss ich wohl nächste Woche aufs Konzert gehen, denn zur nächsten Platte wird mir das zuviel sein.