Neues vom Schlafbaum
  • Und noch ein Ende

    Morgen endet (vorübergehend) mein Leben in der angenehmen Form, in der man es kannte, indem auch das letzte lebenswerterhöhende Merkmal verschwindet, nämlich mein freier Montag. Mein Arbeitgeber war mal wieder der Meinung, dass ich auch Montags gebraucht werde und da mich sonst kein Mensch braucht, gab es keine besonders zähen Verhandlungen. Es wird ja schließlich auch Winter und etwas tun ist allemal besser, als im Dunkeln zuhause zu sitzen und nachzudenken.

    Fünfzehn lange Wochen muss ich nun also meinen Rhythmus ändern. Nach Feierabend einkaufen, Sonntags waschen, weniger feiern, mehr arbeiten. So wie alle anderen Menschen auch – ich brauche kein Mitleid. Mein Mitleid gehört der Personalabteilung, die jetzt schön rechnen können, wieviel Urlaub ich jetzt habe und wie hoch mein Weihnachtsgeld (ja, so etwas gibt es noch) ausfallen wird. Nach meiner Rechnung habe ich noch genug Urlaubstage, um bis Ende des Jahres jeden Montag Urlaub zu nehmen. Ein teuflischer Plan…

    Ab Februar wird dann wieder gefaulenzt und ich werde sicher einige freie Montage brauchen, um rauszufinden, was ich allein mit der ganzen Kohle machen soll, die auch nach Mietzahlungen noch übrigbleibt.

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  • Spaßfakten zum Jubiläum

    Seit etwas zehn Jahren wohne ich jetzt in meiner Wohnung. Das war sicherlich mal anders gedacht, aber da sich niemals ein Grund geblickt haben lassen wird, bin ich hier halt noch immer und werde es vermutlich bis an mein Ende bleiben.

    Ich habe leider aus den ersten Jahren zu wenig Erinnerungen und Statistiken, weil damals die Zukunft noch mehr versprach als die Vergangenheit hielt, aber trotzdem zur Feier des Ereignisses einige Fakten:

    • Ich hab zehn Jahre lang mein Zimmer nicht gestrichen.
    • Ich hatte beinahe die ganze Zeit eine Umzugskiste im Flur stehen.
    • In den Jahren sind drei Menschen in direkt angrenzenden Wohnungen gestorben.
    • Ich habe nur zweimal meinen Schlüssel verloren und es wurde niemals eingebrochen, nimmt man den Keller aus.
    • Es war nur ein einziges Mal jemand von der GEZ da. Ich habe also nur ein einziges Mal in oder vor der Wohnung jemanden belogen.
    • Die Zahl der Fahrräder im Hof hat sich mindestens vervierfacht. Nur einmal wurde meines geklaut.
    • Ich habe in der Zeit nur ein einziges Mal bei der Nebenkostenabrechnung kein Geld zurückbekommen.
    • Ich habe nur eine einzige Party gemacht und bei einer davon kam die Polizei. Die schuldige Person wurde bereits im dritten Punkt genannt, ein Zusammenhang besteht nicht.
    • Ich benutze noch immer die allererste 500g-Packung Zucker.
    • Ich benutze noch immer die erste Packung… nein, eigentlich benutze ich sie garnicht: Es gab in dieser Wohnung exakt eine Frau.
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  • Sommerleere

    Nächste Woche geht die letzteExterner Link meinerExterner Link liebenExterner Link SitcomsExterner Link auf Amerika in die Staffelpause und es gibt nur noch drei Fußballspiele bis zum Saisonende. Damit sind es immerhin zwei Spiele mehr als für die meisten anderen Fußballfreunde, aber die eine Woche mehr und die wenigenExterner Link RandgruppentourniereExterner Link im Sommer machen das Problem nicht viel kleiner:

    Ich habe bis August (Fußball), bzw. September (Serien) nichts sinnloses, das mich ablenkt. Ich muss also ständig auf gutes Wetter hoffen und dann ständig draußen im guten Wetter rumsitzen oder -fahren. Ich werde mich oft mit Leuten treffen, werde Bier bewusst genießenExterner Link und mich immer ärgern, wann immer draußen die Sonne scheint und ich faul in der Wohnung sitze oder arbeiten muss, weil irgendwelche Projekte drängen.

    Urlaub habe ich dann erst, wenn alles wieder losgeht, das Wetter schlechter wird und keiner Zeit hat, weil alle wieder arbeiten müssen. Warum passiert mir das eigentlich jedes Jahr wieder?

     

    Btw.: Ich beginne gerade mit einem neuen Hobby: Gefahrensuchen. Ich habe heute beim Einkaufen eine Viertelstunde ein nagelneues Rad unabgeschlossen an die Hauptstraße gestellt. Ich bewundere mich (nachträglich) für soviel unabsichtlichen Mut und die Stadt für ihre temporäre Verbrechensarmut.

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  • Spring forward, fall back

    Frühling (echt)

    Frühling (echt)

    Es ist wahrlich verwirrend, in einer Nacht der Zeitumstellung durch die Hauptstadt bewegt zu werden. Ich musste gerade von Außerhalb zurück in die Wohnung und ich bin dabei an vielen, vielen Uhren vorbeigekommen. Eine trug ich im Funktelefon sogar bei mir, aber trotzdem war ich verwirrt, weil ich mir nie sicher sein konnte, ob das jeweilige Zeitgerät schon die Umstellung berücksichtigt hat. Erleichtert war ich erst daheim in der Küche. Da steht noch so eine alte Uhr mit Zeigern und Batterie, die geht immer vor, aber die denkt sich zumindest nicht, einfach irgendwie so eine Stunde vor oder nach zu gehen, nur weil irgendwer es verlangt. Wer verlangt das eigentlich noch? Ich dachte, das wird jetzt irgendwann abgeschafft.

    Jetzt ist es gerade auf jeden Fall vermutlich Vier Uhr Vierzig.

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