Neues vom Schlafbaum
  • Kurzkonzert: Mew

    Mew

    Mew

    Mew waren in der Stadt, meine Schwester dafür netterweise ebenfalls. So wie Mew (nach eigener Aussage auf der Bühne) schauten auch wir uns die Stadt an und genossen die Atmosphäre (die ich beim Karneval noch immer sehr gerne mag, auch wenn es längst eine Massenveranstaltung wie viele andere ist, aber irgendwie sehen die Menschen zu dieser Gelegenheit nicht nur besser aus, sondern sind auch freundlicher).

    Bei all dem Berlingenießen war für die Kapelle offenbar nicht mehr viel Zeit für Musik: Mew spielten eine tolle Songauswahl, bei super Sound, netter Lichtdekoration und eigentlich wäre alles super, wenn sie nicht nach 75 Minuten quasi ohne Zugabe fertig gewesen wären. Klar soll man nach Klasse statt Masse bewerten, aber ein Konzert das endet, als man gerade richtig in Stimmung gekommen ist, ist ein Stimmungskiller. Auch gibt es keinen Hinweis auf einen Grund: keine Krankheit, kein fehlendes Material, also bleibt eigentlich nur Unlust oder Arroganz. Da man nicht wissen kann, ob die Band jemals nochmal in Deutschland auftritt, ist das alles in allen ziemlich deprimierend.

    Die neue Platte immerhin gefällt mir langsam immer besser und dann werde ich die wohl als Ersatz hören müssen. Sie ist immerhin fast so lang wie das Konzert.

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  • Konzerte: Punkrock?

    Turbostaat

    Turbostaat

    Turbostaat waren zwei Abende in der Stadt und spielten alle Lieder von Turbostaat. Das geschah grundsätzlich relativ schön gemacht zu ihrem 15. Geburtstag, der sich in diesem Jahr also zu einem 10. und einem 20. dazugesellt, denn wir werden alle nicht jünger.

    Es war sicher ganz passend, das im SO geschehen zu lassen, allerdings nicht unbedingt für mich, da das echt nicht mehr meine Gegend ist. Das Publikum kannte alle Texte – da schließe ich mich ein – und sah auch größtenteils passend aus – da nicht. Ich war nicht der Älteste, aber möglicherweise der Untätowierteste.

    Insgesamt war es aber eher gesittet, vor allem von Seiten der Bühne: Vom üblichen Crowdsurfing und ewigem Mittelfingergestrecke mal ab gab es einen von Vornherein klaren Ablauf, zweifach pünktlichen Beginn um zehn Uhr, einen Sound, für den man eigentlich nur die Platte auflegen muss und das bekannte viel zu häufige Erwähnen der Stadt, in der man gerade spielt.

    Ich fand es super, aber ich hätte mir zu einem Geburtstag mal gewünscht, dass Turbostaat es schaffen, ein Konzert zu spielen, das einen irgendwie berührt.

    Aber vielleicht berühren Punks einfach nicht. Oder einfach nicht mehr mich.

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  • Und davon handeln wir

    Blumfeld

    Blumfeld

    Hätte mich bis gestern jemand gefragt, wann ich das letzte Mal bei einem Konzert Tränen in den Augen hatte, was niemand tut, weil es eine absurde Frage ist, hätte ich geantwortet, dass das vermutlich am 11.11.2002 war, als The Cure im Tempodrom „Play for today“ gespielt haben. Zwölf Jahre später bin ich mir nicht mehr sicher, ob sie das überhaupt gespielt haben: Wenn, dann als Zugabe, weil es nicht auf der Trilogie war, aber irgendwie habe ich das noch sehr genau im Kopf.

    Das ist jetzt aber auch egal, weil mir das gestern peinlicherweise bei Blumfelds „Kommst du mit in den Alltag“ passiert ist. Vielleicht, weil so viele Leute in meinem Alter um mich herum mitgesungen haben, vielleicht, weil ich wirklich gerne jemanden hätte, der mit in den Alltag käme.

    Wie dem auch sei: Blumfeld waren in der Stadt, feierten das Zwanzigjährige von „L´etat et moi“ und spielten nicht die ganze Platte und „Verstärker“ erst am Schluss, zitierten es aber einige Male unter dem Jubel der Leute, die ein Lied erkannt zu haben dachten. Es war ein kompaktes, wunderbares Konzert einer Band mit Spaß und ich war für eine Zeit lang neunzehn Jahre alt, lauschte Distelmeyers wunderbaren Worten, freute mich über an den Gitarrenhals gesteckte Zigaretten, fragte mich, warum ich niemals ein Blumfeld-Konzert gesehen habe und fühlte mich, als sei alles nach 1998 (sie spielten Stücke aus „Old Nobody“) niemals passiert.

    Ist es aber.

    Hiermit ist die Serie der Ankündigungen und Artikel über Musik erstmal für eine Weile beendet.

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  • Konzert: The Notwist

    The Notwist

    The Notwist

    The Notwist waren in der Stadt und spielten Musik von The Notwist. Wer eigentlich eine Nacht im C-Club spielen wollte und stattdessen zwei Nächte das Astra vollbekommt, kann nicht allzuviel falsch machen und es war tatsächlich ein sehr gutes Konzert mit einigen schönen Momenten. Das ganze war extrem routiniert und professionell runtergespielt und trotz weniger Worte und sichtbarer Emotionen wirkte alles, was von der Bühne kam, sehr – nennen wir es mal „warm“.

    Das Publikum war der Band angemessen sehr gemischt und gemäßigt, es gab einen deutlichen Anteil Menschen, die älter waren als ich und ich glaube, in einem solchen Publikum könnte sich auch meine Traumfrau rumtreiben und es niemals bemerken.

    Die Konzertlänge, die Zusammenstellung der Stücke, das zwischenzeitliche Jammen, die Lichtshow – alles passte einfach irgendwie und ich würde es mir heute gerne nochmal anschauen. Vielleicht wieder in fünf Jahren.

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