Neues vom Schlafbaum
  • Eine Spreefahrt

    Auf der Spree

    Auf der Spree

    Ein alter Freund aus der Heimat machte es möglich, den diesjährigen Vatertag mal wieder etwas eindrucksvoller verbringen zu können, als viele Jahre zuvor. So war ich nämlich mit vier Leuten, von denen nicht klar ist, ob einer von ihnen jemals noch Vater werden wird (naja, nur bei einer steht das ziemlich sicher fest), mit einer WasserkutscheExterner Link auf Landwehrkanal und Spree unterwegs. Es ist tatsächlich relativ einfach machbar, in leichten Schlangenlinien mit dem Gefährt auf dem Wasser rumzufahren, auch wenn man das noch niemals gemacht hat, darum ist es schon in Ordnung, diese Gefährte ohne Schein fahren zu dürfen. Ich war allerdings nicht ganz so begabt wie der Kapitän und habe mich deshalb eher zurückgehalten. Das Ausweichen größerer Fahrgastschiffe wäre meins nicht gewesen.

    Berlin sieht vom Wasser gesehen schon anders aus als gewohnt, auch wenn man zugegeben auf dem Landwehrkanal nicht viel davon sehen konnte. Die Spree allerdings wirkt wenn man auf ihr schippert wesentlich größer als vom Land aus gesehen, also wirklich richtig groß. Das Wetter hätte besser sein können, dennoch hat es richtig Spaß gemacht. Ich würde das gerne wiederholen und kann es jedem empfehlen. Die größte Herausforderung war die Schleuse zum Kanal und der Schleusenwärter. Berliner Art kombiniert mit der Rauheit von Seefahrern ist wohl nicht zu überbieten. Auf dem Rückweg allerdings haben wir kein Wort gehört, also offenbar alles richtig gemacht.

     

    Btw: Der Grund für das Erscheinen dieses Artikels zwei Tage nach dem Erlebnis ist Watch_Dogs, das mich derzeit an den Rechner fesselt. Der Grund für einen fehlenden Artikel über Watch_Dogs ist es ebenfalls.

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  • Ultrakurzurlaub

    Sonne und Strand

    Sonne und Strand

    Da mir von verschiedenen Seiten erzählt wurde, ich müsse in meinen langen Urlaubswochen etwas anderes machen, als das Berliner Umland zu besuchen, vielleicht eher was mit Sonne und Strand, habe ich das gestern und heute gemacht. Langweilig wie gewohnt ging es dahin, wo ich schon alles kenne, aber dadurch eben auch weiß, wo der Strand ist – mit Wasser direkt daneben.

    Tatsächlich hatte ich auch etwas Urlaubsgefühl. Mangels direkt an Rostock liegender, schöner Fahrradstrecke hatte ich ungewöhnlich wenig, aber trotzdem sehr angenehme Zeit auf dem Rad und ohne Navi hatte ich auch genug Konzentration zum Schauen und vor allem Riechen. Den Rest verbrachte ich dann faul an kaltem Strand und Hafen mit der Überlegung, doch mal wieder die Fähre zu benutzen, aber zwischenzeitlich katastrophales Wetter und das vielleicht der Kälte geschuldete eher nicht so angenehme Gefühl im Hals ließen mich dann heute doch schon wieder zurückfahren. Zuhause ist es doch am schönsten einfachsten.

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  • Rausgeschmissen

    Heute geht es mir also offiziell gut genug, um wieder nach Hause zu dürfen. Das ist einerseits toll, sehe ich es tatsächlich als Mut machendes Zeichen meiner wiedergewonnenen körperlichen Selbständigkeit und Funktion. Außerdem erlaubt es mir, meine Blumen zu gießen und den Briefkasten zu leeren – Beide müssen in räudigem Zustand sein.

    Angst habe ich davor, aus einer Welt, in der ich freundlich umsorgt wurde, in der ich mich so oft wie nie von Herzen bedankt habe und in der mich so viele Leute wie im bisherigen Leben nicht nackt gesehen haben, zurückgeworfen zu werden in die böse Welt da draußen. Einen Vorgeschmack boten mir gestern ein armseliger Raucher auf der Cafétoilette und der Zwang, dort oben meinen Kuchen mit Geld bezahlen zu müssen. Umgebungsresistente Raucher und Geld an und für sich: Zwei Showstopper eines glücklichen Lebens.

    Ab heute muss ich mich also wieder auf der Straße durch die garstigen Egos kämpfen, denen ihre Mitmenschen egal sind, die sich nicht für Sorgen und Wünsche anderer interessieren und die Kiez und Stadt nur als Kulisse für ihr so phantastisches Leben sehen und die ein oder andere Begegnung wird nicht angenehmer sein, als wenn mir jemand den Bauch aufschneidet. Wobei – das kann da draußen ja auch passieren. Ohne Narkose.

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  • Urlaubswetter

    Wenn ich so aus dem Fenster schaue ist die Vorstellung, dass heute offiziell mein geplanter Sommerurlaub, der mich wie immer nach Kopenhagen führen sollte, begonnen hätte, hätte ich ihn nicht durch anderes ersetzt, bin ich so traurig garnicht. Im einem Laden wie diesem sagt man: „die Engel putzen Fenster.“

    Ganz egoistisch gedacht kann das Wetter gern noch ein, zwei Wochen so bleiben. Zwar ist die Sonne auch unterm Dach gut fürs Gemüt, aber das Wissen, sie nicht genießen zu können, hebt den Effekt deutlich auf.

    Sonst so: Es gibt reichlich Suppe und nach und nach werden die Borgschläuche entfernt, sodass ich vielleicht schon ab Freitag nicht mehr die Stimmen des Kollektivs höre und vielleicht auch nicht mehr die der Nachtschwestern.

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