Neues vom Schlafbaum
  • Letzte Worte zur Wahl

     
    Bergpartei
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  • Urlaub 3.0 (beta)

    Tegeler See

    Tegeler See

    Man muss nur laut genug quängeln und schon bekommt man seinen Willen – eine Tatsache die von Kindern bis Bänkern allen Randgruppen des Landes bekannt ist. Mein Wille war gutes Wetter und das gab es heute reichlich. Offiziell ist ja auch erst heute mein erster Urlaubstag, was beklage ich mich also?

    Da ich es ja urlaubstechnisch vermutlich nicht oft und weit wegschaffe habe ich heute nach Alternativen gesucht und eine gefunden:

    Um sich einen Sonnenbrand zu holen, während man an abwechslungsreicher Natur in eine größere Stadt fährt, die viel Wasser, interessante Architektur und komisch sprechende Menschen bietet, muss man nicht nach Kopenhagen, sondern es genügt vollkommen, nach Spandau zu fahren.

    Havel

    Havel

    Den Weg am Nordufer von irgendeinem Kanal zwischen Wasser und Schrebergärten und der Rückweg zwischen Wannsee und Wald mit Großstadt in der Mitte kann ich nur jedem empfehlen. Viel mehr Abwechslung kann ich mir auf einer solch kurzen Strecke (50 km) nicht vorstellen. Naja, Deiche, Schafe und kleine Örtchen fehlen vielleicht noch, aber die hatte ich letztens auf dem Weg nach Brandenburg. Die Begeisterung liegt vielleicht aber auch daran, dass die Stadt heute nach vier Tagen Dauerregen ganz anders aussah, als ich sie gewohnt war. Soviel Regen im Juli tut dem Menschen schlecht, der Natur aber wohl sehr gut.

     

    Btw.: An einem der beiliegenden Fotos erkennt man, dass schon wieder Staub im Objektiv meiner Kamera war. Anstatt wieder eine Woche oder länger drauf zu warten, habe ich das Ding aber gerade selbst auseinandergenommen und tatsächlich sauber bekommen – mal sehen für wie lang. Viel stolzer bin ich aber darauf, das Ding überhaupt wieder so zusammengebaut zu haben, wie es vorher war.

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  • Behütet

    Hutcollage

    Hutcollage

    Straßenfeste sind austauschbar: An jeder Ecke Chinapfannen- und Indianerkramsbuden, schlechte Musik, Plastikmüll, viel zu viele Menschen und Legitimation von Alkoholverzehr vor vier Uhr Nachmittags.

    Das stimmt natürlich garnicht. Die meisten Straßenfeste in Berlin suchen verzweifelt aber oft erfolgreich nach Alleinstellungsmerkmalen. Daraus ergab sich, dass das Straßenfest zum Karneval der Kulturen vor ein paar Wochen zum Beispiel total anders war als das dieswochenendliche Bergmannstraßenfest. Bei ersterem wurde getrommelt, weil Kulturen das so machen und es gab allerorten Stände mit Essen, wie es die wilden außerhalb Deutschlands so essen tun. Deshalb oder vielleicht auch nur wegen des Bekanntheitsgrads war auch das Publikum entsprechend: Es gab unendliche viele verschiedene und in der Regel gutaussehende Menschen zu sehen.

    Beim Bergmannstraßenfest war das anders: Es wurde nicht sonderlich viel getrommelt, was der Musikqualität durchaus gutgetan hat, das Essen war überwiegend kreuzbergesk und es gab einen signifikanten Anteil Berliner im Publikum, was nicht zwangsläufig auf der Habenseite notiert werden muss.

    Warum ich diese küchensoziologische Abhandlung hier schreibe? Das Alleinstellungsmerkmal des Bergmannfestes waren Hüte. Gefühlt 20% der Stände waren Hutläden. Panamahüte, Cowboyhüte, Hütepopüte… Es gab sogar Hutgeschenke bei der Abnahme einer definierten Menge Cocktails. Das bedeutete aber nicht, dass Menschen mit Hüten rumliefen, sondern nur ein paar Junggesell[inn]?enabschiedsmitglieder und/oder erkennbare Cocktailmindestmengenabnehmer, aber trotzdem sahen die Standbetreiber nicht aus, als würden sie mehr als andere an Hunger leiden.

    Ich habe keine Ahnung, was ich mit dieser Erkenntnis anfangen soll. So geht es vermutlich den Hutaffektkäufern mit ihrem Hut.

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  • Abschiedsindustrie

    Junggesell(inn)enquatsch

    Junggesell(inn)enquatsch

    Es ist ja schon eine Weile in Mode, nicht nur zum Fußball nach Berlin zu fahren, sondern (oft unter dem selben Slogan) auch seinen Junggesell[inn]?enabschied in Berlin zu feiern.

    Ich verstehe da ja leider nichts von, aber ich stelle mir die Gründe so einfach vor: Man kommt ein letztes Mal im Leben aus dem Dorf raus und kann so richtig auf die Pauke hauen, bevor man von Hausbau, Kinderkriegen und Gartenarbeit stark örtlich gebunden wird. Hier in Berlin ist ja mit Hausbau und Gartenarbeit eher wenig, bei vielen auch mit Kinderkriegen.

    So taumeln hin und wieder Gruppen angetrunkener, teils grotesk verkleideter und stark sendungsbedürftiger, junger und weniger junger Menschen durch das Touristenzentrum Berlins oder grölen verkehrsbehindernd auf BeerbikesExterner Link (Achtung: dem Geschehen angemessene Internetseite) umher und gehen vielen anderen auf die Nerven.

    Allen anderen? Nein – nicht nur die Beerbikebesitzer haben sich diesen Markt erobert, sondern mittlerweile auch die Betreiber diverser Klüngelkramsständen in der Touristengegend.

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