Neues vom Schlafbaum
  • Großstadtlärm

    Wer war eigentlich das dumme Stück, das irgendwann träumend unter einem rückwärts fahrenden LKW verreckt ist? Wegen dir müssen jetzt auch in Deutschland vermehrt schwere Fahrzeuge einen laut piependen Warnton von sich geben, wenn man sie rückwärts fährt.

    Das nervt mich immer wieder, seit seit Monaten bei mir an der S-Bahn gebaut wird und über zweihundert Meter zur Baustelle nur eine Fahrspur zur Verfügung steht. Gern frühs ab sechs, gern Montags und derzeit sogar am heiligen Sonntag wird mit Gerät zur Baustelle gefahren und da man offenbar nicht drehen kann, eben die gleiche Strecke auch wieder zurück. Dass dort niemand läuft und erst recht niemand träumt, ist unerheblich: Es wird gepiept und gepiept, aber leider nicht ganz so oft, dass man es garnicht mehr hört, so wie die S-BahnExterner Link

    Damit hätten wir jetzt piepende Fahrzeuge, klappernde Platten und das übliche Rollkoffergerolle zum Hostel. Es wird doch langsam Zeit, auf eine Almhütte zu ziehen oder lieber auf eine Hallig. Ja, eine Hallig wäre schön. Warum komme ich überhaupt als erstes auf eine Almhütte? Vermutlich würde meine Heimatstadt auch bereits leise genug sein.

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  • Plattenkritik

    Es ist tatsächlich nichts los im Moment und daher hat der Spießer in mir wieder Gelegenheit, sich etwas breit zu machen. Ein Ziel hat er seit einigen Tagen in Form von mehreren Steinplatten, die auf dem Gehweg vor meinem Balkon unterspült worden zu sein scheinen, auch wenn es gefühlt seit Monaten nicht stark geregnet hat. Touristenpisse kann es in Schöneberg auch nicht sein, also war es vielleicht auch keine Unterspülung, aber wie dem auch sei: Sie sind locker und wackeln, zwei oder drei müssen es sein.

    Nun wäre das überhaupt kein Problem, wenn der Gehweg nicht ständig für seinen in Berlin eigentlichen Zweck genutzt würde: So schnell es geht mit dem Rad auf ihm den Berg runterfahren, damit nebenan auf dem Kopfsteinpflaster Platz ist und die Hämorrhoiden nicht jucken. Die Kurve rechts am Haus und die Einmündung links werden ignoriert und so gibt es jede Woche jemanden, der jemand anderem gefährlich in die Quere kommt oder es gibt zumindest Geschrei, weil Jonas oder Leon mit dem Laufrad auf die Kreuzung zufahren. Dort ist zwar Spielstraße, aber das Schild hinter Bäumen versteckt und die Straße ja radfahrerfrei, also: gib ihm!

    Während ein Fußgänger einen großen Schritt über die wackelnden Platten täte, rollt Leons Mutter mit dem Rad drüber und zwar vorne und hinten, also kann ich am Rechner sitzend oder im Bett liegend allein durch hören die Radfahrerfrequenz messen, obwohl ich das garnicht will: Aktuell ca. zwei pro Minute: Klappklapp. Klappklapp.

    Jetzt bin ich in meiner Art als Anfängerspießer ratlos. Soll ich das Ordnungsamt rufen, soll ich es wie meine Nachbarn tapfer ertragen oder grabe ich die Platten heute Nacht mal aus und harke die Erde etwas glatt? Tendenziell wird es letzteres werden.

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  • Maximale Poller

    Maximale Poller

    Maximale Poller

    Das Thema, bei dem ich mich immer über mich ärgere, weil ich mich darüber ärgere hat während meines Urlaubs ein neues Kapitel aufgeschlagen. Möglicherweise aufgrund der auch von der Polizei gesammelten Erfahrung an den zwei Wochenenden mit Vollsperrung der Yorckstraße oder Beschwerden genervter Bürger (ich war es nicht – ich schwöre), hat jemand abseits der drei schon länger nicht mehr zerstörten Poller zur Sperrung der Fußgängerzone jetzt auch zwei vor den Gehweg gepflanzt, sodass es derzeit tatsächlich keinen Ausweg für die von Norden kommenden, illegalen Abkürzer mehr gibt. Manchmal des Nachts höre ich ihr leises Fluchen, manchmal sehe ich jemanden noch verzweifelt zwei Runden drehen, bevor er aufgibt und über die Straße dorthin fährt, wo er längst wäre, wenn er sich nicht für total clever gehalten hätte. Meine Vermutung, dass viele auf ihr Navi reinfallen, kann übrigens nicht mehr so sehr stimmen. Google immerhin verlängert mittlerweile nicht mehr die Crelle bis auf die Manstein und auch wenn es bei Apple noch eine Straße ist, führt die Routenberechnung sauber drum herum. Es ist also doch einfach Dreistigkeit.

    Eigentlich dürfte auch gar niemand mehr auf den Platz kommen, denn im Norden sind mal wieder frische Aufschließpoller angekommen und ich bin gespannt, ob sie den Herbst miterleben.

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  • No Lucky

    Lucky‘s Ex

    Lucky‘s Ex

    Aus meiner Sicht schon immer, laut jedes Quinquennium aktualisiertem Schild vor der Tür seit mindestens 40 Jahren gab es bei mir in der Straße Lucky’s Pizzeria mit Apostroph und der angeblich schärfsten Pizza Berlins. Das hat nun ein Ende, denn alles Gewohnte muss offenbar verschwinden.

    Ich gebe zu, dass ich das Verschwinden nicht verhindert habe: Zwar habe ich schon dort gegessen, aber vielleicht drei, vier mal in meinem Leben, da ich allein nicht zum Essen ausgehe und tatsächlich auch einen richtigen Italiener vorziehen würde. Dennoch ist es schade, dass die letzte Besonderheit in der Straße, der vollgestellte Laden und Gehweg davor und der kauzige Typ nun verschwinden (denn ich denke mal nicht, dass er nur renoviert). Den kauzigen Typen habe ich heute übrigens in dem Laden rumwuseln sehen, er ist also nur in Rente oder Pleite, aber nichts schlimmeres.

    Mal sehen, was dort jetzt entsteht – ich tippe auf irgendwas aus dem nahen Osten wie im Rest der Straße.

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