Vorübergehend verlassen
Nicht, weil mal wieder ein Hoax durch Facebook rauscht, der behauptet, Facebook mache mit unseren Informationen, was sie wollen – das haben wir alle bei der Anmeldung abgenickt –, sondern weil ich in einer Phase bin, Freundschaft zu definieren, habe ich mir heute überlegt, wen und wieviele meiner 85 „Freunde“ ich aussortiere – Kandidaten gibt es genug in diesem hedonistischen Selbstdarstellungsclub, in dem niemand zuhört, weil alles so laut schreit. Da das aber auf vielfache Weise irgendwie unfair wirkte, habe ich stattdessen mein eigenes Konto deaktiviert. Das ist natürlich halbherziger Quatsch weil ich es jederzeit wieder anmelden kann, aber ich schaue mir mal eine Weile an, wie sich das so anfühlt. Man muss auch ausnahmsweise mal den ersten Schritt nicht anderen überlassen und ich glaube, es ist wirklich mal Zeit, ohne Rücksicht auf Verluste aufzuräumen. Ich kriege soviel Müll zugeworfen und werde meinen selbst nicht los. Das nennt man heutzutage vermutlich „Schieflage“.
Was das im einzelnen bedeutet, kann ich nicht sagen und könnte ich es, täte ich es nicht hier. Darum lasse ich es hier auch erstmal, denn rückblickend steht hier in den letzten Monaten eh nur immer die selbe Scheiße, in Banalitäten verpackt, um den Trend zu verschleiern und mit dem selben nutzlosen Subtext für eine der letzten Gestalten, die hier lesen.
Das muss wie bei Facebook nichts bedeuten: Vielleicht geht es hier schon morgen weiter, vielleicht geht es zu Ende. Man wird es sehen.