Erzwungener guter Vorsatz
Ich bin seit sieben Arbeitstagen mit der BVG unterwegs. Es kann sein, dass ich die letzten Jahre härter war, als die Welt kalt und schneebedekt war – sogar kälter und schneebedeckter als jetzt –, aber dieses Jahr bin ich faul und für wen soll ich hart sein? Aber nicht nur geht das ins Geld und kostet Zeit, auch verbietet mir diese komplette Sportlosigkeit den Genuss von Süßigkeiten: Ich will zumindest nicht fetter werden.
An schlimmsten ist aber die ständige Wiederholung, die ich in Bus und Bahn so extrem erlebe. Auf dem Weg mit dem Rad zur Arbeit sehe ich zwar auch jeden Tag die selbe Oma mit Turnschuhen und Coffeetogo, den selben strubbeligen, grauen Hund, den selben Falschparker mit dem Aufkleber „Hetz mich nicht“ auf der Heckscheibe und den selben im schlechten Anzug auf jemanden wartenden, jungen Mann.
In der Bahn ist aber alles konzentrierter: Morgens steigen die selben Typen ein und es ist nicht eine attraktive Person dabei. In der Bahn läuft die selbe Musik, ich warte jeden Tag die gleiche, zu lange Zeit auf den Bus und da steigen täglich die selben Nasen ein, die nicht bis hinten durchrücken können, sich bei einer freien Mittelbank auf den Gangplatz setzen und immer Rudolf-Mosse aussteigen, obwohl Zoppoter viel näher zu Haus 2 ist. Und das geht mir gehörig auf die Nerven!
Ich nehme mir daher an dieser Stelle vor, ab Montag wieder mit dem Rad zu fahren, vorbei an Oma, Hund, Falschparker und Anzugträger. Dann kaufe ich mir eine Tüte Weingummi und genieße die Freiheit. So mache ich das. Bestimmt.