Neues vom Schlafbaum
  • Das T [aktualisiert]

    So nah dran wie in diesem Jahr war ich noch nie: das diesjährige iPhone hatte endlich wenig Macken und ich Geld genug, dass ich mir dachte, man findet vielleicht jetzt zusammen. Bisher hielten mich in erster Linie die Tarife des T davon ab.

    Dieses Mal ist es deren Service: Einen trotz aller Widrigkeiten zuende durchgeführten Auftrag habe ich noch in der letzten Woche storniert, weil die Angaben auf Webseite und Bestätigung und teilweise auch auf Webseite und Webseite zwei Stunden später sehr stark differierten: Mal gab es den Onlinerabatt, dann wieder nicht. Mal sollte es am 19. ankommen, mal ab dem 19. verschickt werden und so weiter.

    Am Montag bekam ich die Bestätigung, mein Auftrag sei storniert. Ich hatte mich derweil in einem T-Laden mit einem Verkäufer auf ein besseres Angebot geeinigt, als es im Netz möglich war – noch immer wollte ich also Kunde werden.

    Dann begann das Hin- und Her: Mittwoch ruft jemand (sehr nettes) vom Expressservice an und fragt, wann sie liefern sollen. Wir einigten uns auf garnicht – ich erwartete ja bereits längst keine Lieferung mehr. Das teilte ich dem T per E-Mail mit.

    Am Donnerstag bekam ich vom T die Bestätigung, das Gerät sei versendet worden. Noch einmal fasste ich per E-Mail die bisherigen Geschehnisse zusammen und noch immer war ich freundlich und hoffte.

    Heute bekam ich eine E-Mail, die mir freudig mitteilte, ich könne auf meinem neuen Telefon jetzt auch kostenlos Bundesliga gucken, ob das nicht toll sei. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich durchaus auf alles wohlwollender reagiert. Dieser Punkt gehörte übrigens zu dem besseren Angebot im T-Laden.

    Weil ich das vor dem Wochenende geklärt haben wollte, habe ich mich dann heute am Telefon mit Robotern und hilflosen Polinnen rumgeschlagen, um etwas endgültiges zu erfahren. Mir wurde versprochen, dass der Auftrag storniert wird, sobald das Gerät wieder bei ihnen ist, schriftlich könne sie mir nichts geben. Von der Stornierung sei „im System“ nichts zu sehen, vielleicht war es ja ein anderer Auftrag? In hundert Jahren nicht!

    Eine letzte, unfreundliche E-Mail von mir fasst heute nochmal alles zusammen und jetzt muss ich über das Wochenende wieder runterkommen und hoffen, dass „das System“ bei denen alles richtet. Ich freue mich schon auf die erste Monatsrechnung demnächst. Eine Antwort auf die E-Mail von Mittwoch oder Donnerstag habe ich natürlich noch nicht.

     

    Apple, warum gehst du mit dieser Hure ins Bett? Das iPhone ist nur dekadenter Schmuck, eine Technikstudie, die am Alltagsgebrauch der meisten Menschen total vorbeigeht. Die Leute wollen es haben, weil die Augen größer sind, als der Verstand. Es ist nicht verkaufsfördernd, diese Menschen durch den T-Moloch in ihrem Wunsch auszubremsen.

    Es könnten soviel mehr Telefone verkauft werden, wenn die Menschen das ohne Gram und Sorge und in Freiheit machen könnten.

    Ich bin auf jeden Fall davon ab und ich hoffe auch für immer.

     

    Aktualisiert am 25.06.09: Heute habe ich per Post eine Gutschrift über den Betrag für das iPhone erhalten. Das könnte auf Beamtendeutsch heißen, dass alles gut ist. Will ich’s mal hoffen – ich habe am Wochenende anderes zu tun.

    Und für die nähere Zukunft vielleicht doch aus dem AuslandExterner Link?

    Etwas ähnliche Artikel: Autokorrrektur, Entfleckung, Telefonverständnis

  • Straßen nur zum Tanzen

    Großersternfahrt

    Großersternfahrt

    Ich bin vorhin eher zufällig in die FahrradsternfahrtExterner Link geraten, die heute in Berlin erlaubt war. Es ist ein ziemlich gutes Gefühl, wenigstens einmal im Jahr das Arschloch zu sein, das das Leben aller anderen behindert. Leider ist das ab morgen wieder den Autofahrern vorbehalten. In der Menge auftretend sind aber auch Radfahrer keine einfachen Leute: man musste echt aufpassen, was die Vorderleute so treiben und ganz generell scheint sich nicht rumgesprochen zu haben, dass es auch fürs Fahrradfahren Regeln gibt (einige). Die Kundgebung am Ende habe ich mir erspart – das war mir mit Jazz und weltfremden Reden zu verkrampft.

    Nicht neue Erkenntnisse:
    – auch unter Radfahrern gibt es rücksichtslose Egoisten
    – Aktivistinnen sind verdammt unsexy

    Ähnliche Artikel: Aus anderer Perspektive, Urlaub 3.0 (beta), Jäger des verschwundenen Radwegs

  • Unerwartetes Geschenk

    Bei der Steuererklärung bin ich eher der Flanders als der HomerExterner Link und darum ist es auch nicht verwunderlich, dass – insbesondere dank elektronischer Datenspionageerfassung – das, was ich dem Finanzamt über letztes Jahr erklärt habe, schon bearbeitet ist.

    Ich habe im Grunde nichts erwartet, weil ich nunmal mit einem normalen Job und nicht viel Ausgaben und dazu noch dieser ekelhaften Ehrlichkeit nicht viel zu erwarten habe. Deshalb habe ich für 2007 zum Beispiel garnichts erklärt. Dieses Jahr aber hat sich die Mühe gelohnt und zur Feier des Tages werde ich die ganze Rückzahlung morgen versaufen. Mal sehen, wie weit ich mit 4,22 Euro komme.

    Ähnliche Artikel: Auf die Globalisierung!, Bankarbeitstage, Geldgeschichte

  • Eher brennt die BVG

    Ich weiß jetzt, was schlimmer ist als Winter: im Winter mit Bus und Bahn zur Arbeit zu fahren. Es ist ja nichts Neues – es hat schon Gründe, warum ich das komplette letzte Jahr nur einen einzigen Tag mit der BVG gefahren bin, aber trotzdem ist es immer wieder schockierend.

    Erst kämpft man mit dem Automaten. um einen Haufen Geld zahlen zu dürfen, dann in der Bahn bloß nicht auf die Monitore mit Unterschichtennachrichten, Boulevard und mieser Lokalwerbung starren und nicht angehustet werden. Dann in der Kälte auf einen Bus warten, der nicht nach Fahrplan fährt und randvoll mit Leuten ist, von denen niemand aufrückt oder sich auf die freien Plätze setzt, sondern lieber meckert oder entgeistert guckt.
    Und abends alles nochmal rückwärts!

    Ich habe mein Rad eben in den Keller gestellt, da ist es morgen früh aufgetaut und dann wird wieder geradelt. Die Straßen sind ja frei – die Autofahrer stehen im Bus und gucken.

    Ähnliche Artikel: Erzwungener guter Vorsatz