Neues vom Schlafbaum
  • Bye, Hippie, bye

    Heute Nacht gegen drei Uhr ist der Lastwagen mit den zwei bis drei Leuten aus Spanien und Italien von dannen gezogen. „Schade“ beschreibt meine Reaktion nicht unbedingt, aber ich kann frei heraus sagen, dass er mich die letzten Tage eigentlich kein Stück mehr gestört hat. Ich habe sogar einiges aus diesem längeren Besuch gelernt:

    So zum Beispiel, dass der Spießer in mir garnicht so groß sein kann und dazu ein recht geduldig hinnehmender, also quasi Deutscher zu sein scheint.

    So auch, dass – nachdem die vier vom Wagen besetzten Parkplätze heute früh bereits wieder von Autos geflutet waren, die offenbar die letzten fünf Tage problemlos woanders unterkamen – sich Autofahrer und -parker immer exakt den Raum nehmen, den man ihnen gibt (und dass es demnach so wenig wie möglich sein sollte).

    Und so auch, wie sich die (alles andere als) armen Menschen fühlen müssen, die in der neuen Hafencity in Hamburg wohnen, wenn gerade mal wieder die AIDAluna vor dem Fenster vorbeikreuzt: Ich habe nach der nächtlichen Ausparkorgie eine halbe Stunde gebraucht, bis der Diesel wieder aus meinem Zimmer gezogen war.

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  • Derweil in der Realität

    • Mein Efeu in der Blumenampel stirbt. Möglicherweise war es im Leben niemals richtig glücklich, weil es wie ich keine Ahnung hatte, warum das Ding in dem es lebt „Ampel“ heißt. Das Monsterefeu, das ich zum Einzug von meiner Ex bekommen habe, hat damit schon drei Efeus über sich überlebt, was es sicher ebenso deprimiert wie mich.
    • Die Lampe an meiner Waschmaschine war eine Weile kaputt. Ja, ich habe an meiner Waschmaschine nur eine Lampe. Und nur zwei Drehregler. Mehr nicht, denn das genügt. Seit heute funktioniert sie wieder und wird mich hoffentlich noch viele Jahre daran erinnern, die Maschine nach dem Waschen auszuschalten.
    • Ich habe einen neuen Fahrradsattel, was nur deshalb bemerkenswert ist, weil der alte damit nicht einmal zehn Monate gehalten hat und weil es ein Affektkauf an einem Tchiboregal war (welcher mich wieder ein Stück hat altern lassen).
    • Ich habe heute wahrhaftig einen Autofahrer gesehen, der vor meinem Balkon Schrittgeschwindigkeit gefahren ist, ohne einen Parkplatz zu suchen oder in einem Fahrschulauto zu sitzen.
    • Ich hatte diese Woche wieder zwei Tage morgens extrem hässliche Rückenschmerzen, was bedeutet, dass mein neues Bett offenbar nicht die endgültige Lösung dieses (oder irgendeines anderen) Problems war.
    • Ich habe mit meiner Wohnzimmerheizung schon so viele Striche auf dem Ableseteil verbraucht, wie sonst in einem ganzen Jahr, dabei gab es nichtmal einen richtigen Winter. Brauchte ich mehr Wärme? Ist das Ableseteil fehlerhaft? Wie heißt dieses Ding überhaupt offiziell?
    • Der mir nächste Chinaimbiss, zu dem ich selten gehe, weil der Name „Ding Dong“ einfach zu absurd ist und weil er ausschließlich von Türken betrieben wird (ja, ich habe etwas gegen Türken am Wok), hat den Glückskeks wegrationalisiert, den es sonst immer zum Essen gab. Damit ist es mit dem Glück wohl endgültig aus.
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  • Manifestierter Geiz

    An diesem – erstmals wieder – langen Wochenende ist es mir dreimal passiert, dass ich beim Einkaufen zu wenig Geld gegeben habe. Nicht aus Absicht, sondern im festen Glauben, korrekt abgezählt zu haben. Das ist möglicherweise ein Symptom der seltenen Altersdyskalkulie oder aber – was viel schlimmer wäre – die unterbewusste Weigerung, den geforderten Betrag zu zahlen, wie klein er tatsächlich auch war.

    Immerhin wurde unmittelbar ich Tat und Ort angemessen belehrt („na, dit sind aba keene zwei zehn“) und hoffe damit auf schnelle Heilung. Das war mir wirklich peinlich, weil das ja nun weder meine Art ist, noch ich das nötig habe. Vielleicht sieht man mir das mittlerweile auch an, denn ich wurde obendrein heute beim Einkaufen noch von einem Obdachlosen und einem Zeitungsverkäufer dämlich angemacht, ohne dass mit ein Grund eingefallen wäre. Vielleicht muss ich langsam doch nach Prenzlauer Berg umziehen. Oder gleich nach Zehlendorf.

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  • Die Befreiung naht!

     
    Volksfront

    Die Volksfront ist unter uns. Alles wird gut. Oder ein Zeichen gegen Touristen?

    Gesehen am Potsdamer Platz.

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