Neues vom Schlafbaum
  • Autofreiheit

    Freiheit

    Freiheit

    Der erste Mai in Kreuzberg war dieses Jahr garnicht schlimm, denn es waren verhältnismäßig wenig Menschen da. Es gab auch kaum Stände und Bühnen und war damit der Beweis, dass Menschen durchaus wegbleiben, wenn ihnen die Anreize fehlen. Ironisch, dass dieser Beweis ausgerechnet in Kreuzberg erbracht wurde, aber zum Thema:

    Die größte Attraktion für mich mich war die Oranienstraße, denn man konnte bei der lichten Menschenmenge sehen, wie unfassbar breit und schön diese Straße ist, wenn sie nicht dauerhaft in der ersten, zweiten und dritten Reihe mit schwarzem Blech vollgestellt ist. Das könnte man Lebensqualität nennen und ich tue es. Ebenso frei und wohl wurde mir die Tage erstmals um die Ecke auf der Kollennenbrücke, denn die ist normalerweise auch beidseitig bis über die Parkverbote hinaus zugeparkt und wären dort nicht die meist schön angemalten Poller, stünden die Automobilistensärge auch noch auf dem Gehweg. Jetzt hat das Bezirksamt von – ich glaube da ist schon Kreuzberg – eine Radspur auf jede Seite gemalt und das Parken auf einer verboten und man kann beim Überqueren der Brücke endlich richtig Luft holen. Die Verkehrsführung inklusive der neuen Fußgängerinsel ist aber noch immer seltsam und so sind sich die gesellschaftsfernen unter den Radfahrern natürlich weiterhin nicht zu blöd, statt des Radweges den daneben liegenden Fußweg zu nehmen, wenn sie vom Flaschenhals auf die Schöneberger Schleife wollen. Letztere geht jetzt übrigens bis zum Südkreuz und noch ist man dort neben S-Bahn und Kirschbäumen erfreulich allein.

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  • Neue Nachbarn

    Neue Nachbarn

    Neue Nachbarn

    Vor einer ganzen Weile sind ja rechts neben mir neue Nachbarn eingezogen, von denen ich mittlerweile mehr gehört, als gesehen habe, haben sie doch seit einer kurzen Weile einen Sohn, der die Welt generell ganz furchtbar zu finden scheint. Das Geschrei ist mir aber noch immer lieber als die Kiffermucke von unten oder der Jugendzentrumsparylärm von oben rechts und außerdem muss man ja maximal tolerant sein in dieser Stadt und wenn ich das schon sein muss, dann gerne gegenüber Kindern.

    Heute entdeckte ich, dass ich schon wieder neue Nachbarn habe und zwar dieses Mal direkt vorm Balkon. Ebenfalls ein junges Pärchen und ich denke, bald werden einige Nachkommen dazukommen. Ich hoffe, es ist kein ausgemachtes Gurrkind dabei und werde das Treiben sicherlich aufmerksam verfolgen, solange noch kein Grün die Sicht versperrt. Schön, dass sich immerhin um mich herum alles vermehrt.

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  • Tod und Zerstörung II

    Rathausacker

    Rathausacker

    So wenig, wie im gestrigen Beitrag Zerstörung enthalten war, so wenig ist in diesem Tod, aber es klingt dramatischer.

    Nach einem Wasserrohrbruch letzten Mittwoch sieht die Kreuzung vor dem Rathaus derzeit etwa so aus wie Anfang 1945. Der große Krater in der Mitte ist auf dem Bild sogar nur noch im Ansatz zu erkennen, aber trotzdem ist es insgesamt eine riesige Baustelle, die leider auf einer offenbar nicht unwichtigen Kreuzung stattfindet. Die Kreuzung habe ich schon immer gehasst – vielleicht nutzt man die Gelegenheit ja mal für etwas vernünftige Verkehrsplanung. Ja, ich muss selbst über den letzten Satz lachen. Bei dieser Baustelle und „Verkehrsplanung“ in Schöneberg, denke wohl nicht nur ich an die Maaßenstraße, die auch bei Sonnenschein noch immer aussieht, als wäre dort Ideologie mit voller Wucht auf die Wirklichkeit geprallt.

    Hauptschulhof

    Hauptschulhof

    Aber zurück zum Rathaus: So wie das Wasser es tat, ergießt sich nun die nächsten sieben bis zehn Wochen die elfte biblische Plage, also der motorisierte Individualverkehr über die ansonsten eigentlich schönen Straßen in der Umgebung. Die Belziger endet im Chaos, die Straßen um den Park kann man garnicht mehr befahren, was dummerweise mein Arbeitsweg ist. Ich muss mir für nächste Zeit also einen neuen aussuchen. Immerhin führt der dann nicht am Standesamt vorbei, denn Hochzeiten können dort leider trotz Baustelle stattfinden.

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  • Türmebau

    Empire State Buildings II

    Empire State Buildings II

    Hin und wieder baue ich ja mal Lego, wo andere Tatort schauen und dabei Puzzeln. Das ist mir auch ganz und garnicht peinlich und weil Lego seine Pappenheimer schon kennt, haben sie ihr Angebot längst darauf ausgerichtet.

    So gibt es mit Lego Architecture einige Kästen, die gemeinsam haben, dass wenig Teile drin sind und große Zahlen draufstehen.

    Bei dem Geld, das ich für meinen Urlaub ausgegeben habe, war es dann aber egal, ob noch etwas zu dem Thema dazukommt und tatsächlich finde ich den Bausatz der Skyline von New YorkExterner Link ziemlich gelungen und der erwachsene Baumeister bekommt immerhin einen schweren Karton und ein dickes Anleitungsheft dazu, in dem noch die ein oder andere Textzeile zu finden ist. Es wird also legoseitig zumindest der Versuch unternommen, auch erwachsen zu wirken. Trotz nur 600 Teilen habe ich fast vier Stunden ganz in Ruhe dran gebaut und mich wie immer über Kleinigkeiten gefreut. Da ich zwei der Gebäude im Urlaub garnicht aus der Nähe gesehen habe, kann ich nur zu den anderen etwas sagen und die sind gelungen. Anbei der Fotobeweis der verblüffenden Ähnlichkeit.

    Ich bin ja fast geneigt, mit das Set von BerlinExterner Link auch noch zu kaufen, aber der Beschreibungstext, der das Deutsche-Bahn-Hochhaus in die Reihe legendärer Gebäude Berlins aufnimmt, hält mich davon erfolgreich ab.

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